myheimat Sonntagskrimi (5)

MyHeimat Sonntagskrimi (5)

Was bisher geschah:

Willi und Gilli treffen sich zufällig eines Morgens an einem europäischen Weiher. Ein Duell der Fotogiganten nimmt seinen Lauf. Durch einen Betäubungspfeil getroffen sinkt Willi abends von Stuhl in seiner Kleingartenanlage. Als er erwacht findet er sich gefesselt im Augsburger Zoo wieder. Umkreist von einem hysterischen Gilli, der mit einer reißerischen Fotoreportage zum besten Bildreporter aller Zeiten aufsteigen will, hat Gilli Willi im Affengehege gefesselt.

Der Anführer der Affen befreit Willi und fällt über Gilli her. Er entreißt ihm die Kamera und schleift Gilli mit kräftigem Griff ins Affenhaus. Dort erwartet Gilli ein Fotoshooting, das er in seinem Leben nicht vergessen wird.

Nach einer schrecklichem Nacht für Gilli im Affengehege warten die lokalen Medien gespannt zusammen mit vielen Schaulustigen morgens am Zaun des Affengeheges auf die weiteren Ereignisse. In einer dramatischen Aktion rettet Jaques der Tiger Gilli aus der Gruppe der Affen. Gilli kann sich mit der Hilfe der Schaulustigen aus dem Affengehege in Sicherheit bringen.

Erschöpft verlässt er den Ort des Geschehens. Er nimmt die Speicherkarte aus der Kamera, zerbricht sie und wirft die Bruchstücke in ein nahes Gebüsch.....

Dunkle Wolken

In Gedanken versunken vor ich hin murmelnd, manchmal kopfschüttelnd ging Gilli auf den Weg zu seinem Wagen entlang. "Pass doch auf, wo Du hin läufst..!" schimpfte ein hupender Autofahrer aus dem Fenster seines Wagens. Er musste Gilli ausweichen, der in Schlangenlinien auf sein Auto zusteuerte.

"Ich verstehe das nicht. Was zum Teufel habe ich gemacht?", hämmerten die Fragen in seinem Kopf. "Ich fahre zu Willi. Ich muss das in Ordnung bringen..", murmelte er und wollte die Tür seines Wagens aufschließen.

Durch die Scheibe bemerkte er, dass der Wagen nicht abgeschlossen war. "Das gibt 's doch nicht, ich sperr' doch immer ab", frotzelte er, öffente die Wagentür und ließ sich auf den Sitz fallen. Es war warm und stickig im Wageninneren. Die Sonne stach durch die Windschutzscheibe. "Aaah, verdammt...!" entfuhr es Gilli, als er die Hände ans Lenkrad legte. Es war richtig heiß geworden.

Mit einem Knopfdruck öffnete er die Seitenscheiben und genoss den Windstoß, der durch den Wagen fegte. "Lass' die Hände brav am Steuer und komm' auf keine dummen Gedanken..!" hörte er eine schneidende Stimme in seinem Nacken. Im Rückspiegel sah Gilli versteinert in zwei zusammen gekniffene Augen.

"Norre!? Du..? Was zum ..." Gilli stieß den Atem aus. "Ach was! Norre hin, Norre her! Du solltest jetzt losfahren, aber sofort. Seine drohenden Worte unterstrich der ungebetene Beifahrer mit einer kleinen, silbernen Pistole die er an den Hals von Gilli presste. "Los, fahr...!" "Wohin denn eigentlich drehte Gilli fragend den Zündschlüssel. "Und nimm' verdammt nochmal das Ding von meinem Hals. "Keinen Mucks, sonst geht es Dir wie Willi!", herrschte Norbert Gilli an.

"Was?? - Du hast Willi ins Affengehege geschleift?" Gilli war wie betäubt. Seine Gedanken rasten. "Nachdem ich ihm an seinem verdammten europäischen Weiher mit meinem Betäubungspfeil erwischt hatte!" jubelt Norbert. Er zündete sich eine Zigarette an und sog gierig den Rauch ein. "Ein hartes Stück Arbeit war das!" Norbert lachte in sich hinein und stieß eine Rauchwolke in Gillis Nacken.

"Dann hast Du mir auf den Anrufbeantworter gesprochen, ich solle in den Zoo fahren, weil dort die Sensation des Lebens auf mich warten würde.." Und Du in deiner Gier nach den absoluten Höhepunkten bist sofort darauf 'reingefallen!", höhnte Norbert. "Fahr los jetzt!"

Gilli steuerte den Wagen aus dem Parkplatz und reihte sich in den dichten Verkehr ein. "Kannst Du mir bitte mal erklären, was Du vor hast?", fragte Gilli nach hinten. "Fahr' zur Kleingartenanlage von dem anderen Knipser!", Norbert schnippte den Stummel seiner Zigarette aus dem Fenster. "Ich wollte sowieso zu Willi fahren", also nimm endlich das Ding weg!" "Finger weg! - Das kleine Schiesserchen kann ganz schnell losgehen!", krächzte Norbert.

