Friedensprojekt auf dem Marktplatz
Flashmob zum europäischen Friedensprojekt

Flashmob zum Friedensprojekt

Am 9. Mai 2025 vor 80 Jahren endete der 2. Weltkrieg, der unheimlich viel Leid und Elend mit sich brachte. Heute hören wir wieder, dass viele Politiker von Kriegsfähigkeit und -tüchtigkeit reden. Dabei wird die Bevölkerung, die letztendlich wieder einmal die Leidtragenden wären gar nicht nach ihrer Meinung hierzu befragt wird.
Deshab haben sich aus vielen europäischen Ländern Menschen zusammengefunden und ein internationales Projekt unter dem Namen Eurpean Peace Project ersonnen: Am 9.Mai 2025 um 17 Uhr wird zeitgleich in allen Ländern auf den europäischen Kontinent und in allen europäischen Sprachen mit einem  Sprechakt aus Fenstern, auf Balkonen und auf Plätzen der FRIEDEN ausgerufen!

Diese Aktion fand am 9. Mai 2025 auch auf dem Wertinger Marktplatz statt.
Der Text der Ausrufung lautet:

"Heute, am 9. Mai 2025 – genau 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete, darunter 27 Millionen Sowjetbürgern, erheben wir, die Bürgerinnen und Bürger Europas, unsere Stimmen! Wir schämen uns für unsere Regierungen und die EU, die die Lehren des 20. Jahrhunderts nicht gelernt haben. Die EU, einst als Friedensprojekt gedacht, wurde pervertiert und hat damit den Wesenskern Europas verraten! Wir, die Bürger Europas, nehmen darum heute, am 9. Mai, unsere Geschicke und unsere Geschichte selbst in die Hand. Wir erklären die EU für gescheitert. Wir beginnen mit Bürger-Diplomatie und verweigern uns dem geplanten Krieg gegen Russland! Wir erkennen die Mitverantwortung des „Westens“, der europäischen Regierungen und der EU an diesem Konflikt an.

Wir, die Bürger Europas, treten mit dem European Peace Project der schamlosen Heuchlerei und den Lügen entgegen, die heute – am Europatag – auf offiziellen Festakten und in öffentlichen Sendern verbreitet werden.

Wir strecken den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine und Russlands die Hand aus. Ihr gehört zur europäischen Familie, und wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam ein friedliches Zusammenleben auf unserem Kontinent organisieren können.

Wir haben die Bilder der Soldatenfriedhöfe vor Augen – von Wolgograd über Riga bis Lothringen. Wir sehen die frischen Gräber, die dieser sinnlose Krieg in der Ukraine und in Russland hinterlassen hat. Während die meisten EU-Regierungen und Verantwortlichen für den Krieg hetzen und verdrängen, was Krieg für die Bevölkerung bedeutet, haben wir die Lektion des letzten Jahrhunderts gelernt: Europa heißt „Nie wieder Krieg!“

Wir erinnern uns an die europäischen Aufbauleistungen des letzten Jahrhunderts und an die Versprechen von 1989 nach der friedlichen Revolution. Wir fordern ein europäisch-russisches Jugendwerk nach dem Vorbild des deutsch-französischen Jugendwerks von 1963, das die „Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich beendet hat. Wir fordern ein Ende der Sanktionen und den Wiederaufbau der Nord Stream II-Pipeline. Wir weigern uns, unsere Steuergelder für Rüstung und Militarisierung zu verschwenden, auf Kosten von Sozialstandards und Infrastruktur. Im Rahmen einer OSZE-Friedenskonferenz fordern wir die Schaffung einer europäischen Sicherheitsarchitektur mit und nicht gegen Russland, wie in der Charta von Paris von 1990 festgelegt. Wir fordern ein neutrales, von den USA emanzipiertes Europa, das eine vermittelnde Rolle in einer multipolaren Welt einnimmt. Unser Europa ist post-kolonial und post-imperial.

Wir, die Bürger Europas, erklären diesen Krieg hiermit für beendet! Wir machen bei den Kriegsspielen nicht mit. Wir machen aus unseren Männern und Söhnen keine Soldaten, aus unseren Töchtern keine Schwestern im Lazarett und aus unseren Ländern keine Schlachtfelder.

Wir bieten an, sofort eine Abordnung europäischer Bürgerinnen und Bürger nach Kiew und Moskau zu entsenden, um den Dialog zu beginnen. Wir werden nicht länger zusehen, wie unsere Zukunft und die unserer Kinder auf dem Altar der Machtpolitik geopfert wird.

Es lebe Europa, es lebe der Friede, es lebe die Freiheit!"

Bürgerreporter:in:

Bettina Strodl aus Wertingen

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1 Kommentar

Bürgerreporter:in
Otto Killensberger aus Wertingen
am 10.05.2025 um 10:47

Danke für den Einsatz für den Frieden. Er ist unser höchstes Gut. Deutschland muss nicht "Kriegstüchtig" werden sondern "Friedenstüchtig". Wir leisten uns ein "Verteidigungsministerium" das mit zig Milliarden ausgestattet ist, aber kein "Friedenministerium" welches den gleichen Stellenwert bräuchte. Weltweit werden jährlich über eine Billion Dollar für Waffen ausgegeben - so kann es keinen Frieden geben. Es ist eine Spirale, die immer weiter eskaliert. Einigkeit und Recht und Freiheit wird man nicht mit Kriegen erreichen. Es entstehen daraus nur weitere Konflikte. Diplomatie - Verhandlungen - Gespräche sind dringend nötig und sollten Vorrang haben. Völkerverständigung, daß muss das Ziel sein. Menschenliebe und Toleranz braucht einen höheren Stellenwert.