20 Jahre Christ Edelstahl

Aus einer Lagerhalle in Lechhausen wurde eine neue Fertigungshalle. Dort entstehen die maßgeschneiderten Edelstahlprodukte in geringen Stückzahlen.
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Qualitäts-Handwerk vom Meisterbetrieb

Seit 20 Jahren ist der Handwerksbetrieb Christ Edelstahl in Lechhausen in der Zusamstraße ansässig. Inhaber Jürgen Christ und seine Tochter Michaela sind bekannt für Sonderanfertigungen in einer hochwertigen Qualität – egal ob Industrie- oder Privatkunde. In Zeiten von Corona wird trotzdem investiert. So erstrahlt der Showroom neu, der mit vielen Einzelstücken ausgestattet ist und als Dauerausstellung einen guten Überblick über das Produktprogramm bieten soll. Auch die Website erstrahlt nun in neuem Glanz.

Schon von weitem erkennt man das Logo des Metallbau-Unternehmens Christ Edelstahl, wenn man die Zusamstraße in Augsburg-Lechhausen entlang fährt. Erst im Herbst 2019 ist der Familienbetrieb in die Zusamstraße 24b umgezogen, weil die frühere Halle in der Nachbarschaft zu klein wurde. Inzwischen wird in einer 650 Quadratmeter großen Fertigungshalle auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück produziert. „Wir hatten die einmalige Gelegenheit, dieses Grundstück mit Lagerhalle hier zu kaufen und haben sie zu einer großen Fertigungshalle gemacht. Weil all das auch ein schönes Umfeld braucht, haben wir im September 2019 damit begonnen, die Außenanlagen am neuen Standort umzugestalten. Drei Monate später sind wir dann eingezogen“, erzählt der Gründer und Geschäftsführer Jürgen Christ.

Corona bremst das Handwerk aus

Die Coronakrise macht ihm schwer zu schaffen. Es seien schlechte Zeiten, trotzdem müssten Handwerksbetriebe wie Christ Edelstahl weiter investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Schwierig sei es auch im Moment, das Rohmaterial geliefert zu bekommen. „Die Preise für Holz, Stahl und Stein sind bis zu 40 Prozent höher als sonst“, so Christ. Wenn er ein Angebot abgibt, kann er den Preis nur eine Woche lang garantieren, weil es die Preise so stark schwanken und von der Nachfrage abhängen. Es sind also harte Zeiten angebrochen. Der Industriebereich ist Christ fast ganz weggebrochen, auch viele Privatleute seien zögerlich und schieben die Aufträge nach hinten. Auch die Frühjahrsausstellung afa ist in diesem Jahr ausgefallen, was für Christ Edelstahl ein herber Verlust war. Dort seien immer viele Aufträge abgeschlossen worden. Deshalb entschied sich Jürgen Christ, seine Kunden mit Abstand direkt nach Lechhausen zu holen. An seine bestehende Halle hat er deshalb angebaut. Es ist ein heller, moderner Showroom mit viel Glas entstanden. Sehr zur Freude der Familie Christ, die alle selbst Hand angelegt und mit viel Einsatz in ein paar Monaten dieses Schmuckstück gebaut haben. Jürgen Christ ist stolz: „Bei uns gibt es nichts von der Stange. Das ist es, was uns ausmacht. Jede Theke für den Ladenbau, auf den wir uns spezialisiert haben, ist eine individuelle Sonderanfertigung“, sagt der 59-Jährige.

Als sich der zweifache Meister im Jahr 2001 für die Zukunft neu orientieren musste, war klar, dass er sich mit seiner Erfahrung aus dem Ladenbau und seinem fundierten Wissen selbstständig machen möchte. Er gründete die Firma Jürgen Christ Edelstahl im Keller seines Eigenheimes in Mühlhausen. Den ersten Imbiss baute er dann schon in einer großen Garage, bis er im September 2001 in den ersten Hallenabschnitt in die Zusamstraße 22 eingezogen ist. Sein größter Wunsch ging ein Jahr später in Erfüllung und er kaufte die erste große Maschine: eine Schlagschere. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat seine Frau Brigitte, die ihn von Anfang an tatkräftig unterstützt hat. „Sie hat die Finanzen voll im Griff und wenn es mal brennt, kann ich mich immer auf sie verlassen“, freut sich der Geschäftsführer.

Industrie 4.0 ist bei dem Familienbetrieb oberstes Gebot

In den letzten Jahren investierte Christ und stattete seinen gut florierenden Betrieb mit weiteren hochwertigen Maschinen mit der neuesten Technologie aus. Allein drei Maschinen sind CNC-gesteuert. „Weil sie viel Platz brauchen, sind wir froh, hier an diesem Standort nun auch weiter wachsen zu können. Industrie 4.0 ist bei uns oberstes Gebot“, so Christ. „Bei den Produkten muss vor allem die Optik stimmen und es wird bei uns alles passgenau mit hoher Präzision nach Kundenwunsch angefertigt – aus Glas, Edelstahl und anderen Materialien“, betont der Geschäftsführer. Produziert werden zum einen Theken für Metzgereien, Bäckereien und Supermärkte, aber auch Geländer, Vordächer, Zäune, Terrassenüberdachungen, Fenstergitter, Tonnenhäuser, Dekoartikel, Briefkästen und Glastrennwände mit Edelstahl sowie Blech- und Stanzteile und Rohranfertigungen aus Edelstahl aller Art. Die Bandbreite ist riesig und in den Jahren stark gewachsen. Im Moment wird an einer großen Ladentheke für eine Metzgerei in Augsburg gearbeitet.

Auch die Anzahl der Mitarbeiter ist gestiegen. Heute sorgen insgesamt fünf Mitarbeiter für die Abwicklung der Aufträge. Selbstverständlich bildet Christ auch aus, zurzeit wird ein Auszubildender im Metallbau gesucht. „Wir haben im Handwerk nach wie vor Probleme, gute Nachwuchskräfte zu finden. Da werden wir in den nächsten Jahren eine große Lücke haben“, sagt Christ.

Seine rechte Hand ist seine Tochter Michaela Christ, die einmal in seine Fußstapfen treten wird. Schon als Jugendliche hat sie sich für den Werkstoff Metall interessiert und hat ihrem Vater oft über die Schulter geschaut. Deshalb stand nach der Schule fest, dass sie eine Ausbildung zur Metallbauerin machen möchte. Die hat sie dann im elterlichen Betrieb erfolgreich durchlaufen und abgeschlossen. Sie war die Zweitbeste in ihrem Jahrgang. In dieser Männerdomäne fühlte sie sich immer wohl. In der Ausbildung war sie die einzige Frau, bei der anschließenden Meisterprüfung zur Metallbaumeisterin in der Fachrichtung Konstruktionstechnik waren sie zu zweit. „Es geht hier nicht darum, viel Kraft zu haben, denn wir arbeiten im filigranen Bereich. Da geht es mehr um das Design und die Funktionalität der zu produzierenden Stücke. Qualität, Zuverlässigkeit und die Zufriedenheit unserer Kunden sind für uns die erste Priorität. Dafür setzen wir uns jeden Tag aufs Neue ein“, sagt Michaela Christ, die sich zudem als Vorstandsmitglied in der Innung Metall Augsburg engagiert. Wir gratulieren unserem langjähriges Innungsmitglied Christ Edelstahl zum 20-jährigen Bestehen. Solche Metallbetriebe brauchen wir im Handwerk. Jürgen Christ und seine Tochter Michaela mit ihrem kompetenten Team gehören zu den besten Handwerksbetrieben in unserer Region“, so Robert Höck, Obermeister der Metall-Innung Augsburg.

Mehr unter www.christ-edelstahl.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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