Beide bemerkten sie den Polizeiwagen, der sie überholte. Mit geschwungener Kelle deuteten sie Gilli an, zur Seite zu fahren und anzuhalten. "Bloß keinen Fehler jetzt! Ich warne Dich! - Denk' an Willi!", zischte Norbert, während Gilli den Wagen abbremste und anhielt. Am Polizeiwagen wurden die Türen geöffnet ein Beamter stieg aus und setzte seine Mütze auf. Langsam kam der Polizist näher.

"Bin ich zu schnell gefahren?", lächelte Gilli den Beamten aus dem Wagenfenster heraus an. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. "Ihre Wagenpapiere, bitte" fordere der Polizist Gilli auf. Gilli öffnete sein Handschuhfach und griff nach den Papieren. Der Beamte griff danach. "Sie scheinen heute nacht ncht viel geschlafen zu haben" blickte der Polizist Gilli an.

'Ich muss ja schrecklich aussehen' fuhr es Gilli durch den Kopf. Der Beamte blätterte in den Papieren, als am Polizeiwagen die Lichthupe aufleuchtete. "Einen Augenblick, bitte" entschuldigte sich der Polizist und ging zu Polizeiwagen zurück. Sein Kollege sprach durch die geöffnete Seitenscheibe mit ihm und deutete immer wieder in Gillis Richtung.

Grinsend kam der Beamte zurück. "Pass auf, was Du tust!" herrschte Norbert Gilli vom Rücksitz aus an. "Sie sind der mutige Besucher aus dem Augsburger Zoo!", lächelte der Polizist Gilli an. "Wir haben das heute Morgen im Radion gehört! Das war bestimmt eine unangenehme Nacht!" "Das können sie laut sagen" stieß Gilli den Atem aus. "Na, dann fahren Sie erst mal nach Hause und ruhen Sie sich gründlich aus! So wie Sie aussehen, kann das nicht schaden" lachte der Polizist. "Und die Dusche wäre auch keine dumme Idee!"

"Wie recht Sie haben!", lachte Gilli zurück. Der Beamte wurde ernst. "Hören Sie, wir haben Sie angehalten, weil Ihre rechte Bremsleuchte defekt ist. Sie gefährden damit andere Verkehrsteilnehmer. Also, bringen Sie das in Kürze in Ordnung!" "Danke für den Hinweis", lachte Gilli erleichtert und nahm seine Wagenpapiere zurück. "Auf wiedersehen und gute Fahrt!", verabschiedete sich der Beamte. Der Polizeiwagen entfernte sich.

"Fahr' weiter!", drängte Norbert. Schweigend fuhren Sie zur Kleingartenanlage. "Halt' an hier!" herrschte Norbert Gilli an, "und dann steig aus!" Gilli stellte den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Die Sonne stand hoch am Himmel. Keine Wolke störte das helle Blau. " Los, geh' schon!", schob Norbert Gilli in die Richtung zu Willis Garten. Mit kleinen Schritten erreichten sie das Gartentor.

"Hallo Norbert!" Willi stand an der Gartentüre und warf einen verächtlichen Blick auf Gilli. "Wieso bringst Du ihn hierher?" Willis Augen verengten sich zu Schlitzen, als er die kleine silberne Luftdruckpistole in Norberts Hand sah. "He! was geht hier vor?" " Sei ruhig und lass' uns rein!" zischte Norbert.

Im Garten steuerten sie auf den Tisch zu, an dem Willi tags zuvor auf Gilli gewartet hatte. "Setzt Euch hin, sofort!" Gilli und Willi setzten sich. "Jetzt aber raus mit der Sprache!" schnartte Willi Norbert an. Was für ein Blödsinn ist das?"

"Blödsinn? Blödsinn?" höhnte Norbert die zwei am Tisch sitzenden an. "Endlich habe ich Euch gezeigt, wer der wirkliche König, wer der echte Fotogigant weit und breit ist!" Die ganze Fotostory - die Entführung, das sensationslüsterne Gehabe von Gilli im Zoo - ich habe alles im Kasten! Das wird die Story des Jahrtausends!" Norberts Augen leuchteten bei der Vorstellung an die künftigen Schlagzeilen. "Mit den Einnahmen von den Bildrechten habe ich ausgesorgt für 's ganze Leben!"

"Du bist irre...." schüttelte Gilli den Kopf. Willi sah Norbert ungläubig an. "Du hast das alle angezettelt? Ich fasse es nicht.." murmelte er tonlos.

"....Und jetzt zu den Nachrichten aus Augsburg" war die Stimme eine Nachrichtensprechers aus dem Radio im Gartenhaus zu hören. "Wir berichteten heute morgen von einer spektakulären Entführung im Augsburger Zoo." Norbert fuhr herum.

"Wie wir gerade erfahren, ist es gelungen, die Inhalte der Speicherkarte aus dem Fotoapparat des Entführten teilweise wieder herzustellen. Die Spezialisten der kriminaltechnischen Abteilung konnten unter den Bildern eines aktivieren, auf dem eindeutig eine dritte Person zu erkennen ist." Norbert zuckte zusammen. "Das Foto wird nach Auskunft der KriPo Augsburg in der nächsten Stunde in Augsburg-TV zu sehen sein.

Die Krimianlpolizei bittet um Ihre Mithilfe. Und jetzt zum Wetter..."

"Verdammter Mist!" zischte Norbert... Gilli und Willi grinsten sich an....

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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