Zukunft der Schäferei in Deutschland steht am Scheideweg

Wanderschäfer Sven de Vries mit seinen Mädels | Foto: Sven de Vries
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950 Erwerbsschäfereien kämpfen in Deutschland ums Überleben.

Es geht um einen traditionsreichen Beruf und die Leistungen, die dieser für unsere Gesellschaft erbringt. 
Mittels der Sommerweiden pflegen die Schafe selten gewordene Biotope, die einen unschätzbaren Wert für die Biodiversität darstellten. Sie bewahren wertvolle Kulturlandschaften, in denen Flora und Fauna noch ihren Lebensraum auffinden können. An vielen Stellen ist die Beweidung von Deichen eine besonders schonende und naturnahe Form des Hochwasserschutzes. Ob auf der schwäbischen Alb, der Rhön, der Lüneburger Heide oder der Königsbrunner Heide, die traditionellen Schafweiden sind kleine Kraftplätze der Artenvielfalt, in denen unzählige seltene Tier- und Pflanzenarten ihre Nische finden.

Die Schäferei ist darauf bedacht Tierwohl, Naturschutz und landwirtschaftliche Produktion miteinander zu vernetzen. Sven de Vries, einer der wenigen Wanderschäfer Deutschlands, hat deshalb eine Petition gestartet, in der er die Weidetierprämie fordert. Das Agrarministerium kann diese Zahlung der EU bis zum 01. August beantragen. Die Petition ist unter folgendem Link zu erreichen.  

www.change.org/p/rettet-die-letzten-schäfer-innen-deutschlands-ein-traditionsberuf-am-ende-schäfereiretten

Wenn Sie die wertvolle Arbeit der Schäfer unterstützen wollen, unterschreiben Sie die Petition. 

Weitere Informationen zur Weidetierprämie erhalten Sie unter der Seite www.berufsschaefer.de
 

Bürgerreporter:in:

Petra Fischer aus Königsbrunn

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3 Kommentare

Bürgerreporter:in
Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen
am 11.04.2018 um 21:51

Bei allem Nutzen ist es ein verbreiteter Irrtum, das künstliche Erhalten von Kultur(!)Landschaften hätte etwas mit Naturschutz zu tun...

Bürgerreporter:in
Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge
am 11.04.2018 um 22:21

Die Erhaltung und Pflege von Landschaftstypen, speziellen Biotopen also, ist direkter Naturschutz, denn dadurch werden ganz besondere natürliche Lebensräume für Flora und Fauna erhalten. Was passiert, wenn man die Landschaft "dem Wirken der Natur" überlässt, konnte und kann man seit Jahrzehnten im nördlichen Ostpreußen beobachten. Dort ließ man nach Kriegsende die sorgsam geschaffene Kulturlandschaft einfach brach liegen und es entwickelte sich eine Steppe: teilweise versumpft und generell von Wildwuchs unterschiedlicher Art gekennzeichnet.

Bürgerreporter:in
Andreas aus Niedersachsen aus Laatzen
am 11.04.2018 um 22:56

> "Die Erhaltung und Pflege von Landschaftstypen, speziellen Biotopen also, ist direkter Naturschutz, denn dadurch werden ganz besondere natürliche Lebensräume für Flora und Fauna erhalten."

Nur, wenn man natürliche Biotope vor menschlichen Eingriffen schützt.

> "Was passiert, wenn man die Landschaft "dem Wirken der Natur" überlässt, konnte und kann man seit Jahrzehnten im nördlichen Ostpreußen beobachten. Dort ließ man nach Kriegsende die sorgsam geschaffene Kulturlandschaft einfach brach liegen und es entwickelte sich eine Steppe: teilweise versumpft und generell von Wildwuchs unterschiedlicher Art gekennzeichnet."

Ja, wenn der Mensch nicht mehr pflegt, herrscht nur noch die Natur.