Ehrenamt im Fokus:
Regionspräsident Steffen Krach würdigt generationsübergreifendes Engagement von Ehrenamtlichen

- Gruppenbild aller anwesnden Preisträger mit Regionsabgeordneten und Amtsträgern ihrer jeweiligen Gemeinden
- hochgeladen von Jens Schade
Alljährlich zeichnet die Region Hannover Menschen aus den regionsangehörigen Gemeinden aus, die sich besonders intensiv ehrenamtlich für ihre Mitbürger einsetzen. Heute am späten Nachmittag (9. Mai) war es wieder soweit im festlich eingerichteten Saal des Regionshauses.
Regionspräsident Steffen Krach: „Dieser Abend soll ein kleines Dankeschön sein.“ Er betonte, die „Gesellschaft lebt von einem vielfältigen, lebendigen Miteinander und es ist besonders schön, wenn dies über Altersgrenzen und Lebenswelten hinweg gelingt.“
Erstmals konzentrierte sich Steffen Krach bei der Ehrung auf Personen, die in generationsübergreifenden Projekten“ tätig sind. Neu ist auch die hübsche Medaille, die es neben der Ehrenurkunde gab. Insgesamt wurden 23 ehrenamtlich engagierte Personen, Vereine und Projekte mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet, die sich, so die Region „mit viel Herz und viel persönlichem Einsatz für das Miteinander der Generationen engagieren.“
Die so Geehrten wurden nach Kommunen alphabetisch geordnet aufgerufen. Nach einer Pressemitteilung der Region Hannover führten die im Folgenden aufgezeigten Gründe zur Vergabe der Medaillen und Urkunden (aufgeführt werden jedoch nur die Geehrten, soweit sie an diesen Abend anwesend waren):
Burgdorf
• Josef Lanfermann engagiert sich ehrenamtlich im Mehrgenerationenhaus Burgdorf. Seit 2017 führt er als Schatzmeister die Buchhaltung, erstellt Bilanzen und gewährleistet mit Kassenberichten transparente Finanzen. Darüber hinaus hat er als Pflegevater unbegleitete jugendliche Asylsuchende aufgenommen und sie bis zur Verselbstständigung begleitet. Er berät Menschen mit Fluchthintergrund und gibt ihnen Hilfestellungen. Jüngst her er einen Anhänger des Mehrgenerationenhauses zu Verfügung gestellt, um einer ehemaligen Pflegefamilie beim Umzug zu helfen – ein weiteres Beispiel für sein tatkräftiges, nachhaltiges Engagement für die Gemeinschaft.
• Olaf Scher ist seit 1987 Mitglied und seit 2009 Vorsitzender des Vereins Samurai Burgdorf. Der Verein fördert insbesondere Kinder, Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund durch Kampfkunst und Bewegung. Seit 2000 Jahren trainiert Herr Scher ehrenamtlich Jiu-Jitsu. Zusätzlich ließ er sich 2007 zusätzlich als Tai-Chi-Trainer ausbilden, um ältere Menschen trainieren zu können. Über zehn Jahre war er in der Selbstverteidigungsausbildung für Menschen mit Behinderung tätig. Zusätzlich leitet und betreut er Schularbeitsgemeinschaften und organisiert Vorführungen auf dem Oktoberfest. Seit 2017 ist er zudem Vorsitzender der Jiu-Jitsu Union Niedersachsen. Mit seinem langjährigen Einsatz prägt er maßgeblich das sportliche und soziale Leben in Burgdorf.
• Der Verein „Burgdorf ist bunt“ wurde von engagierten Frauen gegründet, um Familien mit kleinen Kindern die Teilnahme an Demonstrationen für Vielfalt und Demokratie zu ermöglichen. Der Verein organisiert Veranstaltungen wie zum Beispiel den ersten CSD in Burgdorf, Lesungen, Mahnwachen und Kinderprogramme. Mit inklusivem Anspruch und hohem persönlichen Einsatz setzen sich die hauptsächlich weiblichen Mitglieder für ein friedliches Miteinander und gesellschaftliche Teilhabe ein. Aktuell zählt der Verein 33 Mitglieder im Alter von 18 bis 62 Jahre. Der Verein hat sich schnell zu einer wichtigen Säule der Burgdorfer Zivilgesellschaft entwickelt und plant für die Zukunft weitere Veranstaltungen, etwa einen zweiten CSD und Workshops.
