Erneuerbare Energien
Windkraft: (K)ein Problem!

Schafe auf Salzwiesen und Windräder in Westerhever, Schleswig-Holstein, Deutschland | Foto: Rainer Mirau
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  • Schafe auf Salzwiesen und Windräder in Westerhever, Schleswig-Holstein, Deutschland
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Windkraft: Ein Landschaftsbild der Zukunft – warum wir die Energiewende jetzt brauchen

Schleswig-Holstein ist mein Zuhause. Seit meiner Kindheit gehören Windräder ganz selbstverständlich zur Landschaft: sanft drehende Rotoren über den Feldern, zwischen Kühen und Raps, zwischen Schafen und Salzwiesen. Für mich war das nie eine Störung, sondern ganz normal – die Räder sind ein fester Bestandteil der Idylle. Aus diesem Grunde überrascht mich die Ablehnung, die Windräder in anderen Teilen Deutschlands, insbesondere in Bayern, erfahren.

Warum Windkraft unverzichtbar ist

Die Notwendigkeit erneuerbarer Energien steht außer Frage. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden, und Windkraft ist eine tragende Säule dieser Strategie. Sie ist sauber, effizient und auf lange Sicht kostengünstig. Während fossile Energieträger endliche Ressourcen sind und immense Umweltschäden verursachen, bietet Windkraft eine umweltfreundliche Alternative. Schleswig-Holstein deckt bereits einen Großteil seines Strombedarfs aus erneuerbaren Energien und exportiert überschüssige Energie in andere Bundesländer. Dies zeigt: Es funktioniert!

Windräder als Teil der Landschaft

Natürlich verändert ein Windpark das Landschaftsbild – genauso wie Strommasten, Autobahnen oder Gewerbegebiete. Doch während Kohlekraftwerke oder Atomkraftwerke mit gravierenden Umwelt- und Gesundheitsrisiken verbunden sind, bleibt Windkraft eine der saubersten Formen der Energiegewinnung. Wer im Norden aufwächst, lernt früh, dass Windräder keine Bedrohung sind, sondern eine Chance. Sie stehen für Fortschritt, Unabhängigkeit und Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.

Bayern: Mehr Mut zur Energiewende

Die 10H-Regelung in Bayern, die besagt, dass Windräder einen Mindestabstand vom Zehnfachen ihrer Höhe zur nächsten Wohnbebauung haben müssen, verhindert faktisch den Ausbau der Windkraft. Dabei könnten auch südliche Bundesländer von einer dezentralen, regenerativen Energieversorgung profitieren. Der Widerstand gegen Windräder ist oft emotional geprägt, doch die Argumente – von Lärmbelästigung bis hin zur Beeinträchtigung des Landschaftsbildes – halten wissenschaftlicher Überprüfung kaum stand.

Ein Umdenken ist notwendig

Die Energiewende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Gerade in Zeiten des Klimawandels sollten wir nicht an nostalgischen Vorstellungen von Landschaftsromantik festhalten, sondern Lösungen suchen. Schleswig-Holstein zeigt, dass Windkraft nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Und dass das Auge ein Gewohnheitstier ist: Windräder sind Teil der Landschaftsromantik.

Jetzt sind Sie gefragt: Liebe Leserinnen und Leser, was denken Sie? Wo in Deutschland leben Sie und welcher Tenor herrscht vor Ort?

Segelboot auf der Ostsee in der Eckernförder Bucht, Schleswig-Holstein, Deutschland | Foto: Ralf Gosch
  • Segelboot auf der Ostsee in der Eckernförder Bucht, Schleswig-Holstein, Deutschland
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Schafe auf Salzwiesen und Windräder in Westerhever, Schleswig-Holstein, Deutschland | Foto: Rainer Mirau
Segelboot auf der Ostsee in der Eckernförder Bucht, Schleswig-Holstein, Deutschland | Foto: Ralf Gosch
myheimat-Team:

Madlen Ellmenreich aus Augsburg

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3 Kommentare

Bürgerreporter:in
Eugen Hermes aus Bochum
am 24.02.2025 um 22:13

🤍
Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile.
Aber die Vorteile von Windkraftanlagen klingen einfach überzeugender und im Einklang mit der jeweiligen Region sowieso.

LG Eugen

Bürgerreporter:in
Frank de Buur aus Hamburg
am 24.02.2025 um 23:27

Wohin uns und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern geopolitisch gebracht hat haben wir in den letzten 2-3 Jahren gesehen.

Die alberne Diskussion muss ein Ende haben. Wenn die Dinger irgendwo gebaut werden können und der Business Case passt, dann bitte.

Hätte wir schon vor 20 Jahren machen müssen.

myheimat-Team
Ramona Nahirni-Vogg aus Burgau
am 26.02.2025 um 09:41

Ich unterstütze deine Argumente voll und ganz.

Wir hatten einen Workshop zum Thema "Kommunales Wärmekonzept" und die leitende Professorin hat faktenbasiert sämtliche negative Klischees widerlegen können. Selbst in Bayern, so meinte sie, kommen aus der Bürgerschaft Anfragen für weitere Windräder, wenn das erste steht und die Bürger erkennen, dass sie von Windkraft profitieren.

Und auch so ehrlich muss man sein: Jede Form der Energieerzeugung kostet Ressourcen. Wir können uns nur für den kleinsten Eingriff in die Natur entscheiden, aber ganz ohne Flächen, Rohstoffe, Entsorgung ... gibt es keine Energiequelle.