Mühlengeschichten
Mächtiges Bauwerk: Töpfers Mühle in Peine

- Töpfers Mühle in Peine
- hochgeladen von Jens Schade
Wer mit dem Zug die Strecke zwischen Hannover und Braunschweig bereist wird beim Blick aus dem Zugfenster in Peine von einer mächtigen Holländerwindmühle begrüßt. Es handelt sich um die sog. Töpfers Mühle, einst auch als Ratsmühle bezeichnet.
Die Geschichte der Mühlen in Peine beginnt allerdings wahrscheinlich mit der zur früheren Burg gehörenden Burgmühle, eine Wassermühle.
Zwar wird auf den Internetseiten der Stadt Peine eine Ratsmühle bereits in das 14. Jahrhundert zurückdatiert. Aber gesichert ist, dass erst 1612 eine Windmühle als Ratsmühle erwähnt wird. Das war allerdings noch kein Windkraftwerk vom Typ „Holländerwindmühle“. Die damalige Mühle war ein völlig anderes Bauwerk.
Zwar hat sich der Typ der „Holländerwindmühle“ bereits im 16. Jahrhundert in den heutigen Niederlanden entwickelt. Bei der Windmühle in Peine dürfte es sich aber wohl doch eher um eine hölzerne Bockwindmühle gehandelt haben. Schließlich soll ja die Windmühle auf dem Lindener Berg (heute Stadt Hannover) die erste Holländerwindmühle im Hannoverschen gewesen sein. Und der alte Landwehrturm auf dem Lindener Berg wurde erst zwischen 1650 und 1652 zur Mühle umgebaut. Auch Mühlenforscher Wilhelm Kleeberg beschreibt die erste Peine Windmühle in seiner „Niedersächsischen Mühlengeschichte“ als Bockwindmühle, deren Flügel mit Segel bespannt waren.
Laut der Seite https://www.outdooractive.com/de/poi/landkreis-peine/toepfers-muehle/20134587/ soll die frühere Ratsmühle 1849 abgebrannt und erst dann in Form einer Holländerwindmühle neuerrichtet worden sein. Kleeberg verzeichnet ebenfalls einen Brand in diesem Jahr. Rund 30 Meter hoch ragte die danach neuerrichtete Windmühle als sogenannter „Turmholländer“ in die Höhe. Sie soll die größte Windmühle im damaligen Königreich Hannover gewesen sein.
Kleebergs Mühlengeschichte erschien 1964. Der Mühlenforscher spricht von der Ratsmühle in der Vergangenheitsform. Offenbar gab es sie damals nicht mehr. Kleeberg erwähnt jedoch nicht, wie die Mühle – die jetzt nach dem letzten Müller namens Töpfer, der sie 1889 erwarb, „Töpfers Mühle“ genannt wurde - zu Grunde gegangen ist. Mehr Informationen bietet indes das Internet. Auf Seiten der Stadt Peine (https://www.peine.de/de/rathaus/stadtportraet/stadtrundgang/Toepfers-Muehle.php) wird berichtet, dass diese alte historische Landmarke 1945 infolge der Explosion eines Munitionszuges völlig zerstört wurde.
Wieso steht dann in Peiner eine guterhaltene steinerne Windmühle, die seit 1985 ein Jugendzentrum beherbergt? Auch das verrät der Internetauftritt der Stadt Peine. „Durch den Kauf einer Mühle gleichen Typs von der dänischen Insel Bornholm bekam unsere Stadt ein altes Wahrzeichen zurück“, heißt es dort.



Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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LG, Margit