Kleines Modell auf dem Schlossberg
Das kleine Schlösschen auf dem Berg Tringenstein

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Es ist schon ein paar Jahre her, als mir ein Foto aus meiner Kindheit in die Hände fiel. Dort stehe ich mit meinen Eltern an einem kleinen Schlossmodell. Ich habe jahrelang nicht mehr gewusst, wo das aufgenommen war. Dabei ist es ganz in der Nähe und ich habe es vor einiger Zeit wiedergefunden:   
Es ist das kleine Schlossmodell auf dem Schlossberg in Siegbach-Tringenstein.

Der Tringensteiner Schlossberg (536m) eröffnet dem Wanderer einen herrlichen Rundblick bis ins Marburger Land, den Taunus, den Westerwald und ins Siegerland hinein.

Ein maßstabgetreues Modell gibt eine Vorstellung davon, wie stolz sich einst die 1325 erbaute und heute noch als Ruine erhaltene Burg Tringenstein über dem Ort erhob.
Der Tringenstein war von Anfang an heftig umkämpft. Durch den Bau der Burg auf dem strategisch ausgezeichnet gelegenen Berg, gewann die Dillenburger Linie der Grafen von Nassau die Kontrolle über die „Hohe Straße“, einem vom frühen bis zum hohen Mittelalter bedeutenden Fernhandelsweg. Ende des 15. Jahrhunderts hatte die Burg Tringenstein – wie alle Höhenburgen – ihre militärische Bedeutung eingebüßt. Dank ihrer Lage im landgräflich, nassauischen Jagdrevier wurde sie aber nicht dem Verfall preisgegeben, sondern im Jahr 1472 sogar noch ausgebaut.

Im Laufe der Jahrhunderte enstand ein weitläufiges und eindrucksvolles Schloss, welches nicht nur Gerichtssitz war, sondern zeitweise sogar als Residenz der Grafen von Dillenburg-Nassau diente. Anfang des 30-jährigen Krieges erlebte Tringenstein seine letzte Blüte. Als 1625 in Dillenburg die Pest ausbrach, ließ der nassauische Graf Ludwig Heinrich die Burg renovieren, um hier mit seiner Familie der Seuche zu entkommen.

Nach Auflösung des Gerichtes Tringenstein im Jahr 1725 verlor das Schloss an Bedeutung. Nachdem 1739 die Nassau-Dillenburger Linie ausstarb, blieb es lange unbewohnt und verfiel schließlich. Das unterste Stockwerk des Haupthauses wurde 1839 wegen Einsturzgefahr niedergelegt. Danach diente die Burganlage der Bevölkerung als willkommener Steinbruch.

(Text auf einer Infotafel auf dem Schlossberg)
Etwas abseits am Hang findet man noch ein paar Reste des alten Gemäuers.

Bürgerreporter:in:

Nelia G

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