Das Paradies wankt

- hochgeladen von Thomas Ruszkowski
Seit der Vulkan vor mehr als zehn Wochen, am 19. September, ausbrach, findet die Insel La Palma keine Ruhe. Zuletzt wurde die Insel von über 300 Erdbeben pro Tag erschüttert. Nun droht auch noch eine neue Gefahr. Bis zu 500 Milliarden Tonnen Gestein der Westflanke der Cumbre Vieja könnten sich bei weiteren Vulkanausbrüchen lösen, in den Atlantik stürzen und dort so gewaltige Wellen werfen, dass noch 6000 Kilometer entfernt Teile New Yorks von 25 Meter hohen Kaventsmännern verheert würden.
Auf der Nachbarinsel El Hierro hat der Direktor des kanarischen Instituts für Vulkanologie, Juan Carlos Carracedo, Hinweise dafür gefunden, dass dort vor 120.000 Jahren ein ähnlicher Bergrutsch hervorgerufen wurde.



Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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Innerhalb der vergangenen 24 Stunden habe man mehr als 370 Erdstöße gezählt, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE am Mittwoch.
Eine Untersuchung in den 1990er Jahren ergab, dass die Cumbre Vieja in ihrem Inneren wasserdurchtränkte, vertikale Schichten aus porösem Vulkangestein aufweist. Britische Geologen stellten die Theorie auf, dass die westliche Flanke der Cumbre Vieja bei einem erneuten Vulkanausbruch instabil werden und ins Meer abrutschen könnte. Dieser gewaltige Erdrutsch würde einen Megatsunami auslösen. Diese Theorie wurde in einer Dokumentation der BBC im Jahr 2000 verbreitet. Eine eingehende Untersuchung der TU Delft aus dem Jahr 2006 hält einen Bergsturz hingegen frühestens in 10.000 Jahren für wahrscheinlich und geht zudem von einem Abrutschen in mehreren Schüben aus, was einen Tsunami vom angenommenen Ausmaß der BBC-Dokumentation unwahrscheinlich macht.