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Tante Emma kommt zurück - Seminar in Thierhaupten

Wer ein Geschäft aufmachen will, der muss lächeln können.
Seminar zur Gründung eines Dorfladens in der Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten (SDL)

Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln wird in vielen Gemeinden immer schwieriger oder ist bereits zusammengebrochen. Dies stellte die Geschäftsführerin der Schule der Dorf- und Landentwicklung Thierhaupten (SDL), Gerlinde Augustin, nun bei einem Seminar fest. Diese Entwicklung müsse man verhindern: „Denn sonst verlieren die Dörfer wichtige Funktionen und ihre Attraktivität“, so Augustin. Nachbarschaftsläden entstehen dort, wo es keine Geschäfte mehr gibt. Dadurch verbessere sich die Lebensqualität für alle Generationen im Ort. Die Gründung eines Dorfladens brauche aber eine gründliche Vorbereitung. Welche Voraussetzung notwendig sind, lernte man im Seminar „Tante Emma ist wieder da“.

Viele Bürgermeister wollen sich informieren und brauchen Impulse und Motivation. Wenn ein Nachbarschaftsladen ein eigenes unverwechselbares Profil und eine gute Vermarktungsstrategie entwickelt, dann stellt sich auch Erfolg ein.

Gelebte Bespiele überzeugen

Beeindruckend waren die Praxisberichte vom Dorfladen Biberbach, Landkreis Augsburg. Die Geschäftsführerin Johanna Glink zeigte auf, dass sich der Dorfladen trotz großer Konkurrenz im nahen Umfeld gut behauptet und von den Bürgern angenommen wird. Als der letzte Laden im Ortskern schloss, wurde den Bewohnern der Verlust schmerzhaft bewusst. Viele wollten dies nicht so hinnehmen und wurden initiativ tätig. „Im Angebotssortiment achten wir besonders auf Regionalität, Qualität und Frische“, erklärte Johanna Glink. Nicht zu unterschätzen ist qualifiziertes und motiviertes Personal. Auch zusätzliche Dienstleistungen wie ein Reinigungsservice oder den Hermes Paketservice werden im Laden angeboten. Eindrucksvoll schilderte sie, wie der Laden organisiert ist. Der Dorfladen sei wichtig für alle Generationen im Dorf und bietet Arbeitsplätze für sechs Frauen im Dorf, so die Geschäftsführerin.

Dorfgemeinschaft mitnehmen

Darüber hinaus ist er oft ein wichtiger sozialer Mittelpunkt. Aber ein Nachbarschaftsladen funktioniert nur, wenn die Dorfgemeinschaft eingebunden ist und der Laden angenommen wird. Beratung und professionelle Unterstützung ist daher vor allem in der Gründungsphase dringend notwendig. Die„Psychologie des Kaufverhaltens“ sollte genutzt werden. Der „Verstand“ möchte möglichst billige Produkte. Der „Bauch“ will Geschmack und Qualität. Für die Praxis bedeutet das eine polarisierte Preisgestaltung. Bei Lebensmitten wie Zucker, Butter und Mehl sollen niedrige Preise anboten werden. Selbstbewusst müsse man Vorurteile abbauen, so Seminarleiter Wolfgang Gröll, oft besteht die Meinung der Nachbarschaftsladen wäre teuer. Bei regionalen und hochwertigen Produkten ist die Bereitschaft größer entsprechend Preise zu bezahlen. Dorfläden profitieren auch von der Regionalisierung, dem Wunsch nach Geschmack, Service und Qualität. Die Herzlichkeit des Personals im Umgang mit dem Kunden sei das „A & O“. Erst wenn, sich abzeichne, dass die Bürger einen Laden möchten, solle man eine Machbarkeitsstudie erstellen und sich um die geeignete Betreiberform Gedanken machen.
Auch der Dorfladen Niederrieden im Unterallgäu funktioniert nach einem Umsatzeinbruch wieder gut, schilderte Geschäftsführer Michael Friedrich. Durch ein offenes und ehrliches Krisenmanagement konnte die Kundenzufriedenheit und Vertrauen wieder hergestellt werden. Viel wurde in die Mitarbeiterschulung investiert und auch das ehrenamtliche Engagement wurde ausgebaut.

Jeder Dorfladen braucht ein eigenes Profil und soll sich im Service und Angebot von den gängigen Discountern unterscheiden. Wichtig seien das große Engagement und das hohe Maß an Kreativität des Dorfladenteams, dies schafft eine angenehme Atmosphäre, welche zum Verweilen einlädt. Die besondere Freundlichkeit und Kompetenz der heimischen Verkäuferinnen ist Erfolgsrezept und schafft Kundenbindung.
Infos unter www.sdl-inform.de

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