Kirche in Gümmer (Stadt Seelze) ist ältestes Gebäude im Ort. Baujahr ist über den Türbogen eingemeißelt: X IIIII - V III. Ev.-luth. Gottesdienste am 1

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Bürgerreporter:in:Jens-Peter Schütt aus Seelze |
Auszug aus der Stadtgeschichte Seelze
Spätgotische Kapelle, 1508 aus Bruchsteinen erbaut, Strebepfeiler aus gebrannten Tonziegeln. Gümmer war seit der Christianisierung im Mittelalter Kapellenstandort im Kirchspiel Seelze.
Seit dem Mittelalter Seelzer Kapellengemeinde
Es ist davon auszugehen, daß Gümmer schon mit der Bildung der Pfarrgemeinde und des Kirchspiels Seelze (vielleicht im 11., spätestens im 12. Jahrhundert) Seelzer Kapellengemeinde wurde. Eine kleine Holz- oder Fachwerkkapelle wird wohl schon damals hier gestanden haben. 1385, in einer der Fehden des Lüneburger Erbfolgekrieges, ist diese Kapelle offenbar zerstört worden. Es sei u.a. „dat Dorp Gummere, Kerken und Kerckhoff affgebrand“, heißt es in einer Schadensaufstellung. Von einem Wiederaufbau bzw. Neubau wissen wir sicher erst aus dem Jahr 1508. Diese Jahreszahl trägt das gotische Bauwerk, welches noch heute als Kirche dient.
Als Kapellengemeinde hatte Gümmer keinen eigenen Pfarrer; dieser kam nur zweimal im Jahr aus Seelze zur Messe in der Kapelle. Die übrigen 50 Sonntage (zuzüglich der Feiertage) mußten die Gümmeraner nach Seelze in die Kirche gehen – was durchaus wörtlich zu verstehen ist. Und bis 1860 mußten sie auch ihre Toten nach Seelze tragen, wo der Kirchhof die einzige geweihte Begräbnisstätte für die sieben Dörfer des Kirchspiels war. Als in Seelze 1859 ein separater Friedhof südlich des Dorfes angelegt wurde, bekam Gümmer 1860 als erstes „Filial-Dorf“ einen eigenen Begräbnisplatz. 1965 wurde eine Friedhofskapelle gebaut.
Nach vielen Jahrhunderten als Seelzer Kapellengemeinde wurde Gümmer 1958 mit dem Nachbardorf Dedensen zu einer Kirchengemeinde vereint und wird seither vom Dedenser Pfarrer betreut.
Kontakt für weitere Informationen:
Norbert Saul, Stadtarchiv
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