HARZVORLAND
WANDERVORSCHLAG : ASCHERSLEBEN - EINEMÜNDUNG - GROSS SCHIERSTEDT - SPECKSEITE - ASCHERSLEBEN

Rathaus
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Sachsen - Anhalts  älteste Stadt ist meine Heimatstadt Aschersleben. Sie liegt etwa 10- 15 km vom nordöstlichen Rand des Harzgebirges entfernt. Jahrzehntelang führte sie daher den Beinahmen "Tor zum Harz".  Bis zu seiner Zwangsauflösung im Jahre 1949 gab es in Aschersleben einen Zweigverein des Harzklubs. Zu einer Neugründung eines Zweigvereins kam es nach der politischen Wende  in Aschersleben jedoch nicht. Die Stadt Aschersleben hat aber jetzt Interesse gezeigt, an das bestehende Wander - Wegenetz des Harzes angeschlossen zu werden. Um den Bestand von Wegen in und um Aschersleben aufzunehmen, die als Wanderwege geeignet sind, hat sich der stellvertretende Hauptwanderwart des Harzklubs Hauptvereins, Manfred Böhm, aufgemacht diese Wege und ihre Beschilderung etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Als ortskundiger Wanderfreund durfte ich ihn begleiten. 

Wandervorschlag

Vom Marktplatz in Aschersleben erreichten wir, über die Breite Straße und der Wilhelmsstraße, den Stadtpark. Dieser ehemalige Friedhof mit den wertvollen Baumbestand wurde zur Landesgartenschau (LAGA) 2010 neu gestaltet. Ebenso wurden die Eine - Terrassen zur LAGA neu geschaffen. Die Eine ist ein kleiner Harzfluss, der durch Aschersleben fließt und kurz vor Groß -Schierstedt  in den Harzfluss Wipper einmündet.  Immer, am Ufer  der Eine entlang, gelangten wir zum Salzkoth. In früheren Jahrhunderten wurde dort Salz, aus den dort entspringenden salzhaltigen Quellen, im Siedeverfahren gewonnen.  Heute erinnert nur der Name einer beliebten Gaststätte an diese Zeit. Kurz vor dem Salzkoth macht die Eine einen Bogen und fließt in nordöstlicher Richtung weiter. Die Wipper kommt aus südöstlicher Richtung und macht an den Westerbergen ebenfalls einen Bogen und fließt nun parallel zur Eine ebenfalls in nordöstlicher Richtung weiter. An den Westerbergen befindet sich die Villa Lapp. Sie wurde von dem Ingenieur Heinrich Lapp anfangs des 20. Jahrhunderts errichtet. Zu DDR - Zeiten war dort eine orthopädische Kinderklinik untergebracht. Heute befindet sich hier die Hotelanlage Westerberge.  Zwischen der Eine und der Wipper befindet sich der Schierstedter Busch. Bereits seit dem 60 er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat dieses über 23 ha große Überschwemmungsgebiet den Status eines Naturschutzgebietes. Am rechten Ufer der Wipper befindet sich ein Fuß- und Radwanderweg. Er ist  Bestandteil des Wipperradweges . In Sichtweite von Groß - Schierstedt erreichen wir das neu geschaffene  Wipperwehr. Ein Mühlgraben zweigt am Wehr ab und fließt in der Ortslage Groß - Schierstedt wieder zurück in die Wipper.  Kurz hinter dem Wehr mündet die Eine in die Wipper. Auf dem Hochwasserschutzdamm verläuft  der, nach Bernburg führende, Wipperradweg  weiter. Aus Platzgründen musste der Radweg, nach dem Bau einer neuen Wipperbrücke, verlegt werden und führt jetzt, am Kriegerdenkmal und an einer Straußenfarm vorbei, auf die untere Dorfstraße. Hier bogen wir links ab und überquerten die Wipperbrücke. Parallel zu der nach Aschersleben führende Landstraße K 1372 verläuft ein Fuß- und Radweg. Diesem folgten wir. In Aschersleben angelangt, trafen wir, kurz vor einer Eisenbahnbrücke in der Schierstedter Straße,  auf einen Hügel. Auf diesem befindet sich ein jungzeitlicher Menhir. Dieser  1,90m hohe Stein ist, aufgrund der glänzenden Oberfläche, als Speckseite bekannt.  Unter dem Stein wurde bei Ausgrabungen ein bronzezeitliches Steinpackungsgrab gefunden.  Auch mittelalterlicher Gräber wurden am Fuße des Hügels  gefunden. Die exponierte Lage des Hügel diente, auch in früheren Jahrhunderten, als Gerichtsstätte. In dem Stein befinden sich hunderte von Eisennägeln.  Somit wurde er auch als Nagelstein verwendet.  Auf dem Weg in Richtung Stadtmitte kamen wir auch an einem uralten Steinkreuz vorbei.  Im Grundstück Lindenstraße 49 befindet sich dieses Sühnekreuz. Leider konnten wir es, nach Anpflanzung einer Hecke, nicht mehr von der Straße aus sehen. Der Sage nach soll dort der askanische Graf Albrecht der Bär, der auch Graf von Aschersleben war, den Grafen Udo von Freckleben getötet haben. Da Albrecht der Bär bereits im Jahre 1170 verstarb, muss dieses Sühnekreuz schon sehr alt sein. Von der Lindenstraße gelangten wir über die Wilhelmstraße und die Breite Straße wieder zurück zum Marktplatz in  Aschersleben. Die Gesamtstrecke dieser einfachen Wanderung betrug fast 12 km.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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