Mergelgrube Wunstorf

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Viele ältere Einwohner dieser Stadt und der Region, verbinden den Namen Mergelgrube in Wunstorf mit der Zementherstellung. Dieser begann 1889 in Wunstorf, später ging die Portland-Zementwerke AG daraus hervor. Der Rohstoff für die Ware Zement lagert südlich des Mittellandkanals. Es ist der Mergel, ein Gemisch aus Ton- und Kalkstein. Viele Jahre wurde das Rohmaterial mit einer Loren-Bahn, von der Mergelkuhle zum etwa 5 km entfernten Zementwerk, transportiert. Jahre später wurde der Transport modernisiert, es entstand ein ebenso langes Förderband. Dieses hatte gleich einen speziellen Namen bekommen, den Mergelwurm. Ich habe diesen Mergelwurm noch erleben können. Teilweise war dieser ebenerdig, oder auch über längere Strecken auf hohen Stelzen montiert. Heute ist die Zementherstellung in Wunstorf nur noch Geschichte.

Bei einem Spaziergang dieser Tage, habe ich die noch gut erhaltene Förderkuhle besucht. Über eine sehr steile Zufahrt, die versperrt ist, kommt man in die Kuhle. Blickt man oberhalb der Zufahrt nach Osten, erschrickt man fast an den unmittelbar neben der Grube vorbei rauschender Fahrzeugen der A2. Die Geräuschkulisse ist dementsprechend laut. Hat man die Talsohle erreicht erkennt man, dass diese bereits mit erheblichem Pflanzenbewuchs bestückt und teilweise stark vernässt ist. Eine Erkundung ist nur auf wenigen Abschnitten möglich. Sogar die Zufahrt ist nur mit geeignetem Schuhwerk möglich, oder barfuß. Im unteren Bereich leuchten die von der Sonne angestrahlten weißen Wände und das grünlich gefärbte Grubenwasser dem Betrachter entgegen. Es bilden sich bereits kleine Vegetationsinseln an der Böschung. Wie weit die Fauna sich dieses Biotop wieder erobert hat, kann man nur erahnen.

Ein schönes Stück Natur das man erhalten sollte und nicht wie geplant den gewerbetreibenden zu überlassen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge

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6 Kommentare

Bürgerreporter:in
Norbert Reuter aus Wunstorf
am 16.09.2012 um 11:11

Wenn man bedenkt, dass das Betreten der Kuhle verboten ist, ist es schon ein starkes Stück, dort trotzdem hineinzugehen und dies auch noch zu veröffentlichen!

Bürgerreporter:in
Helmut Metzner aus Neustadt am Rübenberge
am 16.09.2012 um 13:01

Guten Tag Herr Reuter,
wahrscheinlich waren Sie noch nie vor Ort. Ein Trampelpfad um das verschlossene Tor verführt den Besucher förmlich dazu, die Mergelkuhle zu betreten. Außerdem waren meine Frau und ich nicht die einzigsten Personen an diesem Tag, die diese verbotene Zone betreten haben. Zwei Jugendliche und ein junger Mann wurden von uns in der Grube gegrüßt.
Sind wir alle Straftäter?

Bürgerreporter:in
Norbert Reuter aus Wunstorf
am 17.09.2012 um 19:16

Auf ihre Frage gibt es nur eine Anwort: Jawohl, richtig erkannt, Herr Metzner!