Traditionelle Bootsbauweise oder formverleimt

Formverleimter Bootsrumpf mit Teakdeck
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Es gibt eine traditionelle und eine moderne Methode, Boote aus Holz zu bauen. Bei der traditionellen Bauweise werden massive Planken über einem Mallengerüst aufgeplankt. Kiel und Spanten bilden das »Innenskelett«.

Diese Boote sind so genau gebaut, dass sie durch das Quellen des Holzes dicht werden. Jede Planke vergrößert sich um eine Spur. Dadurch drücken sie aneinander und das Boot wird dicht.

Welches Holz wird verwendet? Teak, Mahagoni, Eiche, Lärche und Fichte – das sind die klassischen Bootsbauhölzer. Die Spanten sind meist aus Eiche. Es gab früher auch Boote, die mit Eiche beplankt waren. Da Eiche sehr stark arbeitet, hatte dies den Nachteil, dass die Boote oft undicht waren. Aber es hat nichts anderes gegeben. Eine gebogene Planke kann man nur aus einem astfreien, schönen, geraden Stück Holz bauen.

Die modernen Boote sind formverleimt. Da hat man einen Kern, ein Positivmodell und über das werden in mehreren Lagen die Furniere gelegt, jede Lage quer zur darunterliegenden. So bekomme ich die Steifigkeit. Es kann nicht quellen, nicht schwinden und nicht reißen. Die Schichten sperren sich gegenseitig ab.

Wie werden die Schichten miteinander verklebt? Mit Vakuumtechnologie. Das Boot wird in eine Folie eingepackt, man erzeugt einen Unterdruck und wie bei einer Kaffeevakuumverpackung saugt man die Luft ab. Dann ist der gesamte Luftdruck gleichmäßig in alle Richtungen und drückt die Folie an den Kern.

Welches Holz verwendet man heute für den Bau von Booten?
Mahagoni in erster Linie. Es hat das beste Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht. Aber es gibt eine Alternative zu Mahagoni. Für hochwertigere Boote gibt es kaum eine Alternative. Formverleimte Boote können aber durchaus auch aus Lärchenholz, Western Red Cedar oder Oregon gebaut werden. Bei der Lärche hat man allerdings das Problem, dass der Harzanteil relativ hoch ist und es mit dem Verleimen Schwierigkeiten geben kann.

Viele wollen kein altes Holzboot, weil der Pflegeaufwand relativ hoch ist. Die Boote verrotten ja nur, weil sie nicht in Stand gehalten werden. Ein Holzboot hält ewig, wenn man drauf schaut – der Kunststoff hingegen ermüdet mit der Zeit.

Formverleimter Bootsrumpf mit Teakdeck
Formverleimt, keine Spanten
Spantenbauweis,
Deutlich sieht man die Spanten in der Kajüte
Bürgerreporter:in:

Uli Spohr aus Wunstorf

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2 Kommentare

Bürgerreporter:in
Harry Lohmann aus Neustadt am Rübenberge
am 27.02.2009 um 12:54

Holzboote sind einfach super schön und haben ihre eigene Seele.
Mein Vater kaufte uns kinder einen " Findingi" (richtig geschrieben ?).
Auf diesem Boot wurde derzeit, so erinnere ich mich ein Mann namens "Kuhweide" Weltmeister !!!

Bürgerreporter:in
Harry Lohmann aus Neustadt am Rübenberge
am 27.02.2009 um 14:54

Uli schrieb :
Willy Kuhweide (* 6. Januar 1943 in Berlin) ist ein ehemaliger deutscher Regattasegler, Olympiasieger, vierfacher Weltmeister und dreifacher Europameister. In einer Bestenliste, die Punkte für Medaillen in den wichtigsten Wettbewerben vergibt, wurde Kuhweide bis 1987 als bester Finnjollensegler gewertet, anschließend teilte er sich den Titel mit Lasse Hjortnæs (Stand 2004);[1] erst kürzlich wurde Ben Ainslie mit insgesamt fünf Weltmeisterschaftstiteln (2002-2005 und 2008; Stand 2008) erfolgreichster Finnsegler. Kuhweide ersegelte später weitere Erfolge im Starboot und Soling.
Darauf kann ich nur antworten : Hut ab Uli, Du weißt sehr gut bescheid.
Und war die Finnjolle ein Findingi ?
Liebe Grüße.