Photovoltaik Augsburg
Deutsche Solarbranche boomt

In den Jahren 2019 bis 2024 hat sich die Solarstromerzeugung in Deutschland verzehnfacht. Vorrangig private Häuslebauer befeuern den Boom mit Solarpanels auf ihren Dächern und inzwischen auch mit Balkonkraftwerken. Damit bleibt die deutsche Solarbranche auf steilem Wachstumskurs. Wenn sich dieser Ausbau fortsetzt, was Experten erwarten, dürften die Ziele der Ampelkoalition und ihrer Vorgängerregierung erreicht werden: Bis 2030 soll der Anteil von Sonnenenergie an der gesamten Stromerzeugung auf ~25 % steigen. Experten wie Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer im Bundesverband Solarwirtschaft, glauben fest daran. Für die Branche sind damit goldene Zeiten angebrochen. Im Zieljahr 2030 dürften ihre Umsätze auf etwa 45 Milliarden Euro gestiegen sein. Das wäre gegenüber dem Jahr 2023 eine deutliche Steigerung. Mit rund einer Million Solarsystemen und 575.000 Solarspeichern hatten die Anbieter in jenem Jahr etwa 30 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Allein zwischen 2023 und 2024 verdoppelte sich der Zuwachs an Solaranlagen in Deutschland.

Ursachen für den Boom

Es gibt mehrere Gründe für die anhaltende Nachfrage nach Solarenergie. Allein das Umweltbewusstsein vieler Menschen genügt freilich nicht für den beschriebenen Aufschwung. Fachleute weisen auf diese Punkte hin:

  • Solarenergie ist zwar bezüglich der Kosten-Nutzen-Rechnung nicht so effizient wie Windräder. Doch sie verursacht praktisch keinen Widerstand vonseiten verärgerter Anwohner, die sich durch den vermeintlichen Lärm und das Landschaftsbild von Windkraftanlagen gestört fühlen.
  • Eine Solaranlage kann jedermann relativ unkompliziert und kostengünstig aufbauen lassen. Ein Dach oder genügend Fläche auf einem Feld genügen.
  • In der Coronakrise wurden viele Häuser modernisiert. Im Sinne der Energieeffizienz, die auch das neue Gebäudeenergiegesetz verlangt, wurden dabei vielfach Solarpanels auf die Dächer montiert.
  • Die Energiepreise schossen bekanntlich durch den Ukrainekrieg in die Höhe. Es wächst der Wunsch nach Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz.
  • Moderne Speicherlösungen ermöglichen heute schon energetische Autarkie im Eigenheim.

Das wachsende Interesse von Immobilienbesitzern lässt sich auch an zusätzlichen technischen Lösungen erkennen. 80 % von ihnen installieren zur Photo­voltaik­anlage gleich einen Solarspeicher, 40 % außerdem eine Ladestation für das E-Auto oder eine Wärmepumpe.

Wie geht es weiter?

Für das Jahr 2024 liegen mit Stand Mitte Februar 2025 noch keine belastbaren Zahlen vor, doch die Branche rechnet mit einem Zuwachs im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Der Haupttreiber war im vergangenen Jahr der Ausbau von Photovoltaik auf Freiflächen. Auch Gewerbebetriebe nutzen zunehmend ihre großen Dachflächen für Solarpanels. Die Bundesnetzagentur weist für die Monate Januar bis April 2024 eine Steigerung von 81 % auf Firmendächern gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 aus. Fachleute wie Carsten Körnig verweisen darauf, dass bei aller Schelte die inzwischen geplatzte Ampelkoalition ihr Scherflein zum Erfolg beigetragen hat. So hat sie die Genehmigungsverfahren deutlich entschlackt, um die Installion von Photovoltaik für Eigenheimbesitzer, Vermieter, Gewerbetreibende und selbst Mieter deutlich attraktiver zu machen. Letztere können in Absprache mit ihrem Vermieter ein Balkonkraftwerk anschaffen, das ihnen kostenlosen Strom und im günstigsten Fall sogar eine kleine Einspeisevergütung liefert. Dieser Erfolg lohnt sich wirtschaftlich für den Standort Deutschland, allerdings eher für die Installationsbetriebe als für die Hersteller von Solarmodulen. Diese leiden nach wie vor unter der Konkurrenz aus China, die mit subventionierten Preisen den Weltmarkt flutet. Hier sieht Körnig ein Versäumnis der Bundesregierung: Sie habe es versäumt, für den Aufbau entsprechend groß dimensionierter Solarfabriken die nötige Investitionssicherheit zu schaffen. Innerhalb der Ampel waren die SPD und die Grünen durchaus für eine Förderung, die FDP stellte sich allerdings quer. Wie es nach der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 weitergeht, weiß niemand, weil nicht einmal seriöse Koalitionsprognosen möglich sind. Langfristig orientierte Immobilienbesitzer werden sich davon allerdings nicht abschrecken lassen: Solar hat Zukunft, das steht schon lange fest!

Lassen Sie sich zu Ihrer Photovoltaikanlage beraten: Bauen-Wohnen-Technik.

Bürgerreporter:in:

Andreas Thiemig aus Kaufbeuren

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