Der Ausbau der Kleinraubtieranlage im Wisentgehege ist fast vollendet

Melina Hennig, die Ernie und Bert mit der Flasche aufgezogen hat, kümmert sich auch um die neuen Mitbewohner im Waschbärengehege. | Foto: Thomas Hennig
  • Melina Hennig, die Ernie und Bert mit der Flasche aufgezogen hat, kümmert sich auch um die neuen Mitbewohner im Waschbärengehege.
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Die neue Kleinraubtieranlage im Springer Wisentgehege wird immer schöner: Inzwischen ist die Pumpentechnik installiert, damit das Wasser im Bachlauf fließen kann. „Die Pumpe ist über eine Zeitschaltuhr steuerbar“, sagt Wisentgehegeleiter Thomas Hennig. Um das Wasser ökologisch zu reinigen, wird später noch ein Bioreaktor in Betrieb genommen. „Dann muss die Pumpentechnik rund um die Uhr laufen, damit die Mikroorganismen tätig sind “. Gereinigt werden kann aber nur das Kreislaufwasser der Bachanlage, nicht Fremdwasser. „Wenn der Iltissumpf – wie vorgesehen – durch starke Regenfälle überschwemmt wird, wird sich auch künftig eine Algenbildung nicht vermeiden lassen“, so Hennig.
Die Waschbären Basti, Ernie und Bert haben neue Spielkameraden bekommen: Seit zwei Wochen teilen sie ihr Gehege mit Tiffy und Samson. Die in diesem Frühjahr geborenen Tiere hat das Springer Wisentgehege von der Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen übernommen. Die beiden waren dort als Findelkinder abgegeben und von den Mitarbeitern aufgepäppelt worden. Durch die enge Menschenprägung sei eine Auswilderung nicht möglich und schon kurz danach sei Waschbär Bertold im Wisentgehege aufgenommen worden. Er stammt aus dem Tierheim in Aschaffenburg, dessen Mitarbeiter in der Umgebung niemanden gefunden haben, der dem kleinen Waschbären ein zu Hause geben wollte. Die sechs putzigen Tiere mit dem seidigen Fell vertragen sich gut. „Es hat keine Probleme unter den neuen Hausgenossen gegeben“, berichtet der Leiter des Wisentgeheges. Wenn der Elektrozaun in der neuen Waschbäranlage gezogen ist, ziehen die Tiere um. Ihr neues, größeres Quartier, das sie gemeinsam mit den Marderhunden bewohnen werden, befindet sich nur wenige Schritte weiter in der Kleinraubtieranlage.
Sehr wohl fühlen sich in der neuen Kleinraubtieranlage auch die europäischen Iltisse. Die scheuen Tiere sind nachtaktiv und tagsüber eher selten außerhalb der Fütterungszeit zu sehen. Ihnen gegenüber sollen Frettchen einziehen. Die domestizierte Form der Iltisse ist weniger scheu und kann von Besuchern gut beobachtet werden. Fast fertig gestellt ist auch der Bereich in der die Nerze untergebracht werden sollen. „Die Tiere bekommen wir aus dem Otter-Zentrum Hankensbüttel“. Wenn dann noch der Mink, der amerikanische Nerz, in die Kleinraubtieranlage aufgenommen wird, ist diese perfekt.
Die Verantwortlichen hoffen, die Baumaßnahmen im kommenden Jahr abschließen zu können. Seit vier Jahren wird das Schmuckstück in Teilbereichen errichtet. „Wir können nur etappenweise bauen, so weit das Geld aus den jagdfördernden Mitteln und des Fördervereins „Freunde des Wisentgeheges und der Jagdschau“ reichte“, so Hennig. Der Bau der Kleinraubtieranlage hat bisher rund 400 000 Euro gekostet. Die nächsten Bauvorhaben stehen aber an: „Die Bärenbrücke muss saniert werden“, sagt Hennig. Zeitweise war die Brücke für Besucher sogar gesperrt worden. Auch die alte Eulenanlage entspricht nicht mehr den Anforderungen, ebenso wenig wie das Gehege für die Wildkatzen. „Da sollte dringend etwas geschehen“, wünscht sich der Wisentgehegeleiter.

Bürgerreporter:in:

Joachim Felsberg aus Hannover-Linden-Limmer

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