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Filmvorstellung: „Full Metal Village – Ein Heimatfilm“

Man weiß nicht, wo man bei diesem Film anfangen soll zu erzählen: Ist es die zutiefst bizarre Story, sind es die Charaktere des Films, die einem auf faszinierende Weise nahe kommen, ist es die schonungslose und ehrliche Bildersprache – was macht diese Dokumentation so anziehend im wahrsten Sinne des Wortes? Kühe, Felder, Höfe: Die Regisseurin fährt neugierig und aufmerksam ins Dorf hinein und stellt dem Zuschauer einige Bewohner vor. Sie lässt sich viel Zeit dabei. Ohne Schwarzweiß-Malerei entdeckt man Lebensentwürfe, wie sie so überall in Deutschland und vielleicht in der Welt zu finden sind: Da gibt es den findigen Bauern, der mit jedem und allem seine Geschäfte macht und der mit seinem Quad wie ein Marshall auf dem Pferd durchs Dorf reitet und organisiert, da gibt es den alten Landwirt, dem die Tränen kommen, als er von der Liebe zu seiner Frau spricht, und der glaubt, dass die Regelungen und Gesetze der EU alles kaputt machen, es gibt den Arbeitslosen jungen Vater, der einmal die Chance seines Lebens hatte und sich nicht traute sie zu ergreifen, die hübschen Dorfmädels, die raus wollen und nach „Süden“ und die frustrierten Ehefrauen, die aber nicht wissen, dass sie das sind. Über das Hauptereignis, das große Festival, erfährt man nur ganz langsam etwas. Die Oma spricht von „Teufelsanbetern“ und bereitet ihre Abreise vor, die Mädels von der „gemütlichen Atmosphäre“ und dass man „dort so sein kann, wie man will“ und schleichend und unauffällig lässt die Regisseurin das große Event mit seinen hunderten Trucks und mobilen Toiletten heranrollen, bis ein harter Schnitt (der einzige dieser Art) den Zuschauer nach Hamburg katapultiert, wo tausende schwarze Jünger sich grölend und schreiend wie ein großes Unheil auf den Weg nach Wacken wagen. Das ist so charmant und lustig, dass man innerlich vor Freude jubelt. Das gesamte Dorf hat sich derweil auf seinen Besuch vorbereitet, jeder hat seine Aufgabe und weiß, was er zu tun hat. Ein freundliches Miteinander zweier Extreme, welches zeigt, wie der Mensch in seinem tiefsten Wesen ist: kooperativ und neugierig – wenn er sich davon was verspricht!

Sung-Hyung Cho gelingt es, ein faszinierendes und anrührendes Bild vom Wesen der Menschen zu malen. Sie weist dabei unaufdringlich und ohne moralischen Zeigefinger auf deren Weltsicht, auf ihre Ausländerfeindlichkeit, ihre Gott- und Naturverbundenheit und ihre Lebendigkeit hin. Lustig, traurig, rührend, erbärmlich, liebevoll, ECHT – eine Wohltat für die Seele.

2 Kommentare

Für alle Interessierten: In Kürze läuft er in den deutschen Kinos.

Das macht ja nun wirklich neugierig auf diesen Film! Falls ich ihn erwische, dann melde ich mich nochmals.
Urte

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