Der neue Trimmpfad von Atzbach

Warnungen am Waldrand
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Im Wald bei Atzbach gibt es einen neuen Trimmpfad mit über zwanzig Übungsstationen. Ursprünglich handelte es sich um einen der in Deutschland weit verbreiteten Vita-Parcours mit zwanzig Stationen. Dieser wurde 1971/72 vom Verein "Natur- und Vogelfreunde Atzbach e.V." angelegt. Im Jahr 2018 waren nur noch acht Trimmstationen vorhanden. Der Verein hatte die nach und nach durch Vandalismus oder natürlichen Verschleiß abgängigen Stationen nicht mehr erneuert, da einerseits Ersatzschilder nicht mehr beschafft werden konnten, andererseits das Interesse an Trimmpfaden stark nachgelassen hatte. 2018 entschied sich die Gemeinde Lahnau zu einer Investition von 5000 Euro in den Trimmpfad. Die Verantwortung für den Trimmpfad wurde zum Jahresbeginn 2019 an den Turn- und Sportverein 1906 Atzbach e.V. übergeben, und der Trimmpfad wurde komplett neu ausgestattet. Wie bei anderen ehemaligen Vita-Parcours wurde die bei trimm-dich-pfad.com angebotene Beschilderung verwendet, wobei aber neue Übungen ausgewählt worden sind.

Die frühere Beschilderung des Vita-Parcours ist bis auf das Schild an der Station zum Rumpfkreisen entfernt worden. Für die neuen Wegweiser und Übungsanweisungen sind Holzpfosten aufgestellt worden. Keines dieser Schilder wurde an einem Baum oder Gerät befestigt. Zu den Übungsstationen ist noch anzumerken, dass keine Nummerierung auf den Schildern zu finden ist.

Der neue Trimmpfad beginnt wie früher am Waldparkplatz. Ein Wegweiser rechts vom Weg zeigt den Verlauf an - der frühere Wegweiser befand sich links vom Weg an einem Baum.

Am Streckenabschnitt bis zum ersten Abzweig liegen vier Stationen, die ungefähr an den gleichen Stellen liegen wie die 2018 vorhandenen Stationen. Bei der vierten Station wurde die frühere Übung übernommen - allerdings mit abweichender Wiederholungsangabe. Bei den ersten drei Stationen hingegegen wurden andere Übungen gewählt.

Nach der vierten Station (welche ursprünglich einmal die fünfte war), geht es nach links auf einen gut ausgebauten Hauptweg. Die nächste Übung ist Rumpfdrehen, wofür Holzstücke benötigt werden, die sich in einem Ständer neben dem Schild mit der Übung befinden. Für die Holzstücke und den Ständer wurden zurechtgesägte Äste oder Stämme verwendet. Zum Bau des Ständers sind diese mit Stricken zusammengebunden worden. Eine solche Übungsstation ist auch Teil eines Vita-Parcours, allerdings erst an Station 13. An Station 16 gibt es eine weitere Übung mit gleicher Ausstattung. In der Regel werden hier industriell bearbeitete Rundhölzer verwendet. Beim Trimmpfad von Atzbach waren die Übungsstationen 13 und 16 im Jahr 2018 nicht mehr vorhanden.

Nach der Übung "Sumo-Kniebeuge" (ohne Gerät) kommt man zu einem Abzweig, an dem sich ein Wegweiser mit Doppelpfeil befindet und zwei Übungsstationen in wenigen Metern Entfernung zu sehen sind. Der Pfeil nach rechts ist mit "Kleine Runde" beschriftet. Die kleine Runde folgt dem früheren Vita-Parcours. An dem zugehörigen Streckenabschnitt gibt es drei Trimmstationen. In Nähe des Abzweigs liegt die alte Klimmzugstation, bei der nur die Beschilderung ausgetauscht wurde. Folgt man dem Weg weiter, so findet man in einem Abschnitt mit starkem Gefälle die alte Station zum Rumpfkreisen, die beim Umbau nicht verändert wurde. Direkt vor der Einmündung in den Hauptweg liegt die Station "Situps", bei der es sich wohl um die frühere Vita-Parcours-Station 11 (Senken Rückwärts und Heben) handelt. Die nicht direkt am Wegesrand liegenden Holzstämme fielen 2018 wahrscheinlich nicht als Teil einer Trimmstation auf.

Für die große Runde folgt man weiter dem Hauptweg, wo zunächst drei Stationen mit Laufübungen zu absolvieren sind. Direkt hinter dem Abzweig findet man die Anweisung "Sprinten zur nächsten Station". Vor der nächsten Kreuzung folgt noch "Joggen zur nächsten Station" - ähnliche Grafik, nur die Geschwindigkeit symbolisierenden Striche hinter dem Läufer fehlen. An der Kreuzung biegt der Trimmpfad nach rechts ab. Ein Stück weiter gibt es die Übung Wechselsprints, bei der man zwischen zwei leeren Pfosten hin- und herlaufen soll.

