Teilnahmebedingungen genau lesen
Der Erlebniszoo feierte 160. Geburtstag - unter anderem mit einem Fotowettbewerb

Diese Bilder kamen bei mir für die Kategorie "Historisch" in die engere Wahl: Im Juli 1978 begrüßten noch Papageien die Zoobesucher gleich nach der Kasse.
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  • Diese Bilder kamen bei mir für die Kategorie "Historisch" in die engere Wahl: Im Juli 1978 begrüßten noch Papageien die Zoobesucher gleich nach der Kasse.
  • hochgeladen von Jens Schade

Der hannoversche Zoo wird 160 Jahre alt. Ein Grund zu feiern. Und so freute ich mich auch, dass anlässlich dieses Jubiläums ein Fotowettbewerb ausgeschrieben wurde. Denn in meinem Bildarchiv schlummert ein umfangreicher Fundus an Tieraufnahmen aus dem Erlebniszoo. Leser meiner Beiträge wissen ja, dass ich ein Zoofreund bin und immer wieder dort auf Fotosafari gehe. Manchmal werden daraus MyHeimat-Beiträge, viel häufiger sollen aber die Aufnahmen für sich allein wirken und so sind sie unter den Schnappschüssen zu bewundern. Was liegt näher, als für den Zoo-Fotowettbewerb nun einen besonders tollen fotografischen Treffer herauszusuchen und für die Kategorie „Historisch“ auch einmal tiefer im Fotoarchiv zu wühlen.

Doch Vorsicht ist geboten. Zwar ist es normal, dass der Veranstalter eines Fotowettbewerbes die preisgekrönten Fotos auch für sich verwenden will und eingesandte Fotos zudem für Berichte im Rahmen des Fotowettbewerbs veröffentlicht werden sollen. Das ist alles kein Problem. Kritisch wird es allerdings, wenn der Veranstalter – oder ein Dritter – durch die Teilnahmebedingungen sich kostenlos die unbegrenzten Verwertungsrechte an den Bildern sichern will; unabhängig davon, ob die Aufnahmen nun preisgekrönt werden oder nicht. Manch ein Hobby-Knipser wird damit keine Probleme haben (Motto: Hauptsache mein Foto wird irgendwann irgendwo doch einmal veröffentlicht), dann ist dies für ihn oder sie okay und ich will es nicht kritisieren. Aber bei mir kommt es halt nicht ganz so gut an, wenn jemand mit Hilfes eines „Fotowettbewerb“ möglicherweise auf Fischzug nach unentgeltlichen  Bildmaterial geht.

Und das ist der Punkt, weshalb ich für mich persönlich entschieden habe, mich am Zoo-Fotowettbewerb doch nicht zu beteiligen.
Ich war schon dabei, einige Fotos für den Wettbewerb hochzuladen, als mein Blick näher auf die Teilnahmebedingungen fiel. Danach räumt jeder Einsender mit dem Upload seiner Aufnahmen einem dort näher genannten Verlagshaus das „uneingeschränkte Recht“ (also nicht nur im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Zoo-Geburtstag) ein, die eingesandten Bilder „für Print- und Online-Produkte weiter zu veröffentlichen, kommerziell zu nutzen und gegebenfalls [irgendwelchen weiteren] Partnern zur Verwendung und Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen“ – und dass alles, ohne dass ein Anspruch auf Honorar für den Urheber besteht. Mit anderen Worten, alle Bildeinsender „verschenken“ quasi sämtliche Verwertungsrechte an ihren Bildern gegen die vage Hoffnung, vielleicht einen von drei ausgelobten Preisen zu ergattern.

Sorry, ich empfinde solche Teilnahmebedingungen als unfair. So gern ich dem Erlebniszoo Hannover etwa Aufnahmen für die geplante Fotoausstellung zum Jubiläum zu Verfügung gestellt hätte (auf einen der ersten drei prämierten Plätze spekulierte ich eh nicht), aber das geht mir einfach zu weit. Deshalb habe ich für mich nun entschieden, auf die Teilnahme am Fotowettbewerb doch zu verzichten.

Trotz alledem: Der Erlebniszoo Hannover ist eine ganz tolle, unbedingt sehenswerte Einrichtung und eine wertvolle Bereicherung des Freizeit- und Erlebnisangebotes in Hannover. Deshalb an dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch zum 160. Jubiläum und auf die nächsten 160 Jahre!

Diese Bilder kamen bei mir für die Kategorie "Historisch" in die engere Wahl: Im Juli 1978 begrüßten noch Papageien die Zoobesucher gleich nach der Kasse.
Diese Bilder kamen bei mir für die Kategorie "Historisch" in die engere Wahl: früher lebten Braunbären auf der Bäreninsel, die sich sich mit Eisbären teilen mussten. Das analoge Foto entstand ebenfalls im Juli 1978.
Diese Bilder kamen bei mir für die Kategorie "Historisch" in die engere Wahl: 1983 sah die Elefantenanlage (sie lag damals ungefähr in der Mitte des Zoos) noch ganz anders aus als der heutige Dschungelpalast.
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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2 Kommentare

Bürgerreporter:in
Nicole Käse aus Wunstorf
am 05.05.2025 um 16:19

Danke, Jens. Also sollte man generell bei Fotowettbewerben ganz genau die Teilnahmebedingungen lesen.

Bürgerreporter:in
Karl-Heinz Mücke aus Pattensen
am 14.05.2025 um 09:53

♥️♥️🙋