Was bedeutet uns das Fronleichnamsfest?

Strahlen- Altar- Scheibenmonstranzen im Dommuseum  in Bamberg
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Für viele Menschen ist der Fronleichnamstag einfach ein arbeitsfreier Tag, zum Ausschlafen oder eine Gelegenheit, in Nachbarbundesländer, in denen dieser Tag kein gesetzlicher Feiertag ist, einzukaufen.

Auch heute noch wird dieses Fest mit viel Tradition, geschmückten Häusern, Fahnenschmuck, Ehrenpforten, Fensterfiguren, kleinen Altären, prunkvollen Blumenteppichen und den vier Hauptaltären - in Erinnerung an die vier Evangelisten - in fast allen katholischen Dörfern des Marburger Landes gefeiert. In manchen Gemeinden wird der Segen zusätzlich durch laute Böllerschüsse mit den so genannten "Katzenköpfen" hervorgehoben. Der Name "Fronleichnam" stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie des "Herrn Leib". Das Fest wurde bereits vom Papst im 13. Jahrhundert festgelegt und ist das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi". Es findet immer 60 Tage nach Ostern statt.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Monstranz (lat. monstrare = zeigen), ein kostbares Gefäß aus Gold und Edelsteinen mit einem Fenster, in dem eine geweihte besonders große Hostie zur Anbetung und Verehrung ausgesetzt wird.

In der Kunstgeschichte werden drei Typen von Monstranzen unterschieden:
die Altarmonstranz mit einem gotischen Aufbau wie ein Sakramentshaus, die Scheibenmonstranz aus der Zeit der Renaissance und die barockene Strahlenmonstranz. Die Vorrichtung zur Befestigung der Hostie im Aufsatz heißt wegen der mondformigen Gestaltung Lumula (lat. = Mond). Mit der Monstranz wird an den vier Altären der eucharistische Segen gegeben. Bei sonstigen Liturgien an hohen kirchlichen Festen wird zuvor das "Tantum ergo" (Großer Gott, wir loben Dich) gesungen. Dabei trägt der Priester die Monstranz nicht mit bloßen Händen, sondern mit einem Velum, einem Schultertuch.

Bei den Fronleichnamsprozessionen wird die Monstranz unter einem Baldachin, der von jung verheirateten Ehemännern getragen wird, mitgeführt.

Strahlen- Altar- Scheibenmonstranzen im Dommuseum  in Bamberg
Fahne der Hl.Familie in Stausebach
Altar- oder Turmmonstranz in der Marienkirche Stausebach
Erstkommunionkind in katholischer Marburgertracht (Dörfer um Amöneburg)
Agnus Dei Fahne in Stausebach
Bürgerreporter:in:

Peter Gnau aus Kirchhain

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2 Kommentare

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Töpfer aus Marburg
am 23.06.2011 um 22:14

Wieder etwas dazugelernt, als Evangole hat man da gewisse Lücken.

Bürgerreporter:in
Christl Fischer aus Friedberg
am 26.06.2011 um 12:46

Schön erklärt