Das Klima wandelt sich in Brandenburg und Berlin
Klimawandel und verschwundene Seen

In Brandenburg gab es auch schon vor Jahren Waldbrände. Aber nicht so oft hintereinander. Die Brände richten immer größeren Schaden an. Das Holz der Bäume ist furztrocken. Es brennt wie Zunder. Das scheint aber Raucher nicht davon abzuhalten, die glimmenden Kippen aus dem Autofenster zu schnipsen. Das hinterher der Wald brennt, stört ja nicht. Schließlich kann man das ja niemanden beweisen. Es könnte ja auch sein, dass eine Glasscherbe das trockene Gras entzündet hat. Sicher könnte das sein. Das ist aber viel seltener, als so eine Kippe. Der Boden ist ausgetrocknet und das sieht man allen Pflanzen auch im Wald an.

Ich ging heute zwischen den Häusern entlang und hörte einen Vogelschwarm zwitschern. Als ich weiterging, und zu den Baumkronen hochschaute, waren keine Vögel zu sehen. Das rauschen der trockenen Blätter klang, wie ganz viele Vögel. Im vorigen Jahr war es sehr windig und ein Baum fiel um. Er war groß, aber nicht schief und dennoch konnten ihn seine Wurzeln nicht mehr halten. Doch anstatt einen neuen zu pflanzen, wurde das Loch zugeschüttet und Gras drüber wachsen gelassen. Baum tot, Loch zu.

Unsere Wohnungsgesellschaft erzählt auf ihrer Homepage, wie viel sie für Umwelt und Natur macht. Im Januar pusten sie mit Laubbläsern das Laub aus den Büschen und von März bis Mai wird Gras gemäht, damit die Blumen nicht weiter auf der Wildblumenwiese blühen können. Die Wiese ist schon im Juni braun und hat einige kahle Stellen. Sehr Umwelt- und Natur freundlich.

Wenn man durch die Natur und den Parks geht, kann man die Pflanzen und Bäume förmlich nach Wasser schreien hören. Die Vögel sitzen schon im Juni mit offenen Schnäbeln auf dem Boden, weil sie Durst haben und tagelang keine Wasserpfütze gefunden haben. Klar gab es schon öfter kein Regen. Aber nicht so oft und so lange wie jetzt. Im Winter fällt kaum Schnee und im Frühling regnet es zu selten. Der Boden ist ausgetrocknet.

Auf Facebook gab es im Winter eine kleine Diskussion wegen Schneefall. „Wir hatten eine Woche Schnee, da konnten Kinder rodeln“, hieß es. Mein Vater hätte bei der sehr dünnen Schneedecke nicht den Schlitten aus dem Keller geholt. Er ging erst in den Keller, wenn das Gras nicht mehr zu sehen war.

In den 90igern gab es noch oft Schnee. Das ließ immer mehr nach. Das macht sich auch im Grundwasser und in der Boden feuchte bemerkbar. In Brandenburg ist nicht nur die Waldbrandgefahr gestiegen, immer mehr Seen und Flüsse verschwinden auch langsam. Auch in Berlin ist das zu merken. Der kleine See im Stadtpark hat schon jetzt kaum noch Wasser. Die Wasservögel streiten sich mit den Fischen um die letzten Pfützen und der Silberreiher ist schon vor Wochen ausgewandert. Und das wird sicher nicht der letzte See in Berlin sein, der verschwindet.

Bürgerreporter:in:

Mici Hahn aus Berlin

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