Buchplauderei über meine im Monat Juni 2022 gelesenen Bücher

Bild: Günter Presnitz

Der Schriftsteller James Daniel schrieb einmal: "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie."

In ein Reich der Phantasie entführt uns Thomas Hettche mit seinem neuen Roman „Herzfaden“.
Er lässt uns in die märchenhafte Welt der Augsburger Puppenkiste eintauchen! Wer kennt sie nicht die zauberhaften Marionetten, das Urmelchen, Jim Knopf, die Katze mit Hut, den Scheinriesen, Prinzessin Li, Kater Mikesch, um nur einige zu nennen.

Allerdings beschränkt sich der Autor nicht nur auf die bewegte Geschichte dieses Marionettentheaters.
Sein Roman ist in zwei Erzählebenen aufgeteilt, was auch farblich sofort ersichtlich ist!
Die roten Abschnitte erzählen von einem zwölfjährigen Mädchen, das nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste durch eine verborgene Tür auf einen märchenhaften Dachboden gerät, auf dem sie den Marionetten und vor allem der Frau begegnet, die all diese Marionetten geschnitzt hat und nun ihre Geschichte erzählt. Was ist der Herzfaden , will das Mädchen von Hatü wissen!
„Der Herzfaden?“ fragt Hatü. Das ist der wichtigste Faden einer Marionette. Nicht sie wird mit ihm geführt, sondern mit ihm führt sie uns. Der Herzfaden einer Marionette macht uns glauben, sie sei lebendig, denn er ist am Herzen der Zuschauer festgemacht.“" (S. 64)
Die blauen Abschnitte schildern uns, wie die Augsburger Puppenkiste von Walter Oehmichen gegründet wurde. Seine Tochter Hannelore , genannt Hatü, die von Anfang an mit Begeisterung dabei ist, tritt in die Fußstapfen ihres Vaters, um dessen Traum nach seinem Tod fortzusetzen!

Der nächste Roman, den ich Euch vorstellen möchte, hat auch einen historischen Hintergrund.
Das Buch „Sturmherz“ von Corinna Bomann greift die Sturmflut in Hamburg 1962 auf und erzählt die Geschichte von einem Hamburger Mädchen und einem amerikanischen Studenten, die durch dieses tragische Ereignis getrennt wurden. Erst Jahrzehnte später finden sie sich zufällig wieder.
Die Tochter der Hamburgerin, die kein besonders liebevolles Verhältnis zu ihrer Mutter hatte, erfährt von deren Liebesgeschichte, nachdem die Mutter einen Schlaganfall erlitten hat. Als sie einen Brief und ein Buch findet, versucht sie die lieblose Haltung ihrer Mutter zu verstehen!

Im Rahmen der monatlichen Leserunde meines Bücherforums nahm ich nochmals den Roman „Die Wasser der Hügel“ von Marcel Pagnol zur Hand.
Der Autor lässt in seinem Epos, das mit Recht zur Weltliteratur gezählt wird, die malerische Landschaft der Provence vor unseren Augen erstehen. Im Mittelpunkt seiner Erzählung steht die Quelle, von der alles Leben im Dorf und auf den Hügeln abhängt … Wer den Besitz jedoch unrechtmäßig an sich reißt, den führt er ins Verderben. Habsucht, Mord und Vertreibung zerrütten die Gemeinschaft. Erst das schöne Quellenmädchen Manon, das zur faszinierenden Lichtgestalt dieses berühmten Epos wird, kann die Ordnung in der Welt des Dorfes wiederherstellen.

Schönen sommerlichen Lesestoff wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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