Agentur für Arbeit Donauwörth
Arbeitsmarkt im Landkreis Neu-Ulm April 2025
„Im April geht die Arbeitslosigkeit üblicherweise saisonal bedingt zurück. In diesem Jahr fällt die Frühjahrsbelebung jedoch schwächer als in der Vergangenheit aus. Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Neu-Ulm im April 2025 nur sehr leicht gesunken. 3.248 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 24 Personen weniger (-0,7 Prozent) als im März, aber 363 Personen bzw. 12,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im April beträgt unverändert 3,1 Prozent, wie bereits im März. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent“, berichtet Silke Königsberger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.
„Die allgemeine Konjunkturschwäche sowie die Transformationskrise beeinträchtigen auch den Arbeitsmarkt im Landkreis Neu-Ulm. Dies zeigt sich auch in der gesunkenen Nachfrage nach Arbeitskräften. Vor einem Jahr waren 113 Stellen mehr bei der Arbeitsagentur gemeldet. Dennoch bieten die aktuell 1.138 offene Stellen den Arbeitssuchenden gute Chancen auf eine Beschäftigung. Leider haben auch in diesem Monat wieder mehr Beschäftigte (432 Personen) ihren Arbeitsplatz verloren, als Arbeitslose eine Beschäftigung fanden (380 Personen). Gleichzeitig fehlen in fast allen Branchen Fachkräfte und Auszubildende. Dies wird sich durch die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren noch verschärfen, wenn die Generation der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet“, erklärt Silke Königsberger.
„Die Aktivitäten am regionalen Ausbildungsmarkt laufen unvermindert auf Hochtouren. Im April standen 457 gemeldete Ausbildungssuchende insgesamt 576 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Das ist einerseits eine gute Nachricht für die zukünftigen Azubis, andererseits zeigt es auch, dass die Betriebe einen Engpass an Auszubildenden haben“, erläutert Silke Königsberger. „Jeder der sich für eine Berufsausbildung entscheidet, egal ob jung oder erwachsen, verringert sein Risiko später arbeitslos zu werden. Wir von der Arbeitsagentur unterstützen gerne auch Erwachsene, die diesen Schritt wagen möchten.“
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.665 Personen (45 Personen weniger als im Vormonat, aber 211 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.583 Arbeitslose registriert (21 Personen mehr als im Vormonat und 152 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 49 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Fluchtmigration aus der Ukraine
Insgesamt waren im Landkreis Neu-Ulm im April 890 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 320 arbeitslos.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.026 Personen arbeitslos. Davon kamen 432 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 1.052 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 380 eine Erwerbstätigkeit auf.
Gemeldete Arbeitsstellen
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 209 Stellen wurden im April neu gemeldet (27 weniger als im Vormonat und 17 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen: Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verarbeitendes Gewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen und Baugewerbe.
Bei rund 84 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur rund 49 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Kurzarbeit
Der aktuelle Trend im Hinblick auf Kurzarbeit bei den Betrieben lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.04.25 gingen 4 neue Anzeigen, für 269 Beschäftigte ein. Im März waren es weniger als 3 Anzeigen. Deshalb darf aus Gründen der statistischen Geheimhaltung die genaue Zahl nicht veröffentlicht werden.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Neu-Ulm waren bis April insgesamt 873 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 198 Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Aktuell sind 873 Bewerber*innen, gemeldet. Genau so viele waren es auch im April 2024. Davon suchen aktuell 457 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
Diese Jugendlichen suchen schwerpunktmäßig noch eine Ausbildung bzw. ein duales Studium als: Kfz.mechatroniker - PKW-Technik, Medizinische/r Fachangestellte/r, Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Verkäufer/in, Automobilkaufmann/-frau, Kaufmann/-frau - Büromanagement, Industriekaufmann/-frau, Maschinen- und Anlagenführer/in und Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.044 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (69 Stellen bzw. 6,2 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 85 Bewerber*innen. Aktuell sind 576 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft - Lagerlogistik, Fachwirt/in - Handel (Ausbildung) und Kaufmann/-frau - Büromanagement.
Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Hotline 0800 4 5555 00.
Text: Agentur für Arbeit Donauwörth
myheimat-Team:Sandra Kost aus Augsburg |
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