Hospizdienst Meitingen: Acht Hospizbegleiterinnen meistern die Ausbildung in Pandemiezeiten

Unter Einhaltung der Hygieneauflagen fanden der diesjährige Aussendungsgottesdienst und der sich anschließende Stehempfang für die neuen Hospizbegleiterinnen statt. Im Bild: Annerose Eberhardt, Maria Steiner,  Anna Markus, Cordula Baumann, Doris Lerch, Mandy Regis-Lebender (Koordinatorin), Petra Calta und Anita Witzenberger. Nicht abgebildet, da verhindert:  Conny Krakowski. | Foto: privat
  • Unter Einhaltung der Hygieneauflagen fanden der diesjährige Aussendungsgottesdienst und der sich anschließende Stehempfang für die neuen Hospizbegleiterinnen statt. Im Bild: Annerose Eberhardt, Maria Steiner, Anna Markus, Cordula Baumann, Doris Lerch, Mandy Regis-Lebender (Koordinatorin), Petra Calta und Anita Witzenberger. Nicht abgebildet, da verhindert: Conny Krakowski.
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Zum Aussendungsgottesdienst der diesjährigen Hospizbegleiter-Ausbildung gab Mandy Regis-Lebender, die Koordinatorin des Hospizdienst Meitingen Augsburg Land-Nord, den acht neuen Hospizbegleiterinnen ein Zitat des Theologen und Philosophen Meister Eckhart mit auf den Weg: „Und plötzlich ist es Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ Die Hospizbegleiterinnen haben den Mut aufgebracht, um diese Ausbildung zu absolvieren und mussten darüber hinaus noch zahlreiche pandemiebedingte Hürden meistern.

Gestartet sind die acht Frauen im September 2020. Im Oktober bremste die erste Corona-Zwangspause die Ausbildung ein. Damit war auch der Ausbildungsplan im Nu dahin. „Wir wussten nicht, wie es weitergeht und wann es weitergeht“, berichtet Mandy Regis-Lebender rückblickend. Sobald Treffen wieder möglich waren, gab es eine kurzfristige Terminanfrage bei allen Teilnehmerinnen sowie die Anfrage bei möglichen Referenten. Als die Gemeinde den Bürgersaal zur Verfügung stellte, hatte sich zumindest die Suche nach einem passenden Raum erübrigt. Dort konnten die neuen Hospizbegleiterinnen sowie Mitglieder des Hospizdienstes Seminare besuchen – bis im März die zweite Corona-Zwangspause alle Aktivitäten lahmlegte. Final jedoch meisterten alle acht Hospizbegleiterinnen die Ausbildung, die Mitte Juni endete. Die feierliche Aussendung fand nun in der St.-Wolfgang-Kirche in Meitingen statt.

Nun gehören Annerose Eberhardt, Maria Steiner, Anna Markus, Cordula Baumann, Doris Lerch, Petra Calta, Anita Witzenberger und Conny Krakowski zum Hospizdienst Meitingen Augsburg Land-Nord. Gerade wegen dieser doch recht unüblichen Ausbildungsabfolge richtet die Koordinatorin des Meitinger Hospizdienstes ihren Dank auch an diese zwei Adressen: Die Marktgemeinde hat den Bürgersaal zur Verfügung gestellt, um die Ausbildungsseminare – in Summe 80 Theoriestunden – dort unter Wahrung der Abstandsgebote abzuhalten. Zudem haben zwei Alten- und Pflegeheime in Langweid und Meitingen den angehenden Hospizbegleiterinnen für ihr 20-stündiges Praktikum die Tore geöffnet und dabei sogar Test-Maßnahmen eigenständig durchgeführt.

Doch nicht nur die Ausbildung selbst, sondern auch die Arbeit der Ehrenamtlichen – Schwerstkranke und deren Angehörige zu begleiten – hat sich in der Pandemie deutlich verändert. Als Alten- und Pflegeheime geschlossen waren und viele Menschen von zuhause aus arbeiteten, wurden auch Schwerstkranke eher zuhause im Privaten gepflegt. An dieser Stelle fungierten die Hospizbegleiterinnen als wichtige Stütze für die Schwerstkranken und deren Angehörige. Mit der schrittweisen Öffnung der Heime begleiten die Mitglieder des Hospizdienstes nun auch dort wieder Menschen. Unabhängig von der pandemischen Lage war die Nachfrage bei Vorsorge-Beratungen und Trauergesprächen hoch. Sie fanden und finden nach Anmeldung im Seniorenbüro statt.

Für Trauerende haperte es jedoch gerade in der Pandemie an Gruppenangeboten. Zu einigen hielten die Trauerbegleiterinnen des Hospizdienstes während der Pandemie telefonisch Kontakt. Zusammenkünfte im Trauercafé waren jedoch lange Zeit verboten. Mittlerweile hemmt viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Hürde, dass eine Anmeldung nötig ist und die 3G-Regelung eingehalten werden muss. „Einfach mal rauszugehen und spontan ins Trauercafé zu kommen“, liege vielen mehr als die Planung im Vorfeld, weiß Mandy Regis-Lebender.

Aus dieser Tatsache heraus haben sich nun neue Überlegungen ergeben, wie ein Angebot für Trauernde wohl aussehen könnte. Ein Stammtisch war bereits angedacht, berichtet Mandy Regis-Lebender. Auch unternahmen die Trauerbegleiterinnen bereits einen Trauerspaziergang am Lech, der unter dem Motto „Trauercafé mal anders“ stattfand, an der frischen Luft passierte und damit sogar „pandemietauglich“ war. Ob sich aus dem Ansatz, in der Natur zu trauern, nun das Angebot ergibt, zu verschiedenen Jahreszeiten ein und denselben Weg in den Lechauen zu erkunden, wird sich zeigen. „Das bestimmen auch die Trauernden selbst“, berichtet Mandy Regis-Lebender und ergänzt: „Wer Interesse hat, könne sich auch dazu telefonisch oder per E-Mail melden.“

Wer als Trauernder hingegen eine feste Anlaufstelle braucht, ist beim Trauergesprächskreis gut aufgehoben. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Gruppe, die sich ab dem 25. Oktober achtmal treffen wird, um gemeinsam Wege zu finden, mit dem Gefühl der Trauer umzugehen. Eine Anmeldung zum Trauergesprächskreis ist bis zum 17. Oktober erforderlich.

Weitere Informationen

Weitere Informationen sowie Terminvereinbarungen sind unter der Nummer 08271-8120222 sowie per E-Mail unter hospiz@sozialstation-meitingen.de möglich. Informationen zu den Leistungen des Hospizdienstes gibt es unter www.hospizdienst-meitingen.de.

Bürgerreporter:in:

Steffi Brand aus Meitingen

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