Ein Jurist aus Gersthofen als Hüter der Justiz in Augsburg

Die Justitia immer im Blickfeld.
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Die Rede ist von Professor Dr. Frank Arloth. Er lebt mit Ehefrau Alice seit 40 Jahren in Gersthofen. Das Ehepaar hat drei Kinder - die beiden Söhne wohnen noch bei den Eltern. Das Einfamilienhaus im Gersthofer Süden teilen sich die Arloth’s mit den Samojeden Akita und Takara und einer Katze. Für Nichteingeweihte: Samojeden sind große weiße nordische Schlittenhunde, die viel Aufmerksamkeit und Auslauf benötigen. .

Das Interview findet in der Wohnung statt. Akita und Takara beschnüffeln neugierig den Pressemann. Nachdem er von beiden akzeptiert wird, kann bei einer Tasse Kaffee das Interview beginnen. Für was ist ein Gerichtspräsident zuständig? Arloth zählt die wesentliche Hauptbereiche auf: Organisation des Landgerichts Augsburg und damit Chef der Verwaltung und Dienstaufsicht über die Richter beim Landgericht Augsburg, sowie den Richtern bei den Amtsgerichten Dillingen, Nördlingen, Aichach und Landsberg, was viele auswärtige Stunden bedeutet. Gleichzeitig ist er als Vorsitzender einer Beschwerdekammer selbst als Richter tätig. An der Universität Augsburg hält er Vorlesungen als Honorarprofessor. Bevor man solchermaßen in Amt und Würden etabliert ist, ist ein umfangreicher Werdegang erforderlich. Nach dem Abitur Jura-Studium, Tätigkeit als Staatsanwalt und Richter beim Landgericht Augsburg und Oberlandesgericht München (Senat Augsburg) und schließlich Leiter des Ministerbüros des Justizministeriums in München. Dann erfolgte zum 1. November 2006 die Ernennung zum Präsidenten des Landgerichts Augsburg durch Justizministerin Dr. Beate Merk.

Das klingt nach viel Arbeit – Überstunden sind an der Tagesordnung. Ein Job der ihm trotzdem sehr gut gefällt. Hat der Endvierziger damit das Ende der Karriereleiter erreicht? Arloth hüllt sich in sibyllinisches Schweigen. Er verrät aber sein Lebensmotto, das ihm bisher sehr hilfreich war. „Den Tag behüten“; soll heißen, das Beste aus jedem Tag zu machen oder zumindest versuchen. Dazu gehört natürlich auch eine „ausgewogene“ Freizeitgestaltung. Hat er –außer Hundehaltung- noch Spaß an anderen Dingen? Hat er. Ab und zu gönnen sich die Arloth’s einige Stunden Motorradfahren übers Land. Als Urlaubsländer stehen Schweiz und Griechenland hoch im Kurs. Traumziel wäre Kanada mit dem Wohnmobil – möglichst mit Hunden. Arloth hat übrigens eine Vorliebe für Archäologie. Würde es ihn auf eine Insel verschlagen, wäre das Buch „Götter, Gräber und Gelehrte“ sein Begleiter. Doch er lebt derzeit noch in Gersthofen... Was gefällt ihm an Gersthofen? „Gersthofen hat eine gute Infrastruktur und ein großes Angebot an Kultur und Sport.“ Was ist weniger gut? Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hier besonders die Linienbrechung nach Augsburg. „Hier kann aber Gersthofen nichts dafür“, fügt er kritisch an. Da kommt es dann schon manchmal vor, dass er bei schönem Wetter nach Augsburg-Nord zu Fuß geht, um dann mit der Straßenbahn zu einem seiner zwei Augsburger Arbeitsplätze -im Justizgebäude „Am Alten Einlass“ oder beim Landgericht in der Gögginger Straße- zu fahren. Der sportliche Endvierziger spielt übrigens leidenschaftlich gerne Tennis und ist noch nebenbei Vizepräsident des Tennisclubs „Schießgraben Augsburg“. Und welches (Leib)Gericht liegt Arloth am meisten? Seine Frau lacht: „Er isst alles was auf den Tisch kommt; da ist er recht unkompliziert.“ Was nicht heißen soll, dass der Küchenzettel bei Arloth’s Wünsche offen lässt. Seine Frau Alice leitet des Bistro beim Golfclub Gersthofen und serviert dort mittags ansprechende Menüs für nicht ganz anspruchslose Gäste.

Nochmals zurück zum „Gerichtspräsident Dr. Frank Arloth“. Ist er juristisch vorbelastet? Und ob. Sein Großvater war Rechtsanwalt und Onkels waren Präsidenten beim Amtsgericht Augsburg bzw. Richter am Bundesgerichtshof. Na dann...

Langsam wird es Zeit das Interview, das vormittags geführt wurde, zu beenden. Arloth muss zur Arbeit. „Das ist das Schöne an meinem Job, dass ich nun größtenteils über meine Zeit selbst verfügen kann“, schmunzelt er. Eine Frage möchte der Mann vom „gersthofer“ unbedingt loswerden. Was hält Dr. Arloth von dem Hartz-Urteil, was ja in der Bevölkerung viel Unmut auslöste? Sein kritisches Statement: „Deals dieser Art sind eines Rechtsstaates grundsätzlich nicht würdig. Es besteht die Gefahr, dass ein 2-Klassenstrafsystem eingeführt wird.“ Dem ist nichts hinzuzufügen ....

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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