"Boldi und Aichi": Drei Frauen schreiben ein Kinderbuch

Die Schöpferinnen von „Boldi und Aichi und die Blumen“ (von links): Autorin Sieglinde Kast und die Illustratorinnen Ingrid und Elfriede Failer.
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„Sag mir, wo die Blumen sind“ – dieses Lied machte Marlene Dietrich 1955 weltberühmt. „Wo sind die Blumen?“ fragten auch die Buben und Mädchen des Kindergartens Griesbeckerzell. Denn auf den Wiesen rund um den Aichacher Stadtteil fanden sie nichts Buntes mehr, nur grünes Gras, Mais und Getreide. Mit den Blumen verschwunden waren die Bienen, Käfer und Fledermäuse. Ihnen hatte die moderne Ökonomie die Lebensgrundlage genommen.

Die Suche der Kindergartenkinder nach Margerite, Blutströpfchen und Co. haben drei Griesbeckerzeller Frauen nun zu einem Buch inspiriert. „Boldi und Aichi und die Blumen“ heißt es und ist druckfrisch auf dem Markt. Es erzählt die Geschichte des Wald- und Wiesenkobolds Boldi und des Eichhörnchens Aichi (das Kindermaskottchen der Stadt Aichach), die aus braunem Acker eine Blumenwiese werden lassen. Die Würmer im Boden helfen dabei, auch Maulwurf Max und die Eulen Frau Tagschlaf und Herr Schnarch, die nächtens auf die Blumensamen aufpassen. Die Spatzen Pieps und Schilp vertreiben die gefräßigen Schnecken, und so haben Bienen und Schmetterlinge bald wieder genügend zu essen.

Lutscher für Blumen



Kast organisiert regelmäßig Veranstaltungen für und mit Familien, etwa ein jährliches Kartoffelfest, Kräuterbuschenbinden an Mariä Himmelfahrt oder ein Quiz, bei dem die Kinder verschiedene Stationen durchlaufen. Griesbeckerzell verwandelt sich zu diesem Anlass in „Osterhasenhausen“.

Die Idee zu diesem Buch hatte Sieglinde Kast. Die sozial engagierte Geschäftsfrau widmete den Band ihrer 2019 verstorbenen Mutter Marie. Die liebte Blumen und belohnte Kinder, die Selbstgepflücktes in ihren Kramerladen brachten, stets mit einem kostenlosen Eis oder Lutscher. In Ingrid und Elfriede Failer fand die Autorin kreative Mitstreiterinnen: Die Schwestern illustrierten die Geschichte mit kunterbunten, freundlichen tierischen und menschlichen Figuren.
„Wir möchten den Kindern die Augen öffnen für die Vielfalt der Natur“, sagen die Drei, „und ihnen zeigen, wie alles miteinander zusammenhängt.“ Deshalb wird „Boldi und Aichi und die Blumen“ nun kostenlos in alle Kindergärten des Wittelsbacher Landes gegeben, auch in Kinder-Einrichtungen in Augsburg und München. Möglich ist das, weil die Buchproduktion durch einen Zuschuss aus dem EU-Programm LEADER und durch zwei Dutzend regionale Sponsoren mitfinanziert wurde.

Kostenlos an die Kindergärten



Ein weiterer Teil der Auflage wird verkauft. Erhältlich ist das kunterbunte Büchlein zum Preis von 9,95 Euro im Dorfladen von Sieglinde Kast in Griesbeckerzell, im Bauernmarkt in Dasing, in der Bäckerei Bauer in Aichach sowie auf diversen Weihnachtsmärkten, unter anderem in Affing und Aichach. Bestellungen sind auch unter der Telefonnummer 08251/4148 (vormittags) möglich. Der komplette Verkaufserlös wird gespendet. Er kommt Kindereinrichtungen zugute, denn die drei Zeller Frauen wollen an dem Produkt nichts verdienen.
Die Entstehung des 36-seitigen Buches erstrecktes sich über drei Jahre. Nach dem Schlüsselerlebnis – dass die Kinder rund ums Dorf keine Blumen mehr finden konnten – organisierte Sieglinde Kast mehrere Natur-Events zusammen mit dem Zeller Kindergarten. Ihre Mutter Marie stellte ein Grundstück zur Verfügung, auf dem die Buben und Mädchen Blumensamen ausbrachten. Landwirt Georg Assenbrunner (im Buch der Bauer Schorsch) half mit seinem Traktor, die Blühwiese anzulegen und damit Lebensraum für Insekten und anderes Getier zu schaffen. Sieglinde Kast fasste schließlich die Erzählungen ihrer Mutter zu der Geschichte „Boldi und Aichi und die Blumen“ zusammen. Ingrid und Elfriede Failer zeichneten dazu die Bilder.

Die Schöpferinnen von „Boldi und Aichi und die Blumen“ (von links): Autorin Sieglinde Kast und die Illustratorinnen Ingrid und Elfriede Failer.
Die Titelseite des neuen Kinderbuches.
Bürgerreporter:in:

Konstantin Kohler aus Aichach

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