HARZ: WANDERUNG vom altem zum neuem STANDORT der STABSKIRCHE STIEGE

Stabskirche Stiege am alten Standort am Albrechtshaus während der Umsetzung
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In der Nähe des Länderdreiecks Niedersachsen, Thüringen und Sachsen- Anhalt steht mitten im Wald, an der Haltestelle Albrechtshaus der Selketalbahn gelegen, die StiegerStabskirche. Sie wurde am 20. Mai 1905, gegenüber der bereits 1897 errichteten Lungenheilstätte Albrechtshaus, feierlich eingeweiht. Einer schönen Legende nach soll die Holzkirche ein norwegischer Patient, nach seiner Genesung in der Heilstätte, gestiftet haben. Die Stabkirche ist ein Blockbohlenbau und wurde in etwa einer skandinavischen Stabkirche nachempfunden. Der Entwurf zur Stabskirche geht auf einen Herrn R. Witte zurück,  der in seinem Betrieb in Osterwieck auch Fertigholzhäuser für den Harzer Luftkurort Hahnenklee hergestellt hat. Für eine echte Stabkirche fehlen aber die aufrecht stehenden Masten (Stäbe) im Innern der, mit 150 Sitzplätzen ausgestatteten, Kirche. In Deutschland gibt es insgesamt 5 Stabkirchen. Die Stabskirche in  Hahnenklee ist eine  echte Stabkirche mit den senkrechten Masten (Archivbild). Nach der Schließung der Lungenheilstätte wurde die kleine Kirche mehrmals das Ziel von Vandalen. Neben den Bleifenstern wurden auch Teile des Daches zerstört. Die Kirche befindet sich noch im Originalzustand. Lediglich die Holzschindel mussten durch Dachziegeln ersetzt werden. Um dieses Kleinod vor Vandalismus und den weiteren Zerfall zu schützen, hatte sich im Dezember 2014 ein "Förderverein zur Umsetzung und Instandsetzung der Stieger Stabskirche" gebildet. In Vorträgen, Führungen, Konzerten und vielen Veranstaltungen wurde für die Sicherung und der Umsetzung der Kirche geworben. Die Kosten für die Umsetzung und Restaurierung der Kirche sind mit 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Nach der Zusage von Fördergeldern in Höhe von 300.000 € vom Bund und der gleichen Summe vom Land Sachsen - Anhalt konnte mit den Bauarbeiten am 11.03. 2021 begonnen werden. Den noch offenen Betrag von ca. 500.000 € wird von dem, inzwischen auf über 150 Mitgliedern angewachsenen, Förderverein Stieger Stabskirche durch Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dergleichen bereitgestellt.  Am neuem sicheren Standort im Harzort Stiege, gegenüber dem Bahnhof der Selketalbahn, wurde bereits eine Fundamentplatte  gegossen. Auf ihr wird die Kirche nach den Abbau dort neu errichtet. Viele Originalholzteile können glücklicherweise wieder verwendet werden. Um einen Schutz vor Witterungsunbilden zu haben, wurde, durch rings um der Fundamentplatte aufgestellten Baugerüsten, eine große Halle geschaffen. Bereits zum 12. September dieses Jahres, dem Tag des OffenenDenkmals, soll das Projekt beendet sein. Auch das Problem der zerstörten Bleiglasfenster sollte dann gelöst sein. Fast wie ein Wunder sind die Originalzeichnungen der Fenster, in dem Herstellerbetrieb, den Glaswerkstätten Schneemelcher in Quedlinburg, noch erhalten geblieben. So ist der Quedlinburger Betrieb in der Lage, die Bleifenster originalgetreu nachzubauen. Die kleine Stabkirche soll am neuem Standort eine kulturelle Begegnungsstätte werden. Auch Trauungen werden dort wieder möglich sein. 
Nachdem wir d. h. mein Freund und ich uns von dem Stand der Abbauarbeiten am altem Standort an der ehemaligen Lungenheilstätte informiert hatten, wanderten wir in Richtung des, etwa 6 km entfernten, neuen Standortes in Stiege. Zunächst ging es etwa 2 km in einem am NSG Albrechtshaus gelegenen Moortäler in westlicher Richtung hinauf. Oben angekommen, wanderten wir am Rande von Moorwiesen in nordwestlicher Richtung weiter. Bald erreichten wir das Quellgebiet der Hassel. Auf Höhe der Stieger Heide erreichten wir den Selketal - Stieg. Dieser führte uns, am Oberen Teich vorbei, direkt bis zum neuen Standort der Stabskirche in Stiege. Da das ganze Objekt eingezäunt ist, war es schwierig ein Blick in das Innere der Halle, zu werfen. Nach der Pause wanderten wir am Westufer des oberen Teiches entlang bis wir den Abfluss des Teiches, die Hassel, überquerten. Die Hassel fließt über den Unteren Teich in Stiege, durch Hasselfelde in die Hasselvorsperre und somit in das Rappbodetalsperrensystem. Jetzt ging es stetig, bei schwacher Steigung wieder bergauf. Auf Höhe der Stieger Heide erreichten wir wieder den Selketal - Stieg. Auf ihm ging es bis zur Wasserscheide Selke - Hassel bergauf. Unmittelbar danach befindet sich das Quellgebiet der Selke. Dieser Harzfluss fließt über  Bode, Saale und Elbe in die Nordsee. Durch überwiegend Eichen- und Buchenwäldern ging es bei leichtem Gefälle hinunter zum Parkplatz am Haltepunktes Albrechthaus. Nach ca. 13 km endete hier unsere Wanderung. Zur Abrundung meines Beitrages habe ich zum Schluss Bilder aus meinem Archiv beigefügt.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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