London in 3 Tagen

Tower Bridge
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Einmal London besuchen, aber nur wenig Zeit? Für die klassischen Sehenswürdigkeiten reichen drei Tage aus. Sogar stressfrei, wenn An- und Abreise nachts erfolgen.

Zumindest, wenn Reisende sich schnell ins öffentliche Nahverkehrssystem einfinden und ausreichend Pfundnoten dabei haben. Am Besten schon am Flughafen London Heathrow eine Oyster Card kaufen und mit fünf bis zehn Pfund aufladen. Wer in Stansted oder einem anderen Flughafen weiter außerhalb der Stadt landet, greift auf Fernbus-Verbindungen zurück - hat dadurch aber möglicherweise keine Nachtflug-Option und muss allein für die Fahrt ins Zentrum einen Betrag berappen, den er lieber in ein Heathrow-Flugticket gesteckt hätte. Tipp: Ein gültiges Tagesticket für die beiden inneren Zonen 1 und 2, die für die gängigen Sehenswürdigkeiten rund um Piccadilly Circus vollkommen ausreichen, spucken Automaten erst aus, wenn der neue Tag auch angebrochen ist (ab ca. 5 Uhr). Nun aber auf ins Getümmel der englischen Metropole! Folgt mir auf meinem dreitägigen Trip vom 14. bis 16. Dezember!

Tag 1: Leichter Regen. Auf zur Themse und von Brücke zu Brücke entlang laufen, London Bridge und Tower Bridge inklusive. Dann zwei Stunden für den Tower of London einplanen (kostet knapp 30 Pfund). Mit der U-Bahn zu Harrods und einen Streifzug durch das weltbekannte Kaufhaus machen. Den Abend im Pub ausklingen lassen. Zum Beispiel im Porterhouse, in dem eine riesige Auswahl an Bieren aus aller Welt in Pints und Flaschen auf mehreren Ebenen in einer total verwinkelten Location ausgeschenkt wird.

Tag 2: Heute ist die klassische Route dran. Houses of Parliaments mit Big Ben und Westminster Abbey. Von außen betrachten genügt bei den horrenden Eintrittspreisen. Ein Blick in die St. Margaretes Church nebenan ist durchaus interessant und kostenlos - hier beten offenbar betuchtere Kreise, wovon bestickte Kniekissen zeugen. Der Weg führt weiter zum Buckingham Palace, vorbei an architektonisch interessanten Gebäuden unterschiedlicher Stile und Zeiten, hungrig-zutraulichen Grauhörnchen, bemitleidenswerten Pelikanen, Enten, dem Royal Duck House und den Churchill Cabinet War Rooms. Das Changing ot the Guards findet allerdings nur von Frühling bis Herbst statt. Weiter geht's am Marble Arch vorbei in den Hyde Park. Irgendwann stehe ich wieder am Trafalgar Square zwischen Hunderten von Weihnachtsmännern* und einigen Straßenkünstlern. Hier ist auf jeden Fall was los! Weiter geht der Spaziergang durch das Zentrum, vorbei an ruhmreich aussehenden Häusern und Standbildern, bis es mit der U-Bahn nach Hampstead geht. Eine schöne Villengegend. Alles aus Backstein. Ruhig. Genau wie der anschließende Abend.

Tag 3: Die Prominenz stellt sich an der Baker Street für Fotos zur Verfügung. Von Jennifer Lopez bis zu Großbritanniens Siebenkampf-Star Jessica Ennis sind sie bei Madame Tussaud's alle versammelt. Manche Wachsfiguren sehen echter aus als andere - Morgan Freeman wirkt real, schaut gar fast ein bisschen beleidigt, mit welchen jungen Hüpfern er sich den Platz teilen muss. Justin Timberlake, Justin Bieber und Miley Cyrus zählen zu den jüngeren Exponaten. Doch auch politische Figuren sind begehrte Fotomotive. Zu den beliebtesten zählen weder Angela Merkel, Papst Benededikt XVI noch Mahatma Gandhi, sondern vielmehr Adolf Hitler. Nach zwei Stunden ist die Promischau vorbei und die Wohnbezirke der Reichen locken zum Flanieren: Notting Hill, South Kensington und ein bisschen Chelsea. Die Dichte an parkenden Luxuskarosserien am Straßenrand ist im Streckenabschnitt South Kensington an diesem Nachmittag am höchsten. Dann geht's auch schon bald ins Bett, denn noch in der Nacht fahren die typisch roten Doppeldeckerbusse, die das Straßenbild prägen, bis zum Flughafen.

Wer mehr von London sehen will, kann sich noch ein Fußballspiel der Premier League im Stadion anschauen, sich stundenlang für's Riesenrad London Eye anstellen oder besser eine wesentlich günstigere Seilbahnfahrt über die Themse machen und eines der oben aufgeführten Gebäude von innen betrachten. Oder überteuert shoppen.

* Weihnachtsmänner waren nicht die einzigen Gestalten in Kostümen. Am Abend davor lief eine Parade Comic- und Videospielhelden von Spider Man bis Super Mario durch die Weltstadt, außerdem verwechseln offenbar auch Junggesell(innen) wie das das Huhn auf einem der Fotos die besinnliche Zeit mit Fasching. Mehr Tipps für einen Trip nach London gefällig: Eindrücke zur Überwachung, zu Pubs und Geldwechslern gibt's hier.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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