An der nächsten Kreuzung biegt man wieder rechts ab, und der Weg hat nun ein kräftiges Gefälle. Dort, wo das Gefälle deutlich abnimmt, finden sich auf beiden Seiten des Weges Plätze mit Bänken, wo man sich ausruhen oder Informationen zur Natur anschauen kann. Die nächste Trimmstation ist nur wenige Meter entfernt. Es handelt sich um die Übung "Absatzbeuge", für welche drei Holzklötze an den Wegesrand gestellt worden sind. An diesen könnte man auch die frühere Übung 12 der Vita-Parcours absolvieren.

Nach dem nächsten Stück des Weges ist die Stelle erreicht, wo die kurze Runde einmündet. Die alte Rumpfkreisen-Station ist von hier aus näher als von dem anderen Punkt, wo sich die Strecke gabelt - dafür ist der Höhenunterschied größer.

Die nächste Station am Wegesrand ist Froschhüpfen. Als zu überspringende Elemente wurden naturbelassene Holzstücke in den Boden eingelassen, wobei diese relativ nahe beieinander liegen. Im Vita-Parcours ist Froschhüpfen die sechste Übung, und normalerweise finden sich die zu überspringenden Elemente über der Erdoberfläche.

Nach einer weiteren Sitzgelegenheit am Wegesrand geht es nach links ab, wo der Trimmpfad in einem Bogen an einem Wasserloch mit über den Weg laufendem Wasser vorbeiführt.

Der folgende Wegeabschnitt ist relativ naturnah und verläuft an einem Hang oberhalb des vorher überquerten Baches. Bei feuchtem Wetter kann hier der Boden teilweise matschig sein. Zwei Trimmstationen liegen an dem Weg. Für die Übung Weitsprung ist keine besondere Ausstattung vorhanden. Eine ähnliche Übung gab es am Ende der älteren Vita-Parcours, wobei dort der Name der Übung "Sprung in Grube" ist. Wahrscheinlich hatte der Trimmpfad von Atzbach diese Übung nicht mehr, sondern endete mit einer Balancierstation, wie sie bei den meisten Vita-Parcours zu finden war. Das ist nun zufällig auch die nächste Übung in Atzbach. Hierfür wurde sogar ein Gerät angeschafft, nämlich eine einfache Balancierstation von der Firma Outgym, welche aus einem Kantholz auf zwei Pfosten besteht. Der Balancierbalken ist relativ hoch, was den Aufstieg für weniger gelenkige Nutzer erschwert oder auch unsichere Leute abschrecken kann. Dafür ist die Aussicht beim Balancieren schöner. Alternativ hätte man auch ein oder zwei alte Baumstämme zum Balancieren hinlegen können. Die wären dann auch für sehr dicke Besucher mit mehr als 120kg Gewicht nutzbar.

Nach den beiden Trimmstationen führt eine Treppe nach links den Hang hinauf. Die Treppe aus Betonstufen stammt noch vom früheren Vita-Parcours, war aber 2018 nicht mehr nutzbar, da sie zugewachsen war. Stattdessen wurde ein Pfad neben der Treppe genutzt. Nun ist die Treppe freigschnitten und von Moos befreit. Die Treppe besteht aus drei Gruppen von Stufen, wobei der erste Block recht steil ist und dadurch die Stufen ziemlich schmal werden.

Oberhalb der Treppe führt ein Pfad zur nächsten Trimmstation, die sich wahrscheinlich noch im gleichen Zustand befindet wie vor 50 Jahren. Es handelt sich um eine aus Leitungsrohren zusammengebastelte Konstruktion für den Stützsprung.

Für die nächste Übung wurde ein Hangelgerät aufgestellt, welches ebenfalls von der Firma Outgym stammt. Ein solches Gerät sollte auch zum früheren Vita-Parcours gehört haben - allerdings erst drei Stationen weiter.

Nun geht es ohne weitere Übungen abwärts und über eine Kreuzung bis zur Kneipp-Anlage. Am Rande des Platzes mit zahlreichen Plätzen zum Ausruhen befindet sich eine Übungsstation mit Dehnungsübungen. Drei weitere Stationen mit Dehnungsübungen folgen am Waldrand.

Die Aufnahmen vom Trimmpfad entstanden am 29.4.2022.

Links:
Der Trimmpfad von Atzbach vor dem Umbau: https://www.myheimat.de/lahnau/sport/der-vita-parc...
Aufbau eines Vita-Parcours: https://www.myheimat.de/stadtallendorf/sport/aufba...

Info zum Trimmpfad und Bildergalerie beim TSG Dorlar: https://www.tsgdorlar.de/aktuelles/fit-halten-in-c...
Info zum Trimmpfad bei den Natur- und Vogelfreunden Atzbach: https://www.natur-und-vogelfreunde-atzbach.de/inde...

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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