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Gehen wir an den Weiher oder an den Teich?

Der Teich im Schmutterpark mit dem Pavillon, dem Wasserfall und der Entenhütte
  • Der Teich im Schmutterpark mit dem Pavillon, dem Wasserfall und der Entenhütte
  • hochgeladen von Helmut Weinl

Antworten auf Fragen, die sich keiner stellt

"Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr"! Mit diesem Spruch drückt so mancher aus, wie anziehend er den Aufenthalt an einem Binnengewässer findet. Oft reicht aber schon ein kleiner Weiher im Wiesengrund oder ein Teich im Park, um dort auf einer Bank am Ufer die Sonne zu genießen oder das Treiben der Wasservögel zu beobachten. Wenn Stockenten wie im Schmutterpark darauf ihre Kreise drehen, nennen wir das Gewässer meist den "Entenweiher", aber handelt es nicht vielmehr um einen Teich?

Ein Weiher ist ein natürlich entstandenes flaches, stehendes Gewässer, das meist dicht mit Pflanzen bewachsen ist. Es handelt sich oft um die Überreste verlandeter Seen und deshalb verfügen sie nicht über die Möglichkeit, das Wasser abzulassen. Weiher bieten wichtigen Lebensraum für die regionale Tier- und Pflanzenwelt.

Teiche hingegen sind von Menschenhand künstlich angelegt und da sie der Fischzucht, als Wasserspeicher oder als Orte der Erholung zur Verschönerung von Gärten oder Parks dienen, werden sie bestenfalls auch ganzjährig gehegt und gepflegt. Um einer Verlandung vorzubeugen und die Wasserqualität zu erhalten, verfügen sie über eine Möglichkeit das Wasser abzulassen bzw. auszutauschen.

Das Gewässer im Neusässer Schmutterpark ist demnach eindeutig ein Teich, der zudem über einen attraktiven Zulauf von frischem Wasser über den Wasserfall verfügt. Deshalb wird das konzertane Musikevent im Sommer auch korrekterweise stets als "Serenade am Teich" angekündigt.

Ab und an bietet unser Teich keinen schönen Anblick, weil ihn die Menschen als Abfalleimer mißbrauchen oder weil er sich im Sommer unschön braun verfärbt und der Wasserstand absinkt. Dann wird er schon mal abfällig als Tümpel bezeichnet, aber das ist er nun wirklich nicht. Ein Tümpel ist quasi ein kleiner, sehr flacher Weiher, der nur in bestimmten Perioden mit Regen- oder Grundwasser befüllt ist und regelmäßig austrocknet. Deshalb fehlt dem Tümpel auch die für Weiher typische Vegetation.

Vom Tümpel ist es dann nicht mehr weit zur noch kleineren Lache und wenn sich diese als Pfütze nach einem Regenguß auf der Straße gebildet hat, wo sie Kinder seit Generationen dazu einlädt, mit den Gummistiefeln hinein zu patschen, sind wir letztendlich bei der schwäbischen "Batschlach" angelangt.

Bürgerreporter:in:

Helmut Weinl aus Neusäß

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1 Kommentar

Bürgerreporter:in
Günther Gramer aus Duisburg
am 08.05.2025 um 20:03

Ein spitzen Foto!   LG