Special Olympics Bayern Winterspiele Bad Tölz 2023
Wintermärchen für das Team vom Integrativen Sportverein SG-Handicap Nördlingen

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„Ich gewinn, ich gewinn, egal ob ich Letzter, Zweiter oder Erster bin. Ich gewinn.“ Immer wieder wird der Song der Special Olympics gespielt, bei den Siegerehrungen oder als Motivation für die Sportlerinnen und Sportler bei ihren Wettbewerben. Abgeleitet vom Eid der Special Olympics drückt der Text mit musikalischer Umrahmung den Kerngedanken der Spiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung: Dabeisein, über sich hinauswachsen, sportliche Betätigung und ein faires Miteinander. Darum ging es auch bei den Winterspielen von Special Olympics Bayern, die vom 23. bis 26. Januar in Bad Tölz und Umgebung stattfanden. Gemeinsam mit über 600 Teilnehmenden gaben die Athletinnen und Athleten vom Integrativen Sportverein SG-Handicap Nördlingen mutig ihr Bestes. Viele Medaillen, tolle Platzierungen, persönliche Bestleistungen und vor allem ganz viel Spaß am Miteinander und der Bewegung waren das Ergebnis.

Mit tatkräftiger Unterstützung der Volunteers

Das Nördlinger Team reiste mit elf Sportlerinnen und Sportlern und zwei Coaches bereits einen Tag früher an, um noch vor Ort trainieren zu können. Lange wurde mitgefiebert, ob es wohl mit den winterlichen Bedingungen klappen würde – und tatsächlich fiel einige Tage vor Beginn der Spiele der langersehnte Schnee und die Pisten und Loipen konnten präpariert werden. Die Langlauf- und Schneeschuhwettbewerbe, in denen das Nördlinger Team an den Start ging, fanden auf dem Gelände der alten Kaserne in Lenggries statt. Zudem wurde an den drei Wettbewerbstagen noch im Eiskunstlauf, im Short Track, beim Klettern, beim Tanzen, beim Floorball, beim Stocksport sowie im Ski Alpin und beim Snowboard um Medaillen gekämpft. Unterstützt wurden die Spiele von 300 Volunteers: Schülerinnen und Schüler der lokalen Schulen, Studierende der TU München, aber auch Mitarbeitende von Firmen, die bei den Winterspielen als Sponsoren fungierten, waren vor Ort. Das Nördlinger Team freute sich besonders über die Hilfe von Robert und Florian von Sky und Flo vom Sponsor Thermo Fisher Science. Schon lange ist es bei Special Olympics Wettbewerben Tradition, dass Sponsoren die Veranstaltungen nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch ihre Angestellten dazu ermutigen, als Volunteers tätig zu sein. Durch das Engagement der Mitarbeitenden wird ein wichtiger Beitrag zur Inklusion geleistet. Auch untereinander half man sich im Nördlinger Team: die Stärkeren kümmerten sich um die Schwächeren, unterstützten die Neulinge im Team.

Special Olympics Rahmenprogramm

Wie immer gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit imposanten Eröffnungs- und Abschlussfeiern, einer Athleten- und Helferdisko und dem Familienabend im Kurhaus in Bad Tölz. Bei den Healthy Athletes, dem Gesundheitsprogramm für Special Olympics, konnten die Athletinnen und Athleten vor Ort die Gesundheit ihrer Augen und Ohren überprüfen lassen. Zudem gab es einen Themennachmittag zu Frauengesundheit. In leichter Sprache ging das anwesende medizinische Personal speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung ein.

Tolle Ergebnisse für alle Athletinnen und Athleten

An erster Stelle standen aber natürlich die sportlichen Wettbewerbe. Gerhard Enzelberger war der einzige Langläufer des Vereins und mit seinen 57 Jahren tatsächlich der älteste Teilnehmer in der Loipe. Mit seinen jüngeren Konkurrenten konnte Gerhard jedoch bestens mithalten und freute sich schließlich bei den 2,5 Kilometern in der stärksten Gruppe über Patz 5 und war sogar 90 Sekunden schneller als in seinem Klassifizierungslauf. Im 1 Kilometer Rennen wurde Enzelberger Sechster.

Bettina Groß und Franziska Stolch gingen im Schneeschuhlauf bei den Damen an den Start. Über die Distanz von 100 Metern wurde Groß Dritte und Stolch Vierte. Bei den 200 Metern gab es Silber für Groß und Bronze für Stolch.

Auch die acht Herren konnten sich Medaillen im Schneeschuhlauf sichern. Bernd Hauptmann und Daniel Wetzstein gingen im 50 Meter Lauf an den Start. Hauptmann wurde Zweiter und Wetzstein schaffte es als Dritter ins Ziel. Beide waren auch bei den 25 Metern am Start. Dabei gab es Silber für Bernd Hauptmann und eine Goldmedaille für Daniel Wetzstein bei seiner Winterspielpremiere.

Bei den 100 Meter Läufen der Herren wurden in sechs verschiedenen Klassifizierungsgruppen tolle Ergebnisse erreicht. Eine Bronzemedaille gab es jeweils für Markus Protte, Werner Wiedemann und Martin Leiminger. Etienne Wiedemann konnte sich Silber sichern. Alexander Schön wurde Vierter und für Martin Buck gab es die Goldmedaille.
Ebenso gut waren die Resultate über die 200 Meter. Gold gewann Markus Protte, während sich Martin Leiminger eine zweite Bronzemedaille sichern konnte. Ebenfalls Bronze gab es für Etienne Wiedemann. Werner Wiedemann wurde Vierter; Martin Buck Fünfter. Alexander Schön war in seinem Lauf der Schnellste, wurde jedoch wegen Zeitüberschreitung disqualifiziert.

Ein besonderes Highlight sind immer die Staffelwettbewerbe. In einer Mixed Staffel liefen Martin Buck, Franziska Stolch, Bettina Groß und Alexander Schön die 4x100 Meter Staffel. Leider stürzte Startläufer Buck, doch alle vier feierten gemeinsam mit den Staffeln aus Wolfratshausen, aus Österreich und der Schweiz bei der Siegerehrung ihren vierten Platz. Die Herrenstaffel 4x100 Meter bestehend aus Etienne Wiedemann, Martin Leiminger, Werner Wiedemann und Markus Protte konnte sich bereits zu Beginn absetzen und feierte anschließend Platz Eins vor den Teams aus Polsingen/Oettingen/Gunzenhausen und der Lebenshilfe Ostallgäu.

Als Abschluss der Schneeschuhwettbewerbe gab es eine Unified-Staffel über 4x400 Meter. Platz Eins ging an das Team der Lebenshilfe Ostallgäu vor der TU München mit Werner Wiedemann im Team auf Platz Zwei und Sky & Freunde mit Markus Protte auf dem dritten Rang.

Mit einem gemeinsamen Abendessen in Lenggries ließ das Team vom Integrativen Sportverein SG-Handicap die bayerischen Winterspiele gemütlich ausklingen, bevor es am Freitag schließlich mit vielen Medaillen und schönen Erinnerungen im Gepäck zurück ins Ries ging.

Bürgerreporter:in:

Verena Leiminger aus Nördlingen

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