Garbsen
• Niclas Glockemann engagagiert sich seit April 2023 ehrenamtlich im Projekt „Handyhilfe“ der FreiwilligenAgentur der Stadt Garbsen. Er unterstützt vor allem ältere Menschen im Umgang mit digitalen Geräten, um ihnen gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern. Dafür bring er bringt er seine IT-Kenntnisse ein, die er als Auszubildender zum Fachinformatiker gesammelt hat. Darüber hinaus ist er in den Projekten „Kleine Alltagshilfen“ und „Ehrenamtlicher Handwerkerdienst“ aktiv. Seine Expertise, insbesondere im Apple-Bereich, und sein einfühlsames Auftreten machen ihn zu einer wertvollen Stütze für viele älteren Menschen – und zu einem Vorbild für junge Engagierte.
• 2012 riefen engagierte Frauen der Kirchengemeinde Frielingen, Horst und Meyenfeld das Projekt „Mega-Mittagstisch“ ins Leben, um einen Begegnungsraum für Menschen verschiedener Generationen zu schaffen. Jeden Freitag sind alle Einwohner*innen herzlich eingeladen, gemeinsam Mittag zu essen und sich auszutauschen. Ein Team von rund 20 Ehrenamtlichen kocht mit frischen, regionalen Zutaten nach traditionellen Rezepten. Der Mittagstisch bietet gerade alleinlebenden Menschen eine wichtige Anlaufstelle für Gemeinschaft und Kontakt und erfreut sich mit durchschnittlich 80 bis 120 Gästen pro Woche großer Beliebtheit.
• Ilona Panzer begann nach ihrem Ruhestand 2018, sich vor allem für ältere Menschen und für Kinder zu engagieren. 2021 wurde sie ein „wellcome-Engel“, um einer alleinerziehenden Mutter zu helfen. Später begleitete sie eine Familie aus dem Senegal, die Unterstützung nach der Geburt eines weiteren Kindes benötigte. Seit 2022 ist sie Teil des Großelterndienstes des Diakonischen Werkes Hannover, wo sie als „Wunschgroßmutter“ regelmäßig Zeit mit Kindern verbringt. Ihr Engagement schafft generationenverbindende Beziehungen und ist für die betreuten Familien wie auch für sie selbst bereichernd und sinnstiftend.
Hannover
• Herr Dr. Stefan Dach ist seit 2010 ehrenamtlich für die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Hannover tätig. Er ist seit 2011 Mitglied des Vorstands des DLRG-Bezirks Hannover-Stadt und seit 2012 stellvertretender Bezirksleiter. Als Lehrscheininhaber trägt er maßgeblich zur Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung bei. Zudem fördert er die Jugendarbeit, organisiert zum Beispiel Aktivitäten wie Fahrten und politische Bildung. Er ist auch aktiv im Jugendeinsatzteam (JET), das Nachwuchskräfte für die Wasserrettung und Katastrophenschutz ausbildet. Sein ehrenamtlicher Dienst umfasst Einsätze in Hannover sowie Wachaufträge an Nord- und Ostsee – ein umfassendes Engagement für mehr Sicherheit und Gemeinschaft.
• Gisela Kuhlmann setzt sich seit vielen Jahren für Angehörige psychisch erkrankter Menschen ein – insbesondere über die „Arbeitsgemeinschaft der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in Niedersachsen und Bremen“. Sie ist ehrenamtliches Mitglied der Ombudsstelle des Sozialpsychiatrischen Verbundes (in der Beschwerdeannahme- und Vermittlungsstelle) sowie des Regionalen Fachbeirats Psychiatrie in der Region Hannover. Mit großer Empathie und Beharrlichkeit wirkt sie an strukturellen Verbesserungen im psychosozialen Bereich mit.
