"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 57) - Wirtshauswandern 2: Um den Tavernwirt in Sulzbach

Der Wirt vor der Gastwirtschaft
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Einem Tafernwirt (lat. taberna – Wirtschaft) wurde in früheren Zeiten vom Grundherrn das Schank-, Gast- und Herbergsrecht verliehen sowie das Recht, Festmähler abzuhalten. Die Sulzbacher, um 1121 als Bischofsministerialen genannt, besaßen dann als wittelsbachische Ministerialen um 1300 das verantwortungsvolle Schenkenamt des Herzogs. Das mittelalterliche, ummauerte Dorf Sulzbach bestand, wie eine frühe Abbildung zeigt, aus wenigen Gehöften, einer Schmiede, der Taverne, dem Zehentstadel, in der Mitte der Kirche und dem Wohnturm der Ministerialen. Später vergab die Universität Ingolstadt als Grundherr der Hofmark Sulzbach, wie in der Hofmarkskonskription von 1752 beschrieben, dem „Lehen Wirt“ das obengenannte Schankrecht. Die nahe Lage der Tavernwirtschaft bei der Kirche mit ihrem romanischen Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert geht noch auf die mittelalterliche Dorfanlage zurück. Heute ist die Tavernwirtschaft im Besitz von Marian Freiherrn von Grafenreuth. Michael und Christiane Hodes führen seit einigen Jahren die uralte Tafernwirtschaft. Das Haus wurde vor 100 Jahren neu erbaut. Das schöne Ambiente, der aufmerksame Service, die hervorragende regionale Küche und nicht zuletzt der schattige Biergarten werden sehr gelobt.
Für unsere Wanderung findet sich am Ende der Sackstraße „Am Schindbach“ direkt beim Friedhof ein Parkplatz. Im Bereich des neuen Schützenheims wurde im Jahr 1997 eine umfangreiche Eisenverhüttung des 11. bis 13. Jahrhunderts entdeckt und archäologisch untersucht. Wir wandern die Straße bis zur Kreuzung zurück und wenden uns hier nach links. Wenige Meter später kommen wir über die Bahngleise, dann geht es kerzengerade durch die Wiesen zur Paar, die wir auf einer schmalen Brücke überqueren. Etwa 130 m weiter biegen wir im spitzen Winkel nach rechts in den weiteren Feldweg ab. Es geht entlang des Auwaldes und immer wieder an Paarschleifen vorbei. Dann biegt der Weg im rechten Winkel nach links ab, es geht steil die Paarleite hinauf und durch ein Waldstück hindurch. Etwa 100 m vor Erreichen der neuen B300 zweigt scharf nach rechts ein nun weniger gut ausgebauter Feldweg ab. Er führt ins Tal hinunter, durchquert kurz den Auwald, geht dann über die Paar und geradeaus entlang des baumgesäumten Griesbachs erreichen wir ein Feldkreuz. Hier biegen wir nach rechts ab und stoßen bald auf einen Querweg. Hier etwa 80 m nach rechts und dann nach links, vorbei an Paarschleifen erreichen wir den Feldweg unseres Beginns. Hier nach links finden wir leicht zum Ausgangspunkt zurück, wo uns wenige Meter weiter ein schattiger Biergarten erwartet.
Weglänge: ca. 4,4 km
Kartengrundlage: Geodaten@Bayerische Vermessungsverwaltung
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos und Grafik: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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