Musikgarten beim JBO Meitingen
Knirps Valentin fühlt sich im Musikgarten wohl

Die kleinen bunten Rasseleier mag Valentin, der mit Mama Juliane Noppinger (links) zum JBO-Musikgarten geht, am allerliebsten. Kursleiterin Anita Ruisinger (rechts) nutzt beispielsweise beim „Kniereiter“ die Musikgarten-Puppe Lotte, um zu zeigen, wie sehr man auf einer imaginären Schotterpiste umhergeworfen werden kann.
  • Die kleinen bunten Rasseleier mag Valentin, der mit Mama Juliane Noppinger (links) zum JBO-Musikgarten geht, am allerliebsten. Kursleiterin Anita Ruisinger (rechts) nutzt beispielsweise beim „Kniereiter“ die Musikgarten-Puppe Lotte, um zu zeigen, wie sehr man auf einer imaginären Schotterpiste umhergeworfen werden kann.
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Valentin freut sich auf den Mittwoch. Denn dann darf der 13 Monate alte Knirps jede Menge Boxen mit Rasseln, Tüchern und anderem Musikgarten-Equipment im Haus der Musik auspacken. Dorthin geht er mit seiner Mama, Juliane Noppinger, einmal in der Woche – und das schon seitdem es das neue Angebot des Meitinger Jugendblasorchesters (JBO) gibt. Mit Kursleiterin Anita Ruisinger, die das Musikgarten-Konzept bereits seit Längerem für die Blaskapelle Baar (Landkreis Aichach-Friedberg) anbietet, startete der JBO-Musikgarten Anfang April im Haus der Musik in Meitingen und bildet damit das letzte Puzzlestück im JBO-Angebot: Nun gibt es beim Jugendblasorchester ein musikalisches Angebot vom Baby- bis zum Seniorenalter.

Im Babykurs für Kinder im Alter zwischen sechs bis 18 Monaten, in dem Valentin beim Begrüßungslied ebenso namentlich begrüßt wurde wie die anderen Kinder, die in den Raum krabbeln, tapsen oder getragen werden, steht nun ein „Kniereiter“ auf dem Programm. Die Kursleiterin, die eine Zusatzausbildung absolviert hat, um den Musikgarten anbieten zu können, nimmt dafür Lotte, die Musikgarten-Puppe zur Hand, und setzt sie auf den Schoß. Dann wird ein Lied mit folgender Geschichte gesungen: Ein alter Schotterwagen fährt über kleine und große Schottersteine, in die Kurve nach links und nach rechts und macht dann eine Vollbremsung. Das vergnügte Quietschen der Kinder lässt erahnen: Auf Mamas Schotterwagen-Schoß kann es gar nicht wild genug zugehen.

Dann bringt die Kursleiterin das erste Instrument ins Spiel. Valentin sieht die Kiste mit kleinen, bunten, rasselnden Eiern als Erstes und würde am liebsten gleich alle Rasseleier einsacken, doch in jedes der kleinen Händchen passt nur ein Ei. Nun dürfen die Kinder austesten, was sich alles mit den Rasseln anfangen lässt: Sie lassen sich schütteln, sie dürfen auf den Boden geklopft werden oder auch aneinander. In jedem Fall machen sie Lärm – und das gefällt. Ist die erste Neugier am neuen Musikinstrument verflogen, trällern die Mamas gemeinsam den Kinderlied-Klassiker „Kommt ein Vogel geflogen“. Und während sie singen und rasseln, lassen sich bei den Kindern ganz unterschiedliche Reaktionen beobachten: Einige lauschen, andere wippen oder bringen Laute hervor, die – wenn überhaupt – nur ihre Eltern verstehen können.

Valentins Mama, Juliane Noppinger, bezeichnet es als „Privileg“, wenn Kinder Musikunterricht bekommen können. Sie selbst spielt seit über 25 Jahren Klarinette und Valentins Papa habe dem Nachwuchs schon im Bauch auf der Steierischen etwas vorgespielt, erinnert sie sich lachend und freut sich darüber, dass Valentin gut gelaunt den Musikgarten genießt. Zuhause werde ebenfalls viel gesungen und getanzt. Und auch beim Musikgarten wird getanzt – zum Lied über den Fuchsbau, in dem mit Posaune und Saxophon musiziert wird. Dazu tanzen die Mamas mit ihren Kindern durch den Raum. Valentins Reaktion als die Musik ausgeht, ist diesmal ein-eindeutig: „An!“, sagt der 13 Monate alte Knirps streng in Richtung Musiklautsprecher. Doch aus dem Lautsprecher kommt keine Musik mehr. Stattdessen erfreut Anita Ruisinger die Kinder mit kunterbunten Chiffontüchern, die wie gemacht dafür sind, sich unter dem hauchdünnen, durchsichtigen Stoff zu verstecken.

Anschließend läutet Anita Ruisinger mit einem Schaukellied eine Kuschelrunde ein. Und während sich die einen eng an Mamas Schulter schmiegen und das beruhigende Schaukeln genießen, können es andere Kinder gar nicht abwarten bis sie wieder die Möglichkeit haben ihre jüngst erworbenen Fähigkeiten – wie beispielsweise das Laufen – auszutesten. Nach diesen ruhigen Momenten folgt „das gefährlichste Instrument, das wird haben“, erklärt Anita Ruisinger lachend und lässt den Nachwuchs hölzerne Klangstäbe aus einer Kiste fischen. Keines der Kinder testet den Klang von Mamas Knie, stattdessen wurden die Stäbe aufeinander geklopft oder zu riesengroßen ungefährlichen Mikado-Stäbchen umfunktioniert, die so herrlich gut umfallen, was die Kinder erneut entzückt.

Bei vielen anderen Musikgarten-Angeboten endet der Kurs bereits jetzt, nach einer halben Stunde. Beim JBO-Musikgarten, der 45 Minuten dauert, hat Anita Ruisinger jedoch immer noch eine Überraschung parat. Diesmal überrascht sie Valentin und die anderen Kinder mit einer runden Zeltplane in Regenbogenfarben. Das Mädchen, das unermüdlich die ganze Kursstunde über auf den Beinen war, ist die Erste, die sich mutig unter die Zeltplane begibt, die die Mamas nach oben halten. Auch ein gleichaltriger Junge in Latzhosen ist mutig, läuft unter die Plane – und Mama gleich hinterher. Ausgebreitet auf dem Boden erkunden auch die anderen Kinder neugierig die Plane und krabbeln darauf, während die Mamas sie langsam in Bewegung versetzen und vorsichtig Wind erzeugen.

Und dann erklingen sie wieder, die kleinen metallenen Zimbeln an Anita Ruisingers Fingern, die das Lied einläuten, bei dem jedes einzelne Kinder, das eingangs winkend begrüßt wurde, nun auch ebenso wieder verabschiedet wird.

Info: Der JBO-Musikgarten richtet sich an Kinder zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Kinder im Alter zwischen sechs und 18 Monaten dürfen von 9 bis 9.45 Uhr,Musik und Rhythmus genießen. Für die Eineinhalb- bis Dreijährigen gibt es einen Kurs von 10 bis 10.45 Uhr. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Bevor ein Kurs gebucht wird, ist die Teilnahme an einer Probestunde möglich. Weitere Informationen lassen sich per E-Mail unter musikgarten@jbo-meitingen.de anfordern.

Bürgerreporter:in:

Jugendblasorchester Meitingen e.V. aus Meitingen

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