VfL Günzburg / Handball
Männerhandball

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Günzburger Handballer bezwingen Tabellenführer Regensburg

Bayernliga-Männer

SPANNENDER KRIMI MIT HAPPY-END

In einem mitreißendem Handballspiel vor toller Kulisse gewann der VfL Günzburg gegen starke Regensburger Adler mit 31:30 (16:16). Beide Mannschaften hauten alles raus und tobten sich zur Freude der Zuschauer auf dem Handballfeld begeisternd aus. Da so ein Spiel auch eine ordentliche körperliche Auseinandersetzung ist wurden beidseits etliche Fehler provoziert, die zu einer ganzen Reihe sehenswerter Gegenstoßtore führte. So macht Handball Spaß.
Unter Trainer Benjamin Herth haben die Regensburger ihr Spiel umgestellt. teilweise zwangsweise weil mit Constantin Singwald nicht nur ein hünenhafter Innenverteidiger fehlt, sondern vorne auch ein Distanzwerfer für einfache Tore. Vor allem aber wurde aus der Drei-Mann-Show im Rückraum ein Angriffsspiel, bei der von jeder Position Gefahr ausgeht. Die starke Günzburger Abwehr hatte alle Hände und Füße voll zu tun.
Die erste VfL-Führung erzielte Patrick Bieber in der achten Minute mit einem Distanzwurf ins gerade noch leere Tor zum 4:3. Etliche Weitwürfe konnten über die gesamte Spielzeit traumwandlerisch sicher verwandelt werden. Ansonsten bestachen die Gäste zunächst mit ruhigem Spielaufbau und hatten zu Spielbeginn kleinere Zwischenergebnisvorteile. Stephan Jahn, der mit studienbedingtem Trainingsrückstand sehr mannschaftsdienlich auftrat, traf mit einem schwierigen Gegenstoßtor zum 10:9. Überhaupt klappte das Umschaltspiel prächtig. Der sechsfache Torschütze David Pfetsch mit einem überragenden Spiel netzte in der 25. Minute zum 13:11 ein. Manch einer der Zuschauer hoffte da auf den "Singwald-Malus", doch die Adler hatten die Aufgaben gut umverteilt. Gewechselt wurde nach einem Treffer von Yannick Meye, der hinten und vorne durch Einsatzfreude bestach, bei einem Spielstand von 16:16. Die Pause hatten sich alle redlich verdient. Es war ein heftiges Handballgefecht gewesen. Cheerleader sorgten mit ihrem Tanz für gekonnte Abwechslung und optischen Cool-Down. Harmonische Miteinander tat nach einer halben Stunde körperlicher Auseinandersetzung wild gewordener Männer nicht nur dem Auge gut.

Die Schützlinge von Sandro Jooß kamen stark aus der Kabine. Zunächst sollten sie die zweite Halbzeit dominieren. Torjäger Kilian Weigl traf in der 37. Minute zum 21:17. Unter größtem Einsatz konnte dieser Vier-Tore-Vorsprung beim 25:21 durch Nicolai Jensen (45. Minute) und 26:22 durch David Pfetsch (47. Minute) gehalten werden. Doch so ein Handballspiel ist keine "Rosamunde-Pilcher-Verfilmung", sondern irgendwas zwischen Thriller und Tatort. Ein neuer Akteur trat in den Mittelpunkt. Der Regensburger Torwart. Während Patrick Bieber und der kurz eingewechselte Sascha Langhans an vielen Bällen irgendwie dran waren, aber halt selten ausreichend mit der ganzen Hand, schwang sich der Adler zwischen den Pfosten zum Helden auf. Der Gast hatte viel Video geschaut. Immer wieder scheiterten die Schwaben mit besten Einwurfmöglichkeiten. In der 50. Minute war der schöne Vorsprung dahin: 26:25. Kurz darauf hämmerte Tom Wuka zum 27:27 ein. Beide Mannschaften wollte es nun wissen. Allerletzte Reserven wurden mobilisiert. Sieben weitere Treffer sollten fallen. Vielleicht gab die "Rote Wand" den Ausschlag, eventuell der noch stärkere Wille. Vier Tore warfen nämlich die Gastgeber: Drei Kilian Weigl mit seinem Killerinstinkt und ein herrliches Schlagwurftor Stephan Jahn. Das genügte: Ein Tor mehr bedeutete zwei Punkte. Glückliche Günzburger, enttäuschte Regensburger - süße und bittere Pille Sport waren arg nah und wurden durch den Schlusspfiff jäh getrennt.

Begeistert wurde gefeiert. Es war ein Handballfest. Obwohl die Sporthalle in der Rebaystraße in die Jahre gekommen ist, kein Verein in Südbayern kann ein solches Ambiente bieten. An diesem Tag, sehr viele Fans waren in rot bekommen, spürte man die ungebrochene schlummernde Handballbegeisterung in Günzburg. Ein gutes Gefühl. "Vierte Liga ist für eine Handballstadt wie Günzburg eigentlich zu wenig", so Cheftrainer Hofmeister.
Die Mannschaft war mit sich und ihrer weinroten Handballwelt zufrieden. Nach dem Spiel war Kameradschaftsabend: Diesmal stand eine fröhliche Art "Tischtennisspiel ohne Schläger" auf dem Programm und am Montag wird Fußball gespielt.
Nächste Woche folgt auswärts der nächste Kracher. Der Fünfte VfL Günzburg spielt beim punktgleichen Vierten TV Erlangen-Bruck.

Bürgerreporter:in:

Siegfried Walburger aus Günzburg

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