Hannover-Messe/Laatzen - eine Bahnstation

Mit der Straßenbahn bis Laatzen/Eichstr. 150 m zur Brücke hinauf und nun bitte die Treppen wieder unter, hier ist der Nebeneingang!
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Bahnhof - verstehst Du "Bahnhof" - was ist "Bahnhof" - was ist der Unterschied zwischen Haltestelle, Bahnhof und Hauptbahnhof? - das sind keine - wie soll man sagen - suffisanten Anmerkungen oder Fragen. Ich denke zum Beispiel an den Bahnhof "DEGGENDORF HBF" dagegen an die doch den so bescheiden klingenden Namen "Berlin Papestraße". Der Unterschied? WELTEN!
Und damit ein Blick zu dem noch kurioserem Bahnhof(!) "Hannover-Messe/Laatzen".
Schon seine Geschichte ist irgendwie kurios.
Da war als erstes der Bahnhof "Wülfel" - später "Hannover-Wülfel"
Und schon bald nach dem zweiten Weltkrieg mit dem wachsen der auf Befehl veranstalteten Hannover-Messe gab es den zeitweise größten privaten Privatbahnhof für Personenzüge, den MESSEBAHNHOF (kein Vergleich mit dem "Messebahnhof" von Saarbrücken.
Wülfels Güterbahnhof hatte auch wegen der nahe Messe immer gut zu tun doch das Fahrgastaufkommen war eher nicht der Rede wert; die Straßenbahn lag den Menschen einfach näher. Dafür bat aber Laatzen dringend um eine Aufwertung und bekam mit der Schließung von "Hannover-Wülfel" seinen Haltepunkt. Ob das wirklich eine gute Idee war, mögen die Laatzener selber rückblickend entscheiden.
Schon bald kam es zu der herzerweichenden Idee, die EXPO im Jahr 2000 nach Hannover zu holen. Das Messegelände musste dafür angepasst werden, der Messebahnhof aufgegeben werden und zu seinem Ersatz und für die erwarteten Expo2000-Massen ein ganz neuer Bahnhof gebaut werden. Schon die Massen der beiden großen Hannover-Messen hätten als Maßstab ausgereicht. Denn EXPO in Hannover? - Wo um alles in der Welt liegt Hannover? - Nur gut, dass hinterher nie wirklich jemand wissen wollte, was aus all den Prognosen warum nichts geworden ist! Aber nun war er da, der neue große wuchtige Bahnhof - nach der EXPO für zwei drei Messen im Jahr, die mehr als nur mal eben 5.000 Gäste anlocken - da rangierten sogar INFA und ABF nicht unter den Potentialen für haltende Züge. Vier ICE-fähige Bahnsteiggleise nahezu vollständig überdacht (das bietet nicht mal der hannöversche Hbf) ausgestattet mit der modernsten Fahrgastinformation, mit vier Abgängen zu jedem Bahnsteig, Fahrtreppen und Aufzügen; Die nachträglich dazu geplanten und provisorisch dazu geplanten zwei "Berliner" Bahnsteige verschwanden nach der EXPO wieder von der Bildfläche und eigentlich sollte es so auch den beiden Bahnsteiggleisen der S-Bahn ergehen. Denn an eine S-Bahn hatte eigentlich für spätere Zeiten gar keiner denken wollen, schon gar nicht die DBAG.
Aber schlimmer noch: Da lag nun an 50 Wochen im Jahr ein riesiges Bahnhofsgebäude ungenutzt in der Gegend rum. Wie vielen anderen "Empfangsgebäuden" in BRDland, die kontinuierliches Fahrgastaufkommen haben ergeht es bei kleinen Reparaturen schon schlechter. Es wurde die Idee geboren, das Gebäude zeitweise als Veranstaltungsraum zu vermieten. Doch ein- bis zweimal pro Stunde hält da unten im Graben ein Zug, vier fünf Leute steigen aus oder ein, und wenn sie schon nicht Rolltreppe oder Fahrstuhl fahren können, sie wollen den Bahnhof verlassen und müssen da eben durch... Man kommt sich reichlich verloren vor und Abends ist der Sicherheitseindruck für den Reisenden eher mit dem Votum "ungemütlich" umschmeichelt. Oder wenn der hochgeschätzte Fahrgast noch auf den dummen Gedanken kommt, mit der Straßenbahn weiterfahren zu wollen, muss er ohnehin den unmöglichsten Aufgang benutzen, nur Stufen, die etwa drei Stockwerke eines Wohnhauses ausmachen. Die Straßebahnstation ist Behindertengerecht ausgestattet, aber vom Zug dorthin zu gelangen, dafür reichte das Geld beim Bau des Bahnhofs einfach nicht, die geplagten Messebesucher brauchen solche Hilfen viel dringender!

Und da steht er nun, dieser riesige Bahnhof, der auf vielen Sprachen die Menschen verabschiedet und auf seine einstige EXPO-Bedeutung hinweist - der dennoch überdimensioniert ist - und gleich neben in Rethen... aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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