Stadt Burgau
Die Jugend hat schon gewählt - Kinder und Jugendliche zeigen bei der U18-Bundestagswahl im Jugendbistro in Burgau politisches Interesse

- Das Bild zeigt: (von links) Lena Raupach, Annette Auinger, Martina Wenni-Auinger, David Rana
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Kurz vor der Bundestagswahl werden traditionsgemäß auch diejenigen um ihre Stimme gebeten, die eigentlich noch zu jung zum Wählen sind – im Rahmen der U18-Wahl. Diese gibt denjenigen Stimme, deren Zukunft von der Politik mitbestimmt wird, ohne dass sie selbst darauf Einfluss nehmen können. Seit Jahren bietet die U18-Bundestagswahl allen Jugendlichen und Kindern die Möglichkeit, ihre Interessen zu vertreten. Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen für Politik zu begeistern und ihre Anliegen sichtbar zu machen. Obwohl das Ergebnis der Kinder- und Jugendwahl keinen Einfluss auf die Bundestagswahl am 23. Februar hat, soll es gleichwohl als zukunftsweisendes Signal an die Politik wahrgenommen werden.
Die U18-Bundestagswahl 2025 fand vom 7. bis zum 14. Februar statt. Eine Gelegenheit für junge Menschen, sich politisch einzubringen, bot sich im Jugendbistro der Stadt Burgau. Am 13. Februar 2025 von 18:00 bis 21:00 Uhr waren alle jungen Menschen unter 18 Jahren eingeladen, in der Augsburger Straße 25 an die Wahlurne zu treten. Im Vorfeld hatte die Zweite Bürgermeisterin der Stadt Burgau, Martina Wenni-Auinger, zusammen mit dem Team des Jugendbistros kräftig die Werbetrommel gerührt und Jugendliche zur Wahl aufgerufen. Als sich dann um 18:00 Uhr die Türen des Jugendbistros öffneten, ließen erste Interessierte nicht lange auf sich warten. 13 Kinder und Jugendliche nutzten die ersten dreißig Minuten, um aktiv am politischen Prozess teilzunehmen. „Ich darf noch gar nicht wählen, dafür bin ich zu jung“, meinte ein Mädchen schüchtern, das mit seinem älteren Bruder das Jugendbistro Burgau besuchte. „Doch, heute darfst auch du deine Stimme abgeben“, klärte Martina Wenni-Auinger sie auf.
Wie funktionieren Wahlen? Wofür werden Parteien gewählt? An einem Tisch empfingen Lena Raupach und David Rana vom Jugendbistro-Team die jungen Wähler und informierten sie über den Wahlprozess. Ihre Fragen „Kennst du dich aus?“ und „Hast du schon an einer U18-Wahl teilgenommen?“ wurden sehr unterschiedlich beantwortet. Die meisten Jugendlichen ließen sich von den beiden Wahlhelfern gerne noch die wichtigsten Punkte aufzeigen. „Du hast zwei Stimmen zu vergeben. In jeder Spalte setzt du ein Kreuz. Die eine Stimme vergibst du direkt an einen Wahlkreisbewerber, mit der zweiten wählst du dann eine
Partei“, erklärte David Rana vereinfacht den Stimmzettel, der dem der „echten“ Bundestagswahl entsprach. Es zeigte sich, dass sich die meisten jungen Wähler im Vorfeld intensiv mit den Wahlprogrammen auseinandergesetzt hatten, die beiden Kreuze waren schnell gesetzt. „Immer wieder heißt es, die junge Generation habe wenig Interesse an der Politik und politischen Themen im Allgemeinen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir heute Abend so guten Zulauf haben und junge Menschen bewusst Entscheidungen fällen und für sie eintreten“, sagte Martina Wenni-Auinger.
Sprachrohr für die Jugend
Viele der jungen Wählerinnen und Wähler nutzten den Besuch im Jugendbistro, um sich nach ihrer Stimmabgabe noch über das Programm der Begegnungsstätte zu informieren und mit der Zweiten Bürgermeisterin ins Gespräch zu kommen. Die Jugendreferentin, die außerdem die Fächer Geschichte, Politik und Deutsch am Gymnasium unterrichtet, betonte: „Es spielt eine entscheidende Rolle, unsere Jugend für politische Prozesse zu sensibilisieren, schließlich geht es um ihre Zukunft. Die U18-Wahl dient als Sprachrohr für die Interessen und Meinungen junger Menschen.“ Auch Annette Auinger ist Teil des Jugendbistro-Teams und war als Ansprechpartnerin bei der Jugendwahl vor Ort. Die U18-Wahl bedeutet für sie mehr als nur Stimmabgabe: „Ich
persönlich finde es wichtig, dass man sich Gedanken macht, was für ein Werteverständnis man vertritt. Gerade Jugendliche, die in der Identitätsfindungsphase sind, stellen sich die Fragen: Wo ist mein Platz und wie positioniere ich mich. Die U18-Wahl hat auf jeden Fall auch identitätsstiftende Funktion“, ist sie sich sicher. „Unser Jugendbistro hat sich inzwischen zur Anlaufstelle für Jugendliche unterschiedlichster Nationalitäten und sozialer Hintergründe entwickelt. Natürlich kommt es hier mitunter dann auch zu politischen Diskussionen, denn jede Meinung, die du äußerst, ist auch eine politische.“
Die Resonanz auf die U18-Bundestagswahl 2025 in Burgau fiel mit insgesamt 111 jungen Wählerinnen und Wählern durchweg positiv aus. „Ich finde es cool, dass ihr das macht. Man hat das Gefühl, mitzubestimmen und etwas zu bewirken“, so ein junger Wähler. „Mal zu erleben, wie eine Wahl abläuft, bevor man selbst offiziell wählen darf, das ist schon eine Erfahrung“, sagte ein anderer.
Die offiziellen Wahlergebnisse sind inzwischen online zu finden.



Bürgerreporter:in:Stadt Burgau |
Tolle Initiative! Je früher man sich damit beschäftigt, die Gesellschaft zu gestalten, desto besser.