Eine Schule auf der man fürs Leben lernt-Heilpraktikerschule in Günzburg feiert unlängst einjähriges Jubiläum- Interview mit Schulleiter

Bild vom Unterricht
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In lockerer Atmosphäre aber doch bestimmt informierte Schnabl in dem dreieinhalbstündigen Unterricht die, an diesem Tag anwesenden Schülerinnen Was ist Phytotherapie? Phytotherapie
ist Pflanzenheilkunde. Im Unterricht ging es um die Inhaltsstoffe der Pflanzen, um die 400 000
Grundsubstanzen in der Homöopathie, sowie um pflanzliche Medikamente mit mehreren verschiedenen Wirkstoffen. Ein weiterer Punkt in dem Unterricht waren Interessante Literaturtips zum Thema Kräuter.
Weiter stand im Mittelpunkt das Thema Heilpflanzen: Wie gehe ich mit ihnen um? Was sammle ich?
Sind sie geschützt? Welche Pflanzen haben giftige Doppelgänger? Was gibt es für Wirkstoffe?
In welche Wirkstoffklassen werden sie aufgegliedert? Allgemeines zur Zubereitung und Anwendung. Was nicht nur für die Schule sondern auch fürs Leben interessant ist, sind die Sammelzeiten der verschiedenen Heilpflanzen. Zum Beispiel ist es günstig im Mai oder Juni Bärentraubenblätter oder Sauerampfer zu sammeln. Der Unterricht umfasst Grundsätzliches zum Sammeln und Trocknen von Heilpflanzen.Was ist zu tun bei Vergiftungen? All diese wichtigen Informationen erhalten die Schüler in einer übersichtlich gestalteten Arbeitsmappe.
Gegen Schluß des Unterrichts wurden noch die verschiedenen Krankheiten sowie
die entsprechenden Kräuter, die helfen, noch ausführlich besprochen. Die einjährigen Lehrgänge haben ein ziemlich gestrafftes Programm, informiert Schnabl. Etwas mehr Zeit haben die Heilpraktiker. In knapp 24 Monaten lernen die Schüler/innen Themen wie der den Bewegungsapparat, die verschiedenen Nervensysteme, die körperliche Untersuchung, aber auch Themen wie sexuell übertragbare Krankheiten, Infektionskrankheiten oder Akupunktur. Auch stehen immer wieder verschiedene Prüfungstrainigs in gewissen Abständen auf dem Lehrplan.
Doch die Heilpraktikerschule bietet nicht nur Ausbildungen zum Heilpraktiker an. Unlängst haben die ersten Schülerinnen einer Tierheilpraktiker Klasse, deren Ausbildung ein Jahr dauerte, allesamt mit Erfolg abgeschlossen. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, die Ausbildung zum psychologischen Beraters(in) zu absolvieren. Für alle Klassen, die bei uns unterrichtet werden, so informiert Schulleiter Oliver Schnabl, haben wir qualifizierte Fachkräfte die aus dem jeweiligen Berufsleben kommen. Die Unterrichtseinheiten sind generell aus theoretischen und praktischen Anteilen, so daß dies nicht nur eine " Schreibtischtätigkeit" wird, sondern es soll auch das Gelernte am Mensch, Klein- oder Großtier umgesetzt werden. Als Abschluss findet in allen Kursen eine theoretische und eine praktische Prüfung statt. Nach dieser Prüfung erhält man ein Zertifikat. Zusätzlich werden verschiedene Exkursionen( z.B. Werksbesichtigungen) immer wieder angeboten, die in den Studiengebühren enthalten sind. Die Schüler erhalten für alle besuchten Unterrichtseinheiten schriftliche Fachkundenachweise ,diese Nachweise können besonders beim Ablegen der mündlichen/praktischen Prüfung nützlich sein. Auch unterliegen Sie später der gesetzlichen Sorgfaltspflicht, d.h. die Absolventen dürfen nur Therapien ausüben, die Sie auch beherrschen. Zum Thema Studiengebühren sagt der Schulleiter:“ Es bestehen mehrere Möglichkeiten der Finanzierung, gerne kann man mit uns über individuelle Lösungen reden.“
Doch Oliver Schnabl betreibt nicht nur eine Heilpraktikerschule, sondern er hat auch noch eine Heilpraktiker Praxis. Wie kam er auf die Idee eine Schule zu Gründen? Wie wird die Schule angenommen? Darüber und über andere wichtige Themen, unterhielten wir uns mit dem Schulleiter.

Frage: Wie kam die Idee eine Schule zu Gründen?

Oliver Schnabl:
Man möchte etwas Besser machen. Dieser Gedanke steht wohl am Anfang fast jeder Neugründung oder eines neuen Produkts.
Im Falle der Medica Vita Schule verfolgen wir ein eigenes Konzept, um unsere Teilnehmer
bestmöglich auf dem Weg zu Ihrem Traumberuf zu begleiten und auszubilden.
Beispielhaft sei hier die strikte Limitierung der Kurse auf 12 Teilnehmer genannt. Weiterhin wird jeder Kurs von einem/er festen Kursleiter/in durchgeführt. Ergänzt wird der Unterricht durch erstklassige Fachleute wie Ärzte und Therapeuten die in den jeweiligen Spezialthemen über jahrzehntelange Praxiserfahrung verfügen. Dies ermöglicht uns eine sehr individuelle, persönliche Ausbildung bei der jeder Teilnehmer vom Ausbildungsbeginn bis hin zur Praxiseröffnung optimal betreut werden kann,

Frage: Wie viel Vorbereitungsarbeit forderte die Eröffnung der Schule?

Oliver Schnabl:
Ende 2004 entstand die Idee der Medica Vita Schule. Mehrere erstklassige Therapeuten mit jahrelanger Erfahrung in Ausbildung und Praxis aus den verschiedenen Fachbereichen sind in das Schulkonzept eingebunden und haben ihre Erfahrungen mit eingebracht. 2005 stand ganz im Zeichen der Ausarbeitung und Vorbereitung unserer Lehrgänge. Im Herbst 2005 wurden die Schulräume bezogen und Anfang 2006 begannen die ersten Ausbildungen

Frage: Wie ist bis jetzt die Resonanz auf die Schule?

Oliver Schnabl:
Der Erfolg unserer Teilnehmer bestätigt unser Ausbildungsmodell. In einigen Bereichen mussten wir bereits neue Kurse ausschreiben um der Nachfrage gerecht zu werden. Auch findet unser einzigartiges Angebot mittlerweile weit über den Landkreis Günzburg hinweg hohe Anerkennung

Frage: Ihr richtiger Beruf ist ja Heilpraktiker: Wo liegt der Hauptschwerpunkt der Arbeit? Mehr Schule
oder mehr Praxis?

Oliver Schnabl:
Eindeutig im Schulbereich. Die Schule ist ja nichts statisches sondern immer in Bewegung und Weiterentwicklung.
Wir sind jeden Tag bemüht das Angebot weiter zu Verbessern und neue Angebote auszuarbeiten, da bleibt leider momentan nur wenig Zeit für Praxisarbeit übrig.
Aber auch wenn ein Termin mal länger dauern kann, nehme ich sehr gerne neue Patienten
zur Behandlung an. Vor allem Patienten mit ADS/ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom/Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom) Diagnosen finden den Weg in meine Praxis. Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt liegt auf dem Gebiet der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

Frage: Was erwartet jemand, der sich für eine Heilpraktikerschule anmeldet?

Oliver Schnabl:Wir haben Teilnehmer mit unterschiedlichsten Vorgeschichten und Zielsetzungen. Gerade darum können wir mit unserem individuellen Ausbildungsmodell auch den verschiedensten Ansprüchen gerecht werden.
Die klassische Zielsetzung ist natürlich einen wunderbaren Beruf zu erlernen und in eigener Praxis wirtschaftlich selbständig auszuüben.
Daneben sind aber auch Motive wie z.B. die persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig.
Einige Teilnehmer möchten die Heilkunde nur für sich selber und die Familie erlernen, andere
sehen in der Ausbildung eine Zusatzqualifikation für bereits bestehende Tätigkeiten.
Unsere Teilnehmer sind ca. zur Hälfte medizinische Neueinsteiger, die andere Hälfte arbeitet bereits im medizinischen Umfeld z.B. Physiotherapeuten, Krankenschwestern und Arzthelferinnen. Einige Teilnehmer sind auch bereits in eigener Praxis tätig, z.B. im energetischen Heilungsbereich, und möchten ihre Arbeit auf ein solides Fundament und eine sichere rechtliche Grundlage stellen.

Frage: Wie stehen die Chancen für die Absolventen, bzw. welche Möglichkeiten haben diese Leute
beruflich nach der Ausbildung?
Oliver Schnabl:Die Heilpraktikerausbildung bieten wir als einjährigen Intensivlehrgang oder im zweijährigen Regulärkurs an.
Der Tierheilpraktiker und die psychologische Berater Ausbildung bzw. die Psychotherapie nach HPG dauern jeweils ein Jahr in der Grundausbildung

Frage: Wie stehen die Chancen für Absolventen, bzw. welche Möglichkeiten haben diese Leute beruflich nach der Ausbildung.

Oliver Schnabl:
Der Gesundheitsbereich ist einer der am stärksten wachsenden Märkte überhaupt und ein Ende ist hier nicht abzusehen. Die Naturheilkunde erfreut sich immer größerer Akzeptanz und Beliebtheit.
Nach Abschluss der Ausbildung und mit Ablegen der Zulassungsprüfung stehen den Absolventen alle Türen offen, die eigenen Wünsche zu verwirklichen. In der Regel spezialisieren sich die neuen Kollegen und Kolleginnen auf bestimmte Therapieformen oder bestimmte Patientengruppen. Sowohl die selbständige Arbeit in eigener Praxis als auch die Erweiterung evt. bestehender Tätigkeiten sind die häufigsten beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.

Geschichte /Interview/ Bilder: Thomas Rank

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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