Bahntour durch den Taunus

S6 in Friedberg auf Gleis 1
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Zum letzten Fahrplanwechsel sollte eigentlich die lange Zeit der HLB auf dem Taunus-Netz enden. Mit Wasserstoff angetriebene iLINT-Triebwagen, die von einer DB-Tochterfirma mit dem Namen start gefahren werden, sollten die Strecken übernehmen. Wegen Lieferproblemen ist jedoch nur ein kleiner Teil dieser Fahrzeuge verfügbar. Deswegen sind aktuell andere Züge auf den Strecken unterwegs:
Die RB11 wird immer noch von einem Coradia Continental der HLB gefahren. Das Fahrzeug kann zwar keine Verstärkerfahrten auf der RB12 übernehmen, nutzt aber dafür die vorhandene Oberleitung.
Die RB12 bedienen blaue-gelb-weiße LINTs. "Mit uns nach Schongau", verspricht der Rest einer früheren Aufschrift.
Die RB15 wird von Talenten mit Aufschriften wie ROLPH und vareo und iLints befahren. Da die Reisenden schon reichlich sowohl von den neuen als auch den alten Fahrzeugen im Stich gelassen worden sind, wurde Anfang Februar ein paralleler Schienen- und Busverkehr angeboten.
Die RB16 wird immer noch von der HLB bedient, allerdings seit dem Fahrplanwechsel mit neuen LINT-Triebwagen.

Für einen Besuch der Strecken war am 7.2.203 eine gute Gelegenheit, da das Wetter sonnig war und es keine Sperrung der Taunusbahn wegen Bauarbeiten gab.

Meine Fahrt begann im RE 4165 der Linie RE30, welcher sehr pünktlich war. Gießen erreichte der Zug schon um 6:49, obwohl eigentlich 6:51 vorgesehen ist. Letzteres setzt aber etwas Bummelei voraus. In Friedberg erfolgte die Einfahrt auf Gleis 4 statt 2. Gleis 2 war noch vom Mittelhessen-Express (RB41+RB40) belegt, der eigentlich schon um 7:03 Uhr hätte abfahren sollen. Eine Überholung fand nicht statt - der Mittelhessen-Express ist zuerst ausgefahren.

Um 7:16 Uhr ging es weiter von Gleis 1a mit der RB16 nach Friedrichsdorf. Ein noch neuer LINT der HLB verkehrte auf dieser Strecke. Die Anzeige im Zug zeigte nur die Halte, aber nicht die Abfahrtszeiten.

Am Friedrichsdorfer Bahnhof wurden gerade Teile für die Baustelle abgeladen. Für die Weiterfahrt nach Usingen war ein Wechsel von Gleis 4 am alten Bahnsteig zu Gleis 2 an einem neuen Bahnsteig nötig, wofür ein sehr hoher Behelfssteg genutzt werden musste. Wegen der Unzuverlässigkeit der auf der Taunusbahn eingesetzten Züge wartete südlich des Bahnhofs ein Bus auf Fahrgäste. Der als Ersatz für nicht gelieferte iLINT-Züge eingesetzte Dieselzug fuhr planmäßig nach Usingen, wo für eine Zugkreuzung elf Minuten Aufenthalt vorgesehen waren. In Usingen standen im Abstellbereich iLint und alte Taunusbahn-Triebwagen nebeneinander.

Der Gegenzug sollte laut Fahrplan eigentlich nach Frankfurt fahren, fuhr aber nur bis Bad Homburg. Er war innen sehr gut geheizt. Wie bei der Hinfahrt gab es unterwegs auch Begegnungen mit in Bahnnähe fahrendem SEV.

In Bad Homburg war planmäßige Ankunft um 08:48. Im angekommenden Zug wechselte das Fahrtziel auf Grävenwiesbach. In Bahnhofsnähe hat sich das Stadbild in den letzten Jahren stark verändert. Zuletzt ist das frühere Postgelände samt angrenzender ungenutzer Flächen bebaut worden.

Der X26 nach Wiesbaden wartete am Rande des Busbahnhofs von Bad Homburg. Die vorgesehene Bushaltestelle fuhr er erst passend zur Abfahrt an, wobei sie kurz vorher noch für einen anderen Bus benötigt wurde. Der X26 hält nicht am Bahnhof von Königstein, sondern beim großen Kreisel. Von dort kommt man über eine steil abwärts führende Straße zum Bahnhof. Dort standen zwei alte Triebwagen der Taunusbahn auf den Abstellgleisen. Ein gelb-blauer LINT schaute ein Stück aus der Fahrzeughalle.

Pünktlich fuhr gegen 9:55 Uhr der Zug aus Frankfurt ein, welcher aus drei LINTs bestand. Auf der Anzeige stand "Willkommen", während ein Schild hinter der Frontscheibe das Fahrtziel anzeigte. Nach der Ankunft fuhr der wartende Triebwagen aus der Halle. Die Fahrt nach Frankfurt erfolgte plangemäß. In Kelkheim standen weitere Taunusbahn-Triebwagen auf einem Gleis. In Frankfurt-Höchst wartete am Nachbarbahnsteig ein Coradia Continental der HLB, welcher auf der elektrifizierten Strecke Frankfurt-Höchst - Bad Soden mit einer Fahrtzeit von neun Minuten pendelt. Die HLB hat das Modell seit 2018 auf der Strecke im Einsatz, wo viele Jahre nur Dieselzüge fuhren. Es ist die einzige Strecke vom Taunus-Netz, wo es zum Fahrplanwechsel nicht zum Fahrzeugwechsel kam. Bei Verfügbarkeit aller iLint-Triebwagen wird hier die Nutzung der Oberleitung wieder eingestellt.

Zum Abschluss der Bahntour war eine S-Bahn-Fahrt mit der S6 nach Bad Vilbel geplant, die unterwegs den Blick auf die Bauarbeiten zum Streckenausbau erlaubte. Nächster Zug war die S6 um 10:49 nach Groß Karben. Allerdings kam kurz vorher noch die etwas verspätete S3 nach Bad Soden, welche bis Frankfurt West die gleiche Strecke nutzt. Die S3 verkehrte als Langzug und hatte hinten die grün beklebte S-Bahn.

Links
Ausbau der Main-Weser-Bahn am 7. Februar 2023: https://www.myheimat.de/bad-vilbel/c-politik/ausbau-der-main-weser-bahn-am-722023_a3449280

221210 - Fahrplanwechsel im Taunus
https://www.myheimat.de/friedrichsdorf/politik/fahrplanwechsel-im-taunus-d3440988.html
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?004,10289329
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?004,10289329

221211 - Grüne Weihnachten in Friedrichsdorf
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?004,10287683

221216 - Neue Züge in Friedrichsdorf am 16.12.2022
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?004,10295328

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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