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Hemmingen
• Jutta Rustemeyer initiierte vor fünf Jahren während der Pandemie die „Briefe gegen Einsamkeit“, um die Einsamkeit von älteren Menschen zu lindern. Das Projekt besteht bis heute. Sie sammelt liebevoll gestaltete Briefe und Basteleien von Kindern in Hemminger Schulen und Kindergärten, um diese in Altenheimen, Hospizen und bei ambulanten Pflegediensten zu verteilen. So bringt sie Freude in den Alltag einsamer Menschen und fördert den generationenübergreifenden Zusammenhalt. Im Jahr 2023 verteilte sie bereits über 2.100 Briefe – ein Zeichen ihres unermüdlichen Einsatzes.
• Bettina Scheiber koordiniert ehrenamtlich das Mentor-Projekt an der Grundschule Hemmingen-Westerfeld und hilft Kindern mit großem Engagement beim Lesen lernen. Durch das sogenannte „Eins-zu-Eins-Mentoring“, bei dem ein Kind regelmäßig von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet wird, konnte sie vielen Kindern spielerisch Freude am Lesen vermitteln. Außerdem wirbt sie aktiv für das Projekt – sie hat eine Werbeaktion auf dem Wochenmarkt organisiert – und betreut neue Freiwillige. Während der Hochwasseraktion 2023/24 initiierte sie zudem eine Spendenaktion, bei der über 5.000 Euro zur Unterstützung der Feuerwehr gesammelt wurden.
Neustadt
• Karin Grübler leitet eine Seniorengruppe in der Begegnungsstätte Silbernkamp und fördert aktiv den Austausch zwischen den Generationen. In Kooperation mit einem Gymnasium organisiert sie eine „Arbeitsgemeinschaft“, in denen Fünftklässler*innen und Senior*innen gemeinsam spielen und basteln. Zudem organisiert sie monatliche gemeinsame Mahlzeiten und bietet das Format „Herzensmomente“ an, um Erinnerungen und Erfahrungen auszutauschen. Seit 2018 engagiert sie sich zudem bei der „Herbst-Zeitlos gGmbH“ für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf und bietet Sprach- und Integrationskurse für Geflüchtete an. Ihr nachhaltiges und vielfältiges Engagement stärkt den sozialen Zusammenhalt in Neustadt.
• Jürgen Schart leitet seit 2015 das „Weihnachtspostamt Himmelreich“ in Neustadt am Rübenberge. Jährlich beantwortet er gemeinsam mit etwa 15 Ehrenamtlichen jrund 1200 Briefe aus aller Welt, die an den Weihnachtsmann oder das Christkind gerichtet sind. Neben Kindern schreiben manchmal auch Erwachsene und ältere Menschen Briefe, oft in der Hoffnung auf Kontakt. Alle Einsendungen werden individuell und nicht maschinell beantwortet, wobei etwa die Hälfte der Antworten auf Englisch erfolgt. Der rührige Weihnachtsmannvertreter wirbt auch Spenden ein, um die Kosten für Porto und Material zu decken, und motiviert kreative Menschen, die Antwortbriefe zu gestalten. Zudem hat er die „Wunschzettel-Aktion“ ins Leben gerufen, bei der Kinder ihre Wünsche in Briefkästen einwerfen können.
Ronnenberg
• Horst Pawollek ist seit 2015 ehrenamtlich als qualifizierter Begleiter für Senior*innen und Einkaufshelfer in der Region Hannover tätig. Er unterstützt wöchentlich bis zu drei Klienten, darunter auch Menschen in schwierigen Lebenslagen, die zum Beispiel kein Obdach haben. Außerdem unterstützt er ältere Menschen seit 2018 mit seinem handwerklichen Geschick und berät sie in Zusammenarbeit mit der Polizei Ronnenberg zu Themen Einbruchsschutz und Betrugsprävention. Herr Pawollek ist flexibel und bereit, in Notlagen Fahrdienste und Begleitungen zu übernehmen. Seine umfassende Unterstützung macht ihn zu einem unverzichtbaren Helfer.
• Elke Pawollek ist ebenfalls seit 2015 ehrenamtliche Einkaufshelferin für die Generation 60+ in Ronnenberg und betreut mehrere Klienten wöchentlich. Neben dem Einkaufsdienst organisiert sie Freizeitaktivitäten gegen Einsamkeit und hat sich 2022 ebenfalls als Seniorenbegleiterin qualifizieren lassen. Darüber hinaus ist sie seit 2024 Lesementorin für Kinder mit Förderbedarf in einer Grundschule. Ihr flexibles, empathisches und zuverlässiges Engagement macht sie zu einem Vorbild in der Solidargemeinschaft und einem Gewinn für die Stadt.
Das Ehepaar Horst und Elke Pawollek werden gemeinsam geehrt.
Sehnde
• Der ehrenamtliche Handwerkerdienst des Seniorenbeirates Sehnde wurde Anfang 2023 von Stefan Lein ins Leben gerufen. Das Projekt vermittelt handwerkliche Hilfe für ältere Menschen und Alleinerziehende – mittlerweile stehen 21 Freiwillige bereit, die bereits fast 200 Einsätze kompetent und freundlich durchgeführt haben. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv und das Programm soll über einen E-Mail-Verteiler und Social Media noch sichtbarer werden.
• Die ehemalige Lehrkraft der Kooperativen Gesamtschule Sehnde Dr. Regina Runge-Beneke war von 1991 bis 2006 Mitglied des Rates der Stadt Sehnde und ist bis heute eine treibende Kraft der lokalen Erinnerungskultur. Ihr Einsatz führte zur Etablierung von Veranstaltungen zum Gedenktag anlässlich der Befreiung des Lagers Auschwitz und zum 9. November. 2012 initiierte die Projektgruppe „Stolpersteine in Sehnde“. Als Autorin und Vortragende hält sie das historische Bewusstsein lebendig und hat an der Volkshochschule Ostkreis hat Integrationskurse für Geflüchtete geleitet.
Wennigsen
• Der Förderverein Partnerschaft Wennigsen/Forges-les-Eaux organisiert seit 1997 jährliche Austauschprogramme zwischen den beiden Partnergemeinden. Mit etwa 40 Mitgliedern fördert der Verein neben gegenseitigen Besuchen auch berufliche Kontakte, etwa durch Praktikumsplätze für Jugendliche. Besonders wichtig ist dem Verin die generationenübergreifende Völkerverständigung, insbesondere durch die Einbindung von jungen Menschen und Schulklassen. Im Jahr 2024 fand ein Austausch unter dem Motto "Jugend zu Jugend" statt, bei dem Vertreter*innen des Jugendparlamentes Wennigsen die Reisegruppe begleiteten. In diesem Jahr findet der Gegenbesich aus Forges-les-Eaux statt – ein Projekt, das in den kommenden Jahren fortgeführt werden soll.
Wunstorf
• Das Projekt „FreiZeitPiloten“ ist seit 2015 ein fester Bestandteil des Mehrgenerationenhauses Wunstorf. Ein Team aus 18 Ehrenamtlichen zwischen 50 und 75 Jahren organisiert Ausflüge und Freizeitaktivitäten für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Barrierefreie Transportmöglichkeiten, einschließlich eines rollstuhlgerecht umgebauten Transporters, ermöglichen es, dass alle an den Aktivitäten teilnehmen können. Zusätzlich beteiligen sich die FreiZeitPiloten am Ferienpass-Programm für Kinder und Jugendliche. Die vielfältigen Angebote fördern Teilhabe, wirken Einsamkeit entgegen und stärken das generationenübergreifende Miteinander.
Musikalisch wurde die Feierstunde von der Band „The Ellingtones“ und den Kinderchor der Musikschule Hannover umrahmt.





Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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