Pfarrer Eduard Mörike schrieb das wohl frechste Kein-Osterei-Gedicht aller Zeiten

Eduard Friedrich Phillip Mörike, (1804 - 1875), deutscher Lyriker, Erzähler und Übersetzer war seit 1834 evangelischer Pfarrer in Cleversulzbach. Er ließ sich jedoch bereits mit 39 Jahren pensionieren, um fortan zu dichten. | Foto: Quelle: Wikimedia Commons
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  • Eduard Friedrich Phillip Mörike, (1804 - 1875), deutscher Lyriker, Erzähler und Übersetzer war seit 1834 evangelischer Pfarrer in Cleversulzbach. Er ließ sich jedoch bereits mit 39 Jahren pensionieren, um fortan zu dichten.
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Noch nicht einmal „in time“, angeblich im Mai (!), schrieb Eduard Mörike das wohl frechste Kein-Osterei-Gedicht aller Zeiten. Auf ein Ei?

Obendrein teilt uns der Dichter explizit mit, dass das kein Osterei sei. Sein Gedicht ist somit auch kein Ostergedicht!

Diese humorvollen, lyrischen Zeilen eignen sich aber durchaus, sie mit in den Osterurlaub zu nehmen, um mit Mörike in diesen Tagen bis weit in den Mai hinein über „Gott und die Welt“ zu philosophieren.

Auf ein Ei geschrieben

Ostern ist zwar schon vorbei,
Also dies kein Osterei;
Doch wer sagt, es sei kein Segen,
Wenn im Mai die Hasen legen?

Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
Schmeckt ein Eilein jedenfalls,
Und kurzum, mich tät's gaudieren,
Dir dies Ei zu präsentieren.

Und zugleich tät es mich kitzeln,
Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.
Die Sophisten und die Pfaffen
Stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? Wohl das Ei?

Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat's der Has gebracht.

Was das wohl für ein dickes Ei war, das Mörike als Zeichenträger diente? Wenn er das Gedicht tastsächlich darauf "kritzelte"? Enten-, Gänse- oder Straußen-Ei?

Eduard Friedrich Phillip Mörike, (1804 - 1875), deutscher Lyriker, Erzähler und Übersetzer war seit 1834 evangelischer Pfarrer in Cleversulzbach. Er ließ sich jedoch bereits mit 39 Jahren pensionieren, um fortan zu dichten. | Foto: Quelle: Wikimedia Commons
Eduard Friedrich Phillip Mörike, (1804 - 1875), hier mit seiner Familie. Von ihm stammt auch "Er ists":

Frühling lässt sein blaues Band //
Wieder flattern durch die Lüfte; //
Süße wohlbekannte Düfte //
Streifen ahnungsvoll das Land. //
Veilchen träumen schon, //
Wollen balde leise kommen. //
Horch, von fern ein leiser Harfenton! //
Frühling, ja du bists! //
Dich hab ich vernommen! // | Foto: Bildquelle: Xlibris, www.xlibris.de
Bürgerreporter:in:

Reinhild Paula Margarethe Kuhn (geb. Weber-Lucks) aus Kassel

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