Märtyrer Stephanus wurde gesteinigt

Pfaffenhausen
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Zahlreiche, dem Hl. Stephanus geweihte Kirchen, weisen auf dessen Märtyrertod durch Steinigung hin.

Bürgerreporter:in:

Erika Walther aus Augsburg

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11 Kommentare

Bürgerreporter:in
Edgard Fuß aus Tessin
am 30.12.2013 um 21:23

Nun, besonders, aber nicht nur im AT war Steinigung neben anderen unschönen Methoden ein vielgenommenes Mittel.

4. MOSE 15,32ff

32Als nun die Israeliten in der Wüste waren, fanden sie einen Mann, der Holz auflas am Sabbattag.
33Und die ihn dabei gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde.
34Und sie legten ihn gefangen, denn es war nicht klar bestimmt, was man mit ihm tun sollte.
35Der HERR aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager.
36Da führte die ganze Gemeinde ihn hinaus vor das Lager und steinigte ihn, so daß er starb, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

Auch Jesus hatte wohl nichts gegen die Steinigung als solche einzuwenden; er problematisierte nur wer den ersten Stein werfen möge.

Ich finde es immer wieder bemerkenswert daß die Kirche Einzelne als "Märtyrer" feiert; die anderen Vieltausend die in den Erzählungen der Bibel ermordet wurden - Männer, Frauen, Kinder; unahängig von individueller Schuld - von denen spricht kaum jemand.
ich werde nie verstehen warum jemand an sowas glauben kann.
Aber ich verstehe was alles im Namen des Christentum geschehen konnte.

Bürgerreporter:in
Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge
am 30.12.2013 um 22:41

So war es in dem Bereich, den wir heute Naher Osten nennen und der früher als Morgenland bekannt war, in der Tat, Edgard. Man hätte auch formulieren können: Steinigung war dem semitischen Kulturkreis zueigen, denn sowohl die Araber als auch die Juden damaliger Zeit gehören zu den Semiten (weshalb es auch Dummheit ist, Araber als 'antisemitisch' zu bezeichnen; heutige Juden, hingegen sind nicht unbedingt Semiten, weshalb ja auch ein Herr Sarrazin mit seiner Gen-Vermutung falsch liegt).

Allerdings: Der angedeutete Fall, Jesus habe nichts gegen das Steinigen einzuwenden gehabt, ist doch wohl eine Missdeutung des Textes. "Wer unter Euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein" bedeutet doch das genaue Gegenteil, nämlich, dass sich für das Steinewerfen keine Begründung finden lässt, es also sinnlos ist.

Bürgerreporter:in
Edgard Fuß aus Tessin
am 30.12.2013 um 23:11

" "Wer unter Euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein" bedeutet doch das genaue Gegenteil, nämlich, dass sich für das Steinewerfen keine Begründung finden lässt, es also sinnlos ist."
Wenn ich das "Werfen des Stein" als Analogie zu einer Bestrafung nehme bekommt es Sinn, nämlich in der Form daß kein Mensch ohne (Erb?)Sünde ist und damit nicht das Recht zu einer (eigenständigen) Bestrafung habe.
Und in der Tat werden die meisten (Massen)Morde in der Bibel im Auftrag dieses Gottes oder gleich durch ihn selbst begangen.

Es gibt m.W. keine Stelle in den Evangelien die aussagt daß sich Jesus gegen Körper- oder die Todesstrafe ausgesprochen hätte, im Gegenteil:
"Denn Gott hat geboten und gesagt: Ehre den Vater und die Mutter! und: Wer Vater und Mutter flucht, soll des Todes sterben." Matthäus 15.3-9
"Wenn aber jemand einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlass zur Sünde gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. " Matthäus 18.6

In der Tat - die christlichen Märtyrer wurden möglicherweise wegen ihres Glaubens getötet - wie umgekehrt viele Anders- oder nichtgläubige von Christen wegen ihres (Un)Glaubens getötet wurden.

Dieser Tage wieder rufen u.a. (scheinheilige) Politiker und Kirchenleute dazu auf "verfolgten Christen" zu helfen (ob und warum diese tatsächlich verfolgt werden ist egal).
Die vielen anderen die (auch durch Christen) wegen ihres Glaubens verfolgt und auch getötet wurden und werden - diese Menschen interessieren diese Scheinheiligen einen Scheiß und das - mit Verlaub - finde ich widerlich.
Die Abschaffung der Todesstrafe in fortschrittlichen Ländern jedenfalls ist NICHT dem Christentum zuzuschreiben - immerhin berufen sich Christen immer wieder auf die Bibel wenn sie dessen Wiedereinführung fordern.