Der alte Garten

Der alte Garten ...

Der alte Garten

Kaiserkron und Päonien rot,
Die müssen verzaubert sein,
Denn Vater und Mutter sind lange tot,
Was blühn sie hier so allein?

Der Springbrunnen plaudert noch immerfort
Von der alten schönen Zeit,
Eine Frau sitzt eingeschlafen dort,
Ihre Locken bedecken ihr Kleid.

Sie hat eine Laute in der Hand,
Als ob sie im Schlafe spricht,
Mir ist, als hätt ich sie sonst gekannt -
Still, geh vorbei und weck sie nicht!

Und wenn es dunkelt das Tal entlang,
Streift sie die Saiten sacht,
Da gibts einen wunderbaren Klang
Durch den Garten die ganze Nacht.

Josef Freiherr von Eichendorff

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Leitner aus Donauwörth

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7 Kommentare

Bürgerreporter:in
Stephan Lott aus Gersthofen
am 10.11.2007 um 09:01

Ein Seelenbild und ein Seelengedicht, macht ein Paradies für unsere Sinne.

Gruß Stephan

Bürgerreporter:in
Otto Berchtenbreiter aus Wolfratshausen
am 10.11.2007 um 10:05

Bild und Wort - Motor für Herz und Seele

Bürgerreporter:in
Max Bils aus Aichach
am 10.11.2007 um 13:24

Ein wunderbarere Beitrag mit einem dazu genau abgestimmten Bild. Finde dass Markus und die anderen in ihren Kommentaren alles aussagten. Der alte nostalgische Garten könnte auch der Garten von morgen sein. Jedenfalls ist die paradiesische Stimmung abhängig davon wie wir mit dem uns als Gunst dargebotenen Gaben umgehen.