Supplement zu den Handrissen
Grundstücke und Gebäude 1832 in Hatzfeld

- Gemarkung Hatzfeld 1832
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Supplement zu den Handrissen über die Gründstücke und Gebäude in der Gemarkung Hatzfeld
I=ter Band
Bearbeitet durch den Geometer Reutzel im Jahr 1832
Die Gemarkungskarten sowie die Ergänzungen zu den Handrissen über die Grundstücke und Gebäude in der Gemarkung Hatzfeld stellen eine bedeutende historische Quelle dar, die wertvolle Einblicke in die damalige Landnutzung, Besitzverhältnisse und städtische Entwicklung bietet. Das Supplement zum I=ter Band, bearbeitet durch den Geometer Reutzel im Jahr 1832, ergänzt die bereits vorhandenen Karten und Dokumente um detaillierte Informationen, die für die historische Forschung, Ortsgeschichte und Denkmalschutz von großer Bedeutung sind. Sie werden im Stadtarchiv Hatzfeld aufbewahrt. Im I=ter und II=ter Band je 41 Zeichnungen eingebunden in 2 Büchern.
Die sogenannte Gemarkungskarte ist eine kartografische Darstellung, die die Grenzen, Flurstücke, Gebäude und markanten Geländepunkte in Hatzfeld präzise abbildet. Solche Karten waren im 19. Jahrhundert essenziell für die Verwaltung, Steuererhebung und Rechtsprechung im Grundbesitz. Das Supplement von 1832 liefert vermutlich zusätzliche Details, Korrekturen oder Aktualisierungen zu den vorhandenen Handrissen, was die Genauigkeit und Aussagekraft der Landkartierung verbessert.
Die historische Beschreibung aus dem Jahr 1830 hebt die Bedeutung von Hatzfeld als Stadt an der Eder hervor, mit wichtigen Gebäuden wie Kirchen, einem Schloss, einem Eisenhammer und einer Papiermühle. Das Schloss Hatzfeld, das den Namensgeber der Familie von Hatzfeld prägte, lag damals in Ruinen, doch seine Lage und historische Bedeutung sind durch die Karten und Handrisse nachvollziehbar. Die Erwähnung der frühgeschichtlichen Besitzverhältnisse und der Privilegien, die der Familie von Hatzfeld durch Kaiser Ludwig (von Bayern) 1340 gewährt wurden, verdeutlicht die historische Bedeutung der Gemarkung in der mittelalterlichen Zeit.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Hatzfeld:
„Hatzfeld (L. Bez. Battenberg) Stadt; liegt an der Eder, 2 St von Battenberg, hat mit den Höfen Lindenhof, Rödchen, Schaafhort, Elsoff Ebenfeld und Biebighausen, 140 Häuser und 946 Einwohner, die außer 1 Katholiken evangelisch sind. Man findet 2 Kirchen, die Ruinen des Schlosses Hatzfeld, 1 Rathhaus, 1 Eisenhammer, 1 Papiermühle und auf dem Edenberge noch die Ueberbleibsel eines alten Stollens. Die Ruinen des Schlosses Hatzfeld, Stammhaus der noch blühenden Familie von Hatzfeld, liegen 1351 Hess. (1039 Par.) Fuß über der Meeresfläche. Der Eisenhammer, welcher herrschaftlich ist, liegt an der Eder 1⁄2 St. unter Hatzfeld, hat 2 Feuer und bezieht das Roheisen von der 2 St. entfernten Ludwigshütte. Jährlich werden 3 Märkte gehalten. – Der Ort kommt in frühern Zeiten unter den Namen Hatisfeld, auch Hapisfeld vor. Das Schloß Hatzfeld hat einer berühmten adeligen, nachher gräflichen und fürstlichen Familie den Namen gegeben. Gottfried und Kraft von Hatzfeld trugen das Schloß, 1311, dem Landgrafen Otto zu Lehen auf, und werden von dieser Zeit an von Hessen damit belehnt, so wie, 1333 Johannes und Guntram von Hatzfeld dem Erzstifte Mainz die Oeffnung in ihrem Schlosse gestatteten. Kaiser Ludwig (von Baiern) erlaubte es dieser Familie, 1340, aus ihrer Veste Hatzfeld eine Stadt zu machen, und gab dieser Stadt alle Rechte der Stadt Frankfurt.“[3]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus den Gemarkungskarten, dem Supplement von 1832 und den historischen Beschreibungen eine umfassende Quelle darstellt, die das Verständnis der historischen Siedlungsentwicklung, der Besitzverhältnisse und der städtischen Infrastruktur in Hatzfeld wesentlich bereichert. Sie sind wertvolle Dokumente für die Erforschung des Orts- und Landesgeschichte sowie für die Bewahrung des kulturellen Erbes.



Bürgerreporter:in:Rainer Mengel aus Hatzfeld (Eder) |
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