Ein Duft liegt in der Luft

5Bilder

Über 500 Jahre bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab es einen immerwährenden Strom an Auswanderern von den Kanarischen Inseln nach Lateinamerika. Die Hauptziele waren Venezuela, Kuba und Hispaniola. Gründe dafür waren die zahlreichen Piratenangriffe, Naturkatastrophen und Hungersnöte auf den Kanaren. Und so versuchten viele Menschen ihr Glück jenseits des Atlantiks. Die Rückwanderer wiederrum brachten die Tradition des Zigarrenrollens und- rauchens auf die Kanarischen Inseln. Auf Teneriffa wird nach einem guten Essen sehr gerne ein "Puro", eine kanarische Zigarre geraucht. Als ich noch Raucher war, habe ich diese Zigarre auch gerne genossen.
Rund 4000 Menschen verdienen heutzutage auf Teneriffa ihr Geld mit der Produktion von Zigarren oder Zigaretten. Eine Besonderheit stellen dabei die handgerollten Zigarren dar. An einigen Orten können Besucher den Zigarrenrollern sogar bei der Arbeit zusehen. In Garachico beispielsweise findet sich eine Werkstatt, die ihre Türen geöffnet lässt und ihre Künste offenherzig präsentiert. Vater und Sohn zeigen in der kleinen Werkstatt ihre Fingerfertigkeit und produzieren hier fantastische handgerollte Zigarren.

Und so wird gerollt: zuerst werden die vom Großhändler gelieferten, fermentierten Tabakblätter durch Anfeuchten geschmeidig gemacht. Dann wird für die Herstellung der Einlage mit viel Geschick die Rippen aus den Tabakblättern entfernt. Nachdem die Tabakblätter getrocknet sind, wird die Einlage aus verschiedenen Tabaksorten zusammengestellt und in ein feuchtes Umblatt gewickelt. Es ist faszinierend zuzuschauen, wie jetzt das Corpus in das Deckblatt eingerollt wird, die riesigen Messer geschwungen werden und die selbstgedruckten Banderolen umgelegt werden.

Das Besondere an der Marke Macuba ist, dass es sich um Tabak von der Nachbarinsel La Palma handelt. Für das Deckblatt der Zigarre wird kubanischer Tabak verwendet. Die Zigarren sind sehr fein und milde im Geschmack. Sie werden in verschiedenen Größen angeboten. Die Preise waren damals noch sehr moderat. Heute bezahlt man für den Genuss einer Robusta 3 Euro, für eine Churchill, die immerhin zwei Stunden Rauchgenuss verschafft sind es dann schon 8 Euro.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

71 folgen diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.