Kirschlorbeer (Lorbeerkirsche), Rhododendron, Lebensbaum, Forsythie u.a.: Pfui! Hinweg mit ihnen und den "Gärten des Grauens"!

In Kretschmanns Baden-Würrtemberg sind sie bereits flächendeckend verboten, aber auch Städte anderer Bundesländer haben längst Verbote ausgesprochen. Gemeint sind die Schottergärten, nicht zu verwechseln mit den klassischen Steingärten. Immer mehr Naturschützern reicht dieser Eingriff in die Freiheit der Gartengestaltung allerdings nicht. Sie ziehen besonders zu Felde gegen Kirschlorbeer, Lebensbaum und Rhododendron, aber auch gegen die Forsythie, und wollen diese und manch andere Gewächse am besten verboten wissen. Von Gärten des Grauens wird gesprochen. Warum das denn, mag sich mancher Gartenbesitzer fragen, der im eigenen Garten über diese Pflanzen verfügt und sich an ihnen erfreut.

Das Argument: Sie bieten unseren Insekten nichts, die sich bekanntlich auf eklatantem Rückzug befinden. Da zählen als Gegenargumente weder die Kohlenstoffbindung im Zuge der Photosynthese noch die Sichtschutzfunktion oder die Ästhetik oder die Einbettung in eine diverse Pflanzenwelt. Besonders der Kirschlorbeer ist den Naturschützern ein Dorn im Auge. In einigen Kleingartenanlagen verschiedener Großstädte ist seine Anpflanzung bereits verboten. Dazu äußert sich laut Spiegel der Geschäftsführer des Nabu Bremen, Sönke Hoffmann: "Vollkommen richtig." Wer Kirschlorbeer im Garten pflanze, begehe "ein Verbrechen an der Natur". Ulrike Aufderheide vom Vorstandsteam des Naturgarten e.V. bezeichnet den Kirschlorbeer als "wachsendes Plastik", so der Spiegel.

Indirekt, habe ich den Eindruck, wird den Gartenbesitzern weitgehende Verantwortung für das Insektensterben in die Schuhe geschoben. Man fragt sich, wann winterharte Palmen, Oleander, Oliven usw. auf dem Index der Naturschützer stehen. Vielleicht schafft es auch der Rasen auf diesen Index. Warten wir mal ab, was die Zeit bringt. Womöglich beschleunigt sich die Entwicklung nach den Bundestagswahlen.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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4 Kommentare

Bürgerreporter:in
Helmut Feldhaus aus Rheinberg
am 07.05.2021 um 21:45

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber für mich ist ein Garten oder ein Balkon immer ein Outdoorwohnzimmer, das allerdings gestaltet werden muss. Und wenn da ein Rhododendron zwischen ist, findet ich das okay.

Bürgerreporter:in
Helmut Feldhaus aus Rheinberg
am 07.05.2021 um 22:05

Ich hab da mal nachdedacht, Herr Lilje. Unsere Gärten, ob Nutz-, Zier- oder Mischgärten, es sind alles Kulturgärten, vom Menschen gemacht nach verschiedenen individuellen Gesichtspunkten. Die damit einhergehende Gartendiversität sollten wir einfach respektieren.

Vor Jahren noch hatte ich einen Garten, gestaltet als sehr diverser ambitionierter Ziergarten. Heute, nach sozialem Abstieg (smile), habe ich bzw. haben wir nur noch einen Balkon, wenn auch relativ groß. Ich habe ihn mit zahlreichen Pflanzen, heimisch und mediterran, mit getrennten Aufenthaltsräumen und auch einigen Skulpturen gestaltet. Ich tue damit sicherlich etwas für die Artenvielfalt, auch für das Klima, aber, so egoistisch bin ich, besonders für mein Wohlbefinden.
Ein Kirschlorbeer ist übrigens nicht dabei, aber Lebensbaum, Oleander, Orange, Zitrone und Olive. Unser Rasen besteht aus Steinplatten.

Bürgerreporter:in
Helmut Feldhaus aus Rheinberg
am 07.05.2021 um 22:19

Eine geflieste Terrasse, Hilde? OMG. Doch sei getröstet: Ego te absolvo, Hilde. (Grins)