Main-Weser-Bahn

Bahntour mit ungewöhnlichen Halten

Am 13.11.2025 wollte ich mit dem RE98 von Stadtallendorf nach Frankfurt fahren. Wegen eines Problems in Gießen wurde nichts daraus, aber immerhin ergaben sich ein paar ungewöhnliche Bahnbilder.

12:20 Uhr in Stadtallendorf
Das Signal an Gleis 1 ist offen. Die Fahrgäste am Bahnsteig erwarten den RE98, aber stattdessen fährt der ICE mit dem Namen Meißen vorbei. Allerdings bleibt er unerwartet hinter dem offenen Signal stehen. Etwa fünf Minuten später kommen mehrere Personen aus dem Stellwerk, von denen einer ein größeres Messgerät dabei hat. Gegen 12:31 kann der ICE weiterfahren.

Der RE98 hat wegen des Vorfalls eine Verspätung von etwa 20 Minuten. Von den Fahrgästen am Bahnsteig sind die meisten in die auf Gleis 3 bereitstehende RB41 eingestiegen. Die RB41 ist aber nicht vor dem RE98 abgefahren.

13:10 in Lollar
Der RE98 fährt auf Gleis 11 hinter dem Bahnhofsgebäude ein. Im Zug wird durchgesagt, dass der Verdacht besteht, dass zwischen Lollar und Gießen jemand angefahren wurde und die Strecke kontrolliert werden muss. Fahrgäste können aussteigen, sollen aber auf den Spalt zwischen Tür und Bahnsteigkante achten. Es ist nicht bekannt, wie lange die Streckensperrung dauert. Ich habe mich entschieden, auf den mitgenommenen Schienenersatzverkehr umzusteigen.

13:40 am Oswaldsgarten
An der Haltestelle Oswaldsgarten habe ich den ICE Meißen entdeckt, welcher nach Stuttgart fahren soll. Der ICE ist um 13:55 abgefahren, allerdings Richtung Kassel.

14:05 am Bahnhof Gießen
Vor dem Bahnhof stehen Feuerwehr und Rettungswagen, wobei die Fahrzeuge der Feuerwehr gerade am Aufbrechen sind. Auf der Brücke südlich des Bahnhofs steht die Feuerwehr. Die Brücke ist abgesperrt.
An den Bahnsteigen warten viele Leute. Auf Gleis 2 steht eine RB41 mit Fahrtziel Treysa.

Was für ein Problem in Gießen vorliegt, ist nicht erkennbar. Auf den Gleisen sind keine besonderen Aktivitäten erkennbar.

15:30 in Butzbach
In Butzbach kommt gerade eine RB40 an, mit der ich nach Friedberg oder Frankfurt fahren könnte. Stattdessen mache ich ein Foto und fahre ohne Bahn weiter.

21:40 in Friedberg
Eigentlich sollte jetzt wieder alles normal fahren. Bei einer Abfrage der Verbindungen Richtung Kassel gegen 20:50 Uhr hat mir RMVGo angezeigt, dass der RE30 planmäßig verkehrt. Als ich Friedberg gegen 21:40 erreiche, sieht das wieder ganz anders aus: An Gleis 4 steht eine RB41 für 22:14 Uhr auf der Anzeige. Der RE30 soll erst um 22:20 abfahren - wegen Verspätung aus vorheriger Fahrt. Nach der Abfahrt der pünktlichen RB41 springt die Prognose auf 22:27.

Laut Zugbegleiter ist der Zug wegen der Störung in Gießen zu spät gekommen. Wenn man nachrechnet, müsste der Zug also mit einer Verspätung von etwa 80 Minuten nach Frankfurt gefahren sein.
Eigentlich hätte schon sehr früh bekannt sein müssen, dass dieser Zug nicht pünktlich abfahren wird. Mit moderner EDV könnte man diese Information recht einfach erfassen und an die Fahrgäste weitergeben können. Leider wird bei der Deutschen Bahn die Informationsqualität immer schlechter. Das ist besonders in dieser Jahreszeit sehr unangenehm - wenn man am Bahnsteig sitzt und die Kälte langsam immer mehr in einen hineinkriecht.