„Das Konzept der Kunstmeile ist aufgegangen“: Ein Interview mit Dieter Simmeth

Foto: privat

myheimat sprach mit dem Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft Aichach, Dieter Simmeth, über die Zukunft des ehemaligen Milchwerkareals, das Konzept der Aichacher Kunstmeile und die Gewerbeausstellung WI-LA im nächsten Jahr.

myheimat: Herr Simmeth, wirtschaftspolitisch gab es in Aichach ein Brennpunkt-Thema im Jahr 2010: die Zukunft des ehemaligen Milchwerkareals. Die Würfel sind im Stadtrat deutlich zugunsten von C & A gefallen. Ist die Ausnahmegenehmigung für Bekleidung nicht sinnvoll, da sie eine große Chance für eine gute Entwicklung in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt bietet? Es handelt sich ja nicht um eine Ansiedlung auf der „grünen Wiese“, oder?
Simmeth: Diese Frage stellte sich der AGA so nie. Es ging nie darum, Konkurrenz zu verhindern, sondern wir hatten und haben nach wie vor Sorge, weil mit der geplanten Ausgestaltung des Milchwerksareals eine einseitige Schwerpunktverlagerung nach Süden erfolgt und damit Frequenzen abgezogen werden. Die Untere Vorstadt wird damit noch mehr als schon bisher abgehängt. Diese Sorge ist berechtigt und es ist arrogant, eine fundierte abweichende Meinung als Unsinn zu bezeichnen.
myheimat: Die weitgehende Entkoppelung von Jahrmärkten und verkaufsoffenen Sonntagen habe zu einer Belebung und zu mehr Effizienz beigetragen, sagten Sie in unserem letzten Interview. Wie fällt Ihre diesjährige Bilanz der Jahrmärkte und verkaufsoffenen Sonntage aus?
Simmeth: Diese Entkoppelung hat sich auch heuer wieder bewährt. Die Frequenz in den Geschäften war sehr gut.
myheimat: Die Wirtschaftskrise scheint überwunden zu sein, das Konjunkturbarometer zeigt nach oben. Die Wachstumsprognosen überschlagen sich beinahe täglich. Spüren die Einzelhändler in Aichach diesen Aufschwung konkret oder handelt es sich „nur“ um ein Medienphänomen?
Simmeth: Aufschwünge und Abschwünge verlaufen in Aichach moderater als in Metropolgegenden. Die Umsätze waren heuer gut, aber nicht überdurchschnittlich.
myheimat: Die Kunstmeile ist ein fester Bestandteil des städtischen Veranstaltungskalenders. Dieses Mal wurde die Veranstaltung auf den gesamten Innenstadtbereich ausgedehnt. Ist das Konzept aus Ihrer Sicht aufgegangen?
Simmeth: Ja, das Konzept ist völlig aufgegangen. Wir haben jetzt eine Aichacher Kunstmeile und nicht nur eine, die auf die Area Steubstraße beschränkt ist. Dass dazu Künstler, die im so genannten Altlandkreis – also einschließlich Altomünster und Tandern, Hilgertshausen - entweder wohnhaft oder gebürtig sind, eingeladen werden, soll in 2011 noch verstärkt kommuniziert werden.
myheimat: Wie verlief die Frühlingsblumenaktion am 7. März?
Simmeth: Nicht nur die Stiefmütterchen, sondern die gesamte Aktion litt unter Schnee und Frost. Die Langlebigkeit der Blümchen war aber sagenhaft: Kunden haben von einer Blühperiode bis Anfang Oktober berichtet.
myheimat: Wie hat sich der Aichacher CityScheck bewährt?
Simmeth: Da haben wir noch ein steiniges Stück Arbeit vor uns. Das Anliegen ist gut: Kaufkraft in der eigenen Kommune zu halten. Auch Gersthofen will sich einem solchen Projekt nähern.
myheimat: Das Jahr 2011 wird in Aichach wieder ganz im Zeichen der großen Gewerbeausstellung WI-LA stehen. Freuen Sie sich auch schon auf diese Veranstaltung?
Simmeth: Ja natürlich. Das wird ja auch wieder der Zeitpunkt der Eröffnung der Aichacher Kunstmeile 2011 sein.
myheimat: Welche besonderen Events hat die AGA für 2011 sonst noch geplant?
Simmeth: Schwerpunkte werden wie in den vergangenen 2 Jahren wieder die verkaufsoffenen Sonntage am 27.3., 10.4., 30.10. und 20.11.2011 sein. Dann planen wir im Sommer eine besonders attraktive Einkaufswoche unter dem Titel „Früh-Shoppen“: Hausfrauen sollen zu besonders günstigem Shoppen in der Zeit zwischen 8 und 10 Uhr eingeladen werden.

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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