Ganz in Weiß mit einem bunten Blumenstrauß

Ganz in Weiß - der Durchbruch für Roy Black
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In Amerika war der Rock’n Roll mit Elvis ganz groß, und auch in den deutschen Charts war mit Peter Kraus ein neuer Rock’n Roll Star geboren worden. Alle Welt und ganz Deutschland, die Jugend wollte diesen neuen Sound hören, auf ihn tanzen. Dies animierte natürlich auch ein paar Musiker aus dem Augsburger Raum in den Rock’n Roll einzusteigen. Und so gründeten im September 1963 Günter Ortmann, Dieter Schwedes, Peter Schwedes, Helmut Exenberger, Dieter Sirch und Gerd Höllerich die Rock’n Roll Band „Roy Black an his Cannons. Und das war die Geburtsstunde von Roy Black, der so genannte wurde weil seine Haare schwarz waren und sein großes Idol Roy Orbison war.

Diese neu gegründete Band spielte Songs von Elvis bis zu den Beatles meist in den drei großen USA Kasernen in Augsburg. Sie bewarben sich dann zu einem Talentwettbewerb während eines Schülerballes im Augsburger Moritzsaal für den 16. Juni 1964. Damals gingen Produzenten von Schallplattenfirmen noch auf Talentsuche und überwiegend waren sie auf Wettbewerben vertreten. So kam von Polydor Hans Bertram nach Augsburg, denn es könnte ja etwas dabei sein. Bertram wurde auf die Band aufmerksam und nahm sie unter Vertrag. Doch die Singles, die erschienen, brachten nicht den Erfolg. Dann wurde der Sänger ausgekoppelt und als Solist vermarktet. Sein erster Song war 1965 „Du bist nicht allein“.

Der eigentlich Durchbruch von Roy Black kam allerdings erst mit der zweiten Single 1966. „Ganz in Weiß“, mit einem Text von Kurt Hertha und der Melodie von Rolf Arland, wurde schnell mal 2,5 Millionen mal verkauft und ein neuer Schlagerstar war geboren. Schon ein Jahr später, 1967, kamen die ersten Musikfilme mit Roy Black. „Immer Ärger mit den Paukern“, „Hilfe, ich liebe Zwillinge“, oder auch „Kinderarzt Dr. Sommer“ und viele andere mehr. Er wurde zu einem Publikumsmagneten und auch die Folgehits waren in den Top Ten der deutschen Hitparade immer wieder vertreten. Auch als ständiger Gast von der ZDF – Hitparade mit Dieter Thomas Heck und anderen Musiksendungen wurde er stets gefeiert.

Samtig und Seidig war seine Stimme und dass brachte ihm auch den Namen des Schmusesängers, der er eigentlich widerwillig war. Viel lieber würde er auf der Rock’n Roll Schiene weiter singen, aber die Produzenten sahen es anders. Seine Karriere sollte keinen Rock mehr beinhalten. Im Duett sang er mit Anita „Hegerland“ „Schön ist es auf der Welt zu sein“ und spielte gleichzeitig immer wieder den charmanten, liebevollen, zärtlichen, unkomplizierten und liebenswürdigen Liebhaber, Geliebten, Juniorchef, Doktor, Kumpel und vieles mehr. Zu ihm würde die harte Schiene nicht mehr passen, und so musste er seinem Stil treu bleiben, was ihm seine Fans allerdings auch immer noch danken.

Doch es kamen auch andere Zeiten, in den 80er Jahren und mit der neuen deutschen Welle war er nicht mehr so sehr gefragt. Familiäre und private Probleme ließen ihn zum Alkohol greifen und sein Herzklappenfehler machte ihm immer wieder mal zu schaffen. 1989 wurde er dann von RTL für die Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ engagiert und bekam dadurch wieder mehr Boden unter den Füßen, wieder eine feste Fangemeinde. Am 2. Mai 1990 nahm sich Roy Blacks Vater das Leben und mit „Rosenzeit“ konnte er mit dem Produzenten Dieter Bohlen nochmals einen kurzen Erfolg feiern. Es sollte seine letzte LP sein und war bestückt mit herzergreifenden Songs wie „Frag Maria“, „Ich träume mich zu dir“, „Was soll ich da ohne dich oben im Himmel“ oder „Jeder braucht einen kleinen Flugplatz“. Dann klappte er auf der Bühne zusammen und musste Not -operiert werden. Sein Herzklappenfehler sei der Ausschlaggebende Punkt gewesen. Er sollte kürzer treten, doch er ging weiter auf die Bühne, auf Tourneen, bis zu jenem 9. Oktober 1991. Da fand man ihn in seiner Fischerhütte im oberbayerischen Heldenstein tot auf. Die Todesursache hieß Herzversagen.

In seinem Heimatort Straßberg bei Bobingen wurde er unter seinem bürgerlichen Namen Gerd Höllerich beigesetzt. Inzwischen ist dieses Grab zu einer Pilgerstätte von vielen Tausenden Fans geworden, die jährlich aus allen Richtungen Anreisen und Blumengebinde niederlegen, meist sind es rote Rosen. Hatte er einst ab den 80er Jahren zu kämpfen, ist er heute ein Idol schlecht hin und Autogramme werden in vierstelliger Höhe gehandelt. Lang nach seinem Tod, 1999, kam noch ein unveröffentlichte Lied auf den Markt, „Der Wanderpriester“, aber auch alle seine anderen Lieder und Filme haben nichts an Popularität verloren, denn 2004 wurde er als erfolgreichster Sänger der letzten 40 Jahre ermittelt......................

Bürgerreporter:in:

Luis Walter aus Krumbach

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