Da Mane und Da Cäsar

Bürgerreporter:in:

Manfred Habl aus Pfaffenhofen

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4 Kommentare

Bürgerreporter:in
Bodo von Rühden aus Dautphetal
am 01.09.2008 um 16:32

Oder wie Vater und Sohn, womit wir wieder bei Brutus wären. :))

Bürgerreporter:in
. Monya aus Pfaffenhofen
am 01.09.2008 um 18:02

Ja da Mane is bekannt wie ein bunter Hund in der Stadt und wenn er wo auftaucht, dann wird mittlerweile schon dafür gesorgt dass er ein perfektes Platzerl bekommt. anders ist es, wenn man zum einfachen Pöbel gehört. Folgendes schildert mein Erlebnis dieses Spektakels:
Ja da hatten wir nun das Kampfwagen Rennen und ich war mit meiner besseren Hälfte frohgemut und voller Spannung. Bereits am Vormittag hörten wir auf unserer Terrasse (wohn ja grad mal gute 5Min Fußweg von der Trabrennbahn weg) die Lautsprecher tönen. Um 12:00 ging es dann los Richtung Trabrennbahn. Zuvor meinte mein Schatz noch "Willst auch noch was Essen bevor ma gehn?" Meine Antwort war "Nein" schließlich versprach der ein oder andere Artikel von lukullischen Genüssen der besonderen Art. Als wir dann angekommen sind herrschte schon reger Trubel. Menschenmengen wohin man blickte. Am Eingang eine Schlange an der Kasse, wo ich brav für zwei Karten 25,-Teuronen für ein Spektakel der besonderen Art NOCH gerne zu zahlen Willens war. Dass wir (beide historisch Interessierte) kein authentisch versiertes Spektakel erwarten dürfen, war schon angekündigt und uns bewusst, so dass wir über viele Plastik-Tüll Togen und Birkenstockbesohlte Legionäre schmunzelnd hinwegsahen. Der angekündigte "Antike Markt" offenbarte sich als sehr kleine Ansammlung von dem üblichen Ramsch, welcher meist als Auffüllmaterial für Mittelaltermärkte gebucht wird. Nun kamen wir in der ARENA an. Die Menschen quetschten sich seit Stunden an die Bande und lauschten den Versuchen des Sprechers, das Volk auf ein grandioses erleben von Brot und Spielen zum Jubel anzuheizen. Wir entschieden uns zur Kurve zu gehen. Dort stellten wir schnell fest, dass wir von der ohrenbetäubenden Beschallung, trotz nicht all zu großer Distanz zur Haupttribüne nun gänzlich verschont wurden.
Jupiter meinte es mit den Spielen gut und ließ die Sonne auf das Spektakel brennen.
Geduldig stellten wir uns an einem sehr dem Ambiente des Spektakels (einem einfachen Verkaufswagen wie er auf diversen Wochenmärkten zu finden ist) an um bereits nach 30 Min. noch etwas von den noch vorhandenen Getränken (es standen noch Spezi und Wasser zur Verfügung…der Nachschub soll schon unterwegs sein…es ist ja erst 12:30) zu ergattern.
Hunger hätte ich ja auch, aber eine Wurstsemmel die es dort auch gab für 2,50 konnte mich nun doch nicht beeindrucken. An unserem ruhigen Plätzchen hatten wir an der gegenüberliegenden Kurven-Seite einen guten Blick auf diverse Wagengespanne die sich langsam auf der Bahn warmliefen. Ja dann kamen auf der gegenüberliegenden Bahn ein paar Wägen, ein Reiter der wie auch immer (sei’s Hitze oder hat das Pferd gebockt vom Pferd stürzte…wie genau sah ich nicht, da ich erst durch das durch das Innenrondell stürmende Pferd darauf Aufmerksam wurde) lag regungslos auf der Bahn, einige Mitwirkende ritten an dem liegenden Vorbei. „gehört das zur Show?“ fragte ich noch und Minuten lang kümmerte es niemanden, dass dort wer lag, vielleicht auch weil ein Gespann durchging und Quer über das grün stürmte und der Lenker sich mit aller Kraft in die Zügel warf, was ob des zerrissenen Geschirrs nicht wirklich effektiv schien, aber die Pferde doch grad noch vor der Bande einhielten.
In unserer kleinen Gruppe lag aber das Augenmerk dennoch auf den am Boden liegenden und tatsächlich lief ein Mitwirkender nun doch mal zu dem reglosen Kollegen. Es waren gwiss 5 Min. vergangen, bis der Rettungswagen, welcher ganze 100m in Sichtweite des Geschehens stand zu dem Verletzten kam und den Patienten nach gefühlten weiteren 5 Min.einlud und davon fuhr. Ging ja schon gut an…obwohl…es ging noch lange nicht an. Wir sahen mehrere Gespanne in der Kurve stehen, die Tiere waren nicht wirklich ruhig und standen eingespannt und ohne Chance auf Wasser in der sengenden Hitze. Dann fast 1 Std. nach Programm-Ankündigung der große Einmarsch des Cäsaren mit Gefolge, man konnte nun doch etwas Musik (aus dem Soundtrack Ben Hur’s) vernehmen. Über die Anlage verstand man von dem Gesprochenen nur ein paar Fetzen und man konnte sich zusammenreimen, dass das Volk nun Jubeln soll, allerdings schien der Rest des Volkes wie uns, weder Lust noch Anreiz zu selbigen sehen. Viele Leute stellten traurig fest, daß selbst am Ende der Geraden Bahn auch nur wenig Abseits der Tribüne kaum etwas vom dort stattfindenden Spektakel zu Erheischen ist und strömten zu vermeintlich besseren und zentraleren Plätzen, was den Druck auf und den Unmut der seit Stunden eben an diesen Stellen wartenden erhöhte.
Ich selbst hatte nun doch wirklich Hunger und nachdem mehrere murrend vorbeigehende Zuschauer verlauten ließen, dass man in der Halle minimum 1Std. aufs Essen warten kann und somit erst recht nix mitbekommt, beschloss ich auf dem Hügel wenigsten eine Thüringer Bratwurst zu ergattern. Die Dame am Grill arbeitete im Akkord aber die Größe des selbigen im Verhältnis der Schlange verhieß eine lange Wartezeit, allerdings wenigstens mit Blick auf die Bahn und dem bevorstehenden Rennbeginn.
Urplötzlich öffneten die Veranstalter den Zugang zum Grün im Inneren der Trabrennbahn und ließen Zuschauer auf eben den Platz, wo vor Beginn der eigentlichen Veranstaltung schon ein Wagen mit unbremsbaren Pferden quer drüber durchging. Die Menschen strömten erfreut auf diese Fläche und sie wurde auch rasch gut gefüllt.
Nach 1 1/2Std. Wartezeit um 14:30 hatte ich eine der „Letzten Würste“ ergattert. Die Dame vom Grill war darauf vorbereitet, auf einer Veranstaltung mit einigen anderen für die Verköstigung von ca. 3000 Besuchern mit zu agieren, aber ein Wartender meinte, dass in Daglfing von bereits 5000 verkauften Karten vor 3 Wochen die Rede war. Sie hat sich somit beim Einkauf höllisch verschätzt, da sie sich als kleine Nebenbude verstand.
Nun gut, wer ein Wagenrennen a la Ben Hur erwartete bekam dies nicht so wirklich. Jeweils zwei Gespanne die in der unteren Kurve starteten und am Ende der Geraden sich anschickten das Gespann einzubremsen, was nicht immer gut gelang und auch zu unserem Entsetzen (auch ein paar Pferdekenner in der Schlange mit entsetzen kommentiert) für manch Pferd mit sicherlichem Schmerz an der Bande endete. Zurück bei meiner wartenden Hälfte wurde ich auch auf die gebrochene Bande hingewiesen, welche einem der Gespanne als Notbremse diente und von vielen anderen grad eben noch so verfehlt wurde. Was sich unserer Logik gänzlich entzog, warf die Frage: „Wie kann ich auf die Idee kommen, einen Streitwagen mit 4 Rössern über die Gerade komplett hochzupushen und anzutreiben um sie dann genau vor der Kurve mit Gewalt fast zum Stand einzubremsen und nicht ohne anzupeitschen selbige als Auslauf zu nutzen?“ Ein Streitwagenfahrer der geübt ist, wagt sich wohl eine Kurve zu fahren, einer der es nicht ist versucht sinnigerweise dann eine NOTbremsung denk ich jetzt mal.
Mein Schatz ist in der Jugend selbst viel geritten und wir schauen uns gerne im Fernsehen alles rund um Pferdesport an, aber so etwas hatte nix mehr mit Pferdesport zu tun.
Ein Sulky mit 1 Pferd zu führen muß erlernt werden aber befähigt nicht zum Führen eines
4-Spänners mit Streitwagen. Es sah bei vielen (ausgenommen grad noch das Shetty-Gespann) so aus, dass sie nicht wirklich Herr über ihre Taten waren.
Wir beschlossen, daß für uns in vielerlei Hinsicht unschöne Spektakel zu beenden, denn wir sahen hier nur leidtragende Tiere. Natürlich hatte es etwas, die Erde beben zu fühlen und diese Gespanne wahrlich vorbeifliegen zu sehen, außer man steht da, wo man die Pein in den Augen der Tiere sehen kann, was Teilnehmer bestimmt gekonnt herunterspielen würden.
Als wir uns an der Tribüne vorbeikämpften Richtung Ausgang kam dann eine mehr als zynische Ansage, dass ein paar dem Tonfall nach wohl „dumme Zuschauer“ die Polizei verständigten und sie jetzt gezwungen werden, das Innenfeld der Rennbahn von Zuschauern aus für Sie unverständlichen Sicherheitsgründen zu Räumen.
Eine Alte Bekannte von mir kam uns dann auch entgegen und meinte geknickt, dass sie einen recht guten Platz eben dort hatte. Als wir ihr von dem durchgegangenen Gespann berichteten, war sie dann doch sichtlich froh über diese Entscheidung und verstand dann auch nicht, warum nach so einem Vorfall diese Fläche als „Sicher“ freigegeben wurde.
Wir machten uns dann nur zu gerne auf nach Hause, mit vielen weiteren Leuten die gen Ausgang marschierten und sinnierten über die wohl noch größere Enttäuschung derer, die den weitgereisten Nummernschildern nach evt. dasselbe wie wir erlebten.
Unterm Strich hätte es tatsächlich zu dem angekündigten großartigem Erlebnis kommen können, wären die Teilnehmer nicht solch offensichtliche Leien gewesen und der Veranstalter nicht noch dazu ein Leie vorm Herrn.
Denn wenn ich weiß wie viele Leute bestimmt zum Event kommen, aber dann für nicht einmal jene genügend Verpflegung in erträglichem Zeitrahmen ermögliche, die Platzierung der Bühnenfläche so wähle, daß nicht einmal ein Drittel der zahlenden Gäste noch Blick auf das Bühnenfeld hat, dann hat sich jemand entweder zu weit aus dem Fenster gelehnt, oder gar billigend das Leid dieser nun murrenden Gäste bezahlenderweise in Kauf genommen.

Bürgerreporter:in
Gertraude König aus Lehrte
am 02.09.2008 um 10:12

Wer wäre nicht gern einmal Cäsar