Hessentag 2023
Hessentag 2023 in Pfungstadt

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Der Hessentag 2023 war ein besonderer Hessentag, da er nicht wie üblich ein Jaar nach dem vorangegangenen Hessentag stattfand, sondern erst vier Jahre später. Wegen der Corona-Pandemie sind nämlich die Hessentage in den Jahren 2020, 2021 und 2022 ausgefallen. Haiger warb 2021 zwar für den Hessentag 2022, sagte aber im Januar doch noch ab.

Die erwarteten Kosten für den Hessentag waren gegenüber der Planung so stark angestiegen, dass es in Pfungstadt im April 2023 eine Abstimmung darüber gab, ob der Hessentag abgesagt werden soll. Zur Absage kam es jedoch nicht.

Es gab einige Veränderungen gegenüber den früheren Hessentagen. Eine war nicht so erfreulich: Die Zugänge zum Hessentagsgelände waren recht stark bewacht. Vor zehn Jahren passte eine Person von einem Sicherheitsdienst an den Zugängen zu abgesperrten Straßen auf, dass niemand ohne Berechtigung hineinfährt. In Pfungstadt waren die Straßen mit Betonlegosteinen und anderen Absperrungen gesichert. Zudem war neben Sicherheitsleuten auch jeweils ein Polizist mit Gewehr anwesend.

Um die wichtigsten Ausstellungsorte zu besuchen, musste man relativ weit laufen. Bezüglich der Wegelänge haben andere Hessentage besser abgschnitten.

Das Polizeibistro lag etwas abseits von anderen Ausstellungsangeboten. In der Bahn hörte ich lobende Worte über die günstigen Preise beim Polizeibistro. Neben Essen und Musikprogramm gab es hier auch wechselnde Austellungen oder Vorführungen. Beispielsweise konnte man einen hessischen Wasserwerfer besichtigen. Am Stand der Polizeiseelsorge konnte man auch einen im Einsatz sehen. Dabei handelte es sich um ein Exemplar aus Bayern, welches zwischen zahlreichen Polizisten im winterlichen Wald stand, während im Vordergrund eine Frau mit "Polizeiseelsorge" an der Jacke und eine Kollegin posierten. Auf einem weiteren Bild von der A49-Trasse blick man zwischen zwei hessischen Polizisten auf eine Gruppe vom Aktivisten, die den Wald retten wollten.

Für gewisse Bedürfnisse gab es nicht nur Toilettencontainer, sondern man konnte auch an bestimmten Orten seinen Darm in Komposttoilettenhäuschen aus Darmstadt entleeren.

Der Hessentag in Pfungstadt war jedoch trotz des Mottos "Pfungstadt zieht an" kein Besuchermagnet. Die offizielle Besucherzahl lag bei etwa 400000. Das ist deutlich weniger als bei anderen Hessentagen im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet.

Sicherlich nicht für Wohlwollen gesorgt haben die hohen Parkgebühren. Beim spontanem Besuch waren 15 Euro fällig - wer es einen Tag vorher gekauft hat, konnte 5 Euro sparen. Das hat vielleicht dem ÖPNV den einen oder anderen zusätzlichen Kunden beschwert. In der Bahn erzählte einer, dass er mit der ganzten Familie im ÖPNV günstiger gefahren ist als mit dem Parkticket.
Ebensfalls ein Ärgernis war der wie schon bei anderen Hessentagen übliche Becherkauf: Die meisten Getränke gab es nur im Hessentagsbecher, den man für fünf Euro kaufen musste. Das bedeutete deutliche Zusatzkosten, wenn man nur ein oder zweimal was trinken wollte.

Neu war das Informationskonzept beim Hessentag: Die üblichen Papierheftchen mit Hessentagsprogramm, Fahrplan und Festzugsablauf sowie den faltbaren Geländeplan sind nicht produziert worden. Stattdessen sollten sich die Benutzer online per App informieren. Auch auf die sonst an allen wichtigen Stellen stehenden Infostände hat man verzichtet. Informationen bekam man lediglich an mehreren Verkaufsständen für Hessentagsartikel und Eintrittskarten, welche in geschlossenen Containern mit kleinen Fenstern untergebracht waren, was nicht gerade den Kontakt zwischen Hessentagsbesuchern und den Helfern förderte. Allerdings scheint erkannt worden zu sein, dass die sparsamen Informationsmöglichkeiten nicht optimal sind. Am zweiten Wochenende waren nämlich mobile Helfer im Einsatz, die gedruckte Geländepläne verteilten.

Bei der Erstellung der Geländepläne wurde ein großer Fehler gemacht: Die aufgeführten Angebote waren thematisch auf drei Gruppen aufgeteilt, denen unterschiedliche Farben zugeordnet waren, aber leider keine eindeutigen Nummern. So findet man im Plan die Nummer 11 an drei ganz unterschiedlichen Orten in den Farben dunkelgelb, hellgelb und hellgrün, die sich nicht sehr stark unterscheiden. Mit einer fortlaufenden Nummerierung hätte man dieses Problem ganz einfach lösen können. Allerdings gibt es auch etwas Positives zum Geländeplan zu bemerken: Er war auch zum Herunterladen verfügbar. Hingegen gab es keine Möglichkeit, sich ein komplettes Hessentagsprogramm oder Fahrplantabellen zu speichern.

Zur Hessentagskirche, Natur auf der Spur, dem Festgelände und dem Hessentagsverkehr gibt es separate Berichte (siehe https://www.myheimat.de/tag/hessentag-2023).

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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