Aichacher Ostermarkt: Holzhasen, grüne Eier und floristische Kunstwerke

Aichachs Zweite Bürgermeisterin Dr. Renate Magoley
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„Es ist das Osterfest alljährlich doch für den Hasen recht beschwerlich“, zitiert Dr. Renate Magoley zu Beginn der Vernissage Wilhelm Busch. Doch beim Aichacher Ostermarkt habe er ganze Arbeit geleistet, stellt die Zweite Bürgermeisterin zufrieden fest.

Dicht an dicht drängen sich neugierige und kunstverständige Besucher in den eng verwinkelten Gängen des Sisi-Schlosses. Die Damen der Dorfgemeinschaft Unterwittelsbach reichen Sekt und Blutorangensaft. Drei Stockwerke des altehrwürdigen Gebäudes und das Freigelände stehen an diesem Märzwochenende ganz im Zeichen der vorösterlichen Erwartung. Bunt verzierte Eier in einer kaum gesehenen Vielfalt – von filigran bemalten Wachteleiern über „perforierte“ Gänseeier bis hin zu imposanten Straußeneiern mit floralen Mustern - präsentieren sich dem Betrachter. Stolz zeigt Werner Zaroba seine sorbischen Ostereier und erläutert die verschiedenen Techniken der Ostereierverzierung. Ohne sein Kratzinstrument kann kein Kunstwerk gelingen. Nebenan sitzt Birgit Geske in sorbischer Tracht und „wacht“ über ihren sehenswerten Stand. Von Meike Koch will ein interessierter Besucher wissen, ob es denn tatsächlich stimme, dass Araucana-Hühner cholesterinfreie Eier legen. „Wissenschaftlich ist diese These nicht ganz haltbar“, sagt die Ausstellerin aus Hohenwart. Doch bevor sich Enttäuschung breit machen kann, deutet Koch auf die grüne Farbe der Eier. Sofort steigt die Aufmerksamkeit wieder. Eine ganz besondere Kunst beherrscht Renate Grieb. Sie verziert die Ostereier mit filigranen Ornamenten, religiösen Texten und Sprüchen in altdeutscher Schrift. Diese Form der Ostereibehandlung erfordert besondere Präzision, denn die Schrift muss exakt aufgetragen werden. Im Erdgeschoss herrscht inzwischen rege Betriebsamkeit, um die Tische scharen sich die Gäste. Wie immer dürfen sie sich auf die „besten Kuchen“ (Magoley) freuen. Draußen, auf dem Freigelände, geht es noch ruhig zu. Schloss-Kastellanin Brigitte Neumaier sitzt in ihrem Kassenhäuschen und verabschiedet die Besucher. Ein letzter Blick fällt noch auf die „Holzhasen“ des Dillinger Ausstellers Jürgen Sturm. Der Himmel zieht sich langsam zu. Gleich wird es etwas tröpfeln. Den Hasen in Aichach kann das Wetter nichts anhaben. Sie haben ihre Arbeit getan. Die beschwerliche Zeit liegt hinter ihnen.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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