myheimat Sonntagskrimi (8)

myheimat sonntagskrimi (8)

Was bisher geschah:

Willi und Gilli treffen sich zufällig eines Morgens an einem europäischen Weiher. Ein Duell der Fotogiganten nimmt seinen Lauf. Durch einen Betäubungspfeil getroffen sinkt Willi abends von Stuhl in seiner Kleingartenanlage. Als er erwacht findet er sich im Augsburger Zoo wieder. Umkreist von einem hysterischen Gilli, der mit einer reißerischen Fotoreportage zum besten Bildreporter aller Zeiten aufsteigen will, hat Gilli Willi im Affengehege gefesselt.

Der Anführer der Affen befreit Willi und fällt über Gilli her. Er entreißt ihm die Kamera und schleift Gilli mit kräftigem Griff ins Affenhaus. Dort erwartet Gilli ein Fotoshooting, das er in seinem Leben nicht vergessen wird.

Nach einer schrecklichem Nacht für Gilli im Affengehege warten die lokalen Medien gespannt zusammen mit vielen Schaulustigen morgens am Zaun des Affengeheges auf die weiteren Ereignisse. In einer dramatischen Aktion rettet Jaques der Tiger Gilli aus der Gruppe der Affen. Gilli kann sich mit der Hilfe der Schaulustigen aus dem Affengehege in Sicherheit bringen.

Erschöpft verlässt er den Ort des Geschehens. Er nimmt die Speicherkarte aus der Kamera, zerbricht sie und wirft die Bruchstücke in ein nahes Gebüsch.

Als Gilli in sein Auto steigt, wird er von einem haßerfüllten Norbert empfangen, der ihn auffordert zu Willis Garten zu fahren. Gilli kann eine Polizeistreife, die sie auf der Fahrt dahin anhält, nicht auf Norbert aufmerksam machen. Derweil bedroht Norbert Gilli ständig mit einer Betäubungspistole.

Gilli und Norbert erreichen Willis Garten. Während sie zu dritt in Willis Garten sitzen und Norbert die beiden mit regelrechten Wutsalven eindeckt, sind aus dem Radio die neuesten Nachrichten zu hören. Im Lokalfernsehen wird ein Bild gezeigt, auf dem die Drei Hermann, den Tierpfleger aus dem Augsburger Zoo erkennen.

Gilli erhält einen Anruf, er solle zur Kripo Augsburg kommen. Mit Willi und Norbert nacht sich Gilli dorthin auf den Weg. In der Kripozentrale werden sie von Franco Patzaloo begrüßt. Patzaloo ist als Oberinspektor aus Garbsen nach Augsburg abgeordnet um dort die Soko "Zoo Ausgburg" zu leiten.

Während die vier im Gespräch sind erschüttert eine gewaltige Detonation das Präsidium. Das Gebäude droht einzustürzen. Der bereits verhaftete Tierpfleger kann im allgemeinen Trubel entkommen. Patzalo, Gilli, Willi und Norbert verlassen hektisch das Gebäude.

Ein technischer Fehler verhilft dem festgenommenen Tierpfleger Hermann zur Flucht. In einer dramatischen Aktion kann Hermann aber wieder in Haft genommen werden. Während der Rückfahrt ins Präsidium erhält Patzalo einen anonymen Anruf. Der Anrufer gibt undeutliche Hinweise auf den wahren Grund der verworrenen Geschichte. Mit dem Hinweis, sich in Willis Haus umzuschauen bricht der Anrufer das Gespräch ab.

Patzalo, Willi Norbert und Gilli fahren auf der Stelle zu Willis Haus. Sie finden dort ein totales Chaos vor. Alles ist verwüstet und: die Festplatten mit allen Tieraufnahmen Willis sind gestohlen....

Vor der Mondnacht

Eine dumpfe Stille füllte den Raum. Drückend lastete die Schwere der Ereignisse in der spätnachmittäglichen Atmosphäre. Die schräg stehende Sonne warf staubgetränkte Schatten, die durch das Licht wie Goldfäden in dem verwüsteten Zimmer hingen.

Mit langsamen Bewegungen zog Willi eine Jagdflinte aus dem Gewehrhalter und griff blind in ein Fach mit Patronen. "Ich würde jetzt genau überlegen was Sie da tun" zischte Patzalo leise und hatte seine Hand an den Holster seiner Dienstpistole gelegt. Er zuckte zusammen, als Willi mit irrer Geschwindigkeit auf dem Absatz kehrt machte. Nur Zentimeter trennten die beiden Gesichter.
"Machen Sie Ihre Arbeit! Ich gehe jagen..", grinste Willi den Oberinspektor schneidend an. "Fragt sich nur, was!", flüsterte Patzalo zurück. Willis Augen funkelten gefährlich. "Hören Sie..." Patzalo wurde unterbrochen von einer Melodie aus seinem Mobiltelefon unterbrochen Das Telefon fiepte die Melodie von"et vitam venturi" aus der Paukenmesse von Haydn.

"Ja?", unterbrach Patzalo die Melodie. "Und? Was haben Sie gefunden?"; schnarrte die blecherne Stimme des anonymen Anrufers in Patzalos Ohr. Im Hintergrund war das Geräusch von Lautsprecherdurchsagen eines Bahnhofs zu vernehmen. "Ausser einer völlig auf den Kopf gestellten Wohnung haben wir nichts gefunden! Im Gegenteil: Die gesamte Tierbildsammlung des Eigentümers wurde gestohlen." Patzalo wischte sich kleine Schweißperlen von der Stirn. "Was zum Teufel ist los! Reden Sie, verdammt noch mal!" herrschte er den Anrufer durchs Telefon an. "Das habe ich erwartet!", zischte der Anrufer zurück. "Hören Sie, nehmen Sie Kontakt mit der Zentrale auf. Ich habe dort einige Dokumente hinterlassen!" Mit einem Klicken hatte der Anrufer die Verbindung getrennt.

Vor dem Haus bremste ein Dienstwagen der Kriminalpolizei scharf ab, ein Beamter sprang heraus und rannnte auf das Haus zu. "Herr Oberinspektor"! rief der Beamte im Laufen, "ein Umschlag wurde für Sie abgegeben", keuchte der Beamte und händigte Patzalo das Kuvert aus. "Das ging ja wie bestellt", brummte Patzalo und nahm den großen Umschlag. -- Eigenhändig an Franko Patzalo auszuhändigen -- stand in Großbuchstaben geschrieben auf dem Umschlag. "Auf Abdrücke untersucht?" fragte Patzalo den Beamten. "Ich denke schon, kommt direkt von der KTU", antwortete der Beamte. Mit einem hässlichen Geräusch riss Patzalo den Umschlag auf und zog mehrere Bilder und ein weißes, leeres Blatt heraus.

"Was sind das für Fotos?" beugte sich Gilli zu Patzalo hinüber. Patzalo gab Gilli die Bilder und drehte und wendete das Blatt Papier in seinen Händen. "Da.. schaut her!" rief Gilli. Norbert und Willi sahen mit großen Augen auf die Bilder. Das erste zeigte Willi an seinem Briefkasten, einen Brief öffnend. Auf dem zweiten Bild war Norbert zu erkennen, wie er ein Kuvert öffnete. Auf dem dritten Bild händigte eine junge blonde Frau einen Umschlag an Gilli aus.

"Stimmt", brummte Willi, "letzte Woche hatte ich einen Brief ohne Absender im Briefkasten in dem außer einem leeren Blatt Papier nichts drin war. Seltsam war das.."

"Genau, mir ging das auch so", sagte Norbert, "ich dachte das ist ein blöder Werbegag und habe das Zeug in die Tonne geworfen...". "Das war ein Brief von einem Zeitungsverlag, war aber nur ein leeres Blatt drin", flüsterte Gilli und sah nochmal auf das Bild.

Die nächste Aufnahme zeigte Gilli und Willi, lachend am europäischen Weiher. Auf dem nächsten Bild war Norbert zu erkennen wie er durch seine auf dem Stativ befestigte Kamera fokusierte. Die letzte Aufnahme zeigte den Tierpfleger im Gespräch mir einem dunkel gekleideten Mann vor dem Augsburger Zoo.

Gilli fuhr herum und riss Patzalo das Blatt aus der Hand. "Was"..raunzte der Oberinspektor zu Gilli hinüber "was soll das?" "Ja sehen Sie denn nicht?" Gilli zeigte Patzalo die Bilder. "Da stimmt etwas mit dem Papier nicht! Irgend was ist da drauf!" "Was soll da drauf sein?" Patzalo wischte sich nervös die Hände an seiner Jacke ab. "Unser ganzes Verhalten, die ganzen Ereignisse - da muss etwas auf dem Papier sein, irgend eine Substanz.." Die anderen nickten zustimmend. "Wir hatten noch nie Differenzen untereinander und dann sowas!", rief Norbert aufgeregt. "Da hat Gilli recht!" Willi stellte langsam das Jagdgewehr zurück. "Willst Du damit sagen," schaute er Gilli fragend an, "da ist ein... soll da ein Gift drauf sein oder sowas..?"

"Überleg doch, Willi! Alle bekamen diese Briefe, alle von uns sind kurz darauf völlig durchgedreht. Das muss einen Zusammenhang haben!"

Keiner der Drei hatte inzwischen das blitzende Lächeln in Patzalos Augen bemerkt. Seine Lippen waren eng zusammen gepresst und seine Augen zu engen Schlitzen geschlossen. Blitzschnell zog der Oberinspektor seine Waffe aus dem Holster.

"Keine überflüssigen Bewegungen jetzt", lächelte Patzalo, die Drei an. "Wir gehen jetzt langsam raus zum Wagen. Ich kann Ihnen versichern, die Pistole ist kein Spielzeug und ich bin zum Spielen nicht aufgelegt. Los jetzt", dirigierte er Willi, Gilli und Norbert vor sich aus dem Haus. Langsam bewegten sic die Vier auf den Dienstwagen zu.
Dann ging alles blitzschnell. Gilli, der vor Patzalo ging, fuhr so blitzschnell auf dem Absatz herum, dass diese Bewegung fast nicht wahrnehmbar war. Der folgende Sidekick fegte Patzalos Waffe in hohem Bogen ins Gras. Der gezielte Nackenschlag Gillis schickte Patzalo ins Land der Träume. Willi fing den zusammnsackenden Oberinspektor auf, bevor er die Straße berührte.

"Los, ins Auto mit ihm", zischte Gilli. "In seiner rechten Jackentasche hat er den Wagenschlüssel. Norbert fummelte den Schlüssel aus Patzalos Jacke. Willi öffnete die hintere Wagentür. "Wie hast Du das gemacht?", brummte Willi. "Kampfsport, das Training hat sich bezahlt gemacht", grinste Gilli zurück. "Setzt Euch rein! Ich denke ich weiß jetzt, wo wir eine Antwort auf unsere Fragen finden." Gilli startete den Wagen und sie fuhren los. Die Sonne hatte den Horizont verlassen und im ersten fahlen Mondlicht rollte der Wagen in die Nacht hinein